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Pirelli testet 18-Zöller für 2022
Mercedes mit dicken Walzen

GP Imola

Pirelli kommt mit der Entwicklung der 18-Zoll-Reifen für 2022 gut voran. In Imola bekamen nun auch die Mercedes-Piloten einen Vorgeschmack auf die neuen Niederquerschnittsgummis. Wir haben die Bilder vom schwarzen Silberpfeil mit den dicken Walzen.

Mercedes-Reifentest - Imola - Pirelli 18 Zoll - 2021
Foto: Pirelli

Nach dem heftigen Crash von Valtteri Bottas konnten sich die Mercedes-Mechaniker in Imola eigentlich nicht über zu wenig Arbeit beschweren. Doch am Dienstag und Mittwoch musste ein Teil der Mannschaft noch zwei zusätzliche Schichten absolvieren. Pirelli bat das Weltmeister-Team zu Testfahrten mit den neuen 18-Zoll-Gummis.

Ferrari und Alpine hatten das neue Reifen-Format schon vor der Corona-Pause und beim Saisonstart in Bahrain getestet. Nun bekamen also auch die Mercedes-Piloten einen ersten Vorgeschmack auf das, was sie 2022 erwartet. Bei besten Bedingungen machte Lewis Hamilton am Dienstag den Anfang. Der Champion spulte insgesamt 130 Runden ab.

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Einen Tag später durfte dann auch Valtteri Bottas ran. Der Finne kam insgesamt auf 106 Umläufe mit verschiedenen Prototypen-Reifen im 18-Zoll-Format. Für die Pirelli-Tests hatte Mercedes ein ganz spezielles Auto im Einsatz. Die Ingenieure ließen einen W10 aus der Saison 2019 zu einem sogenannten "Mule Car" umbauen, das die Eigenschaften der nächsten F1-Generation imitiert.

Mercedes-Reifentest - Imola - Pirelli 18 Zoll - 2021
Wilhelm
Schwarze Reifen, schwarze Felgen und ein schwarzes Auto - mit den neuen 18-Zoll-Rädern wirkt der Mercedes noch aggressiver.

2019er Mercedes mit 2022er Eigenschaften

"Die Mule-Cars sollten repräsentativ für die Autos sein, die wir 2022 verwenden", erklärt Pirelli-Sportchef Mario Isola. "Sie werden schwerer sein und eine veränderte Gewichtsverteilung aufweisen. Die Eigenschaften, die Einfluss auf das Fahrverhalten haben, müssen beim Umbau berücksichtigt werden. Wir arbeiten da eng mit den Teams zusammen, um herauszufinden, wie repräsentativ die Autos wirklich sind."

Auch aerodynamisch unterscheiden sich die 2022er Autos massiv von den aktuellen Modellen. Da die neuen Regeln nun endlich genau ausformuliert sind, können die Ingenieure schon berechnen, wie sich die Abtriebswerte entwickeln. Die kleinen Flügel am Mercedes, die beim Reifentest verwendet wurden, zeigen deutlich, dass der Anpressdruck 2022 sinken wird.

Dass Hamilton und Bottas erst am Wochenende zuvor in Imola gefahren sind, hilft übrigens nur bedingt: "Die Autos sind ganz anders, unser Produkt ist ganz anders. Deshalb ist es für die Fahrer schwer, Vergleiche zu ziehen", gibt Isola zu bedenken. "Natürlich können wir die Daten auf einer bekannten Strecke etwas besser auswerten. Aber interessanter ist es, wenn wir das gleiche Auto auf verschiedenen Strecken für die 18-Zoll-Tests verwenden und dann Vergleiche ziehen."

Mercedes-Reifentest - Imola - Pirelli 18 Zoll - 2021
Wilhelm
Nach absolviertem Test stellte sich Lewis Hamilton mit seiner Crew zum Gruppenbild auf.

Nur Williams beteiligt sich nicht

Dieses Jahr stehen insgesamt 28 Testtage für die Entwicklung der 2022er Reifen auf dem Programm. Normalerweise sind nur 25 Sessions im Reglement festgelegt. Doch wegen Corona wurde der Plan aufgestockt: "Wir wollten mehr Flexibilität haben, um auf Ausfälle vorbereitet zu sein."

Bis auf Williams werden sich alle Teams am Entwicklungsprogramm beteiligen. Die gewonnenen Daten werden jeweils unter allen Ingenieuren geteilt. Die Teams können sich entscheiden, ob sie ein altes oder ein aktuelles Auto verwenden. Allerdings sind die notwendigen Umbauten nicht zu unterschätzen, weswegen Williams auch freiwillig verzichtet.

Nach Imola gehen die Pirelli-Testfahrten in Barcelona weiter. Dann sind gleich drei Teams mit den 18-Zoll-Reifen im Einsatz: Alpine (11.5.), Red Bull (11./12.5.) und Alfa Romeo (11./12.5.). Mercedes ist wieder Ende Mai in Paul Ricard dran. Dann stehen Proberunden mit den Regenreifen und den Intermediates auf der künstlich bewässerten Piste an.

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