McLaren will seine Erfolgsgeschichte fortschreiben. 2024 wurde die lange Aufbauarbeit mit dem WM-Titel für das Team belohnt. Und das soll weiter so bleiben. Nach der Vertragsverlängerung von Oscar Piastri 22 Monate vor Ablauf des aktuellen Kontrakts werden die Schlüsselfiguren im Papaya-Team bis mindestens 2027 an Bord bleiben. Lando Norris hatte schon Anfang 2024 McLaren ein weiteres Ja-Wort gegeben, das ihn bis 2027 an das Team bindet.
Der WM-Zweite des Vorjahres sieht darin einen weiteren Eckpfeiler für McLarens Erfolgsstory: "Es gibt nichts Wichtigeres als Stabilität im Team. Ich habe ein gutes Gefühl, zusammen mit Oscar bei McLaren graue Haare zu bekommen."
Bei Piastri gab es für Teamchef Andrea Stella keine Fragezeichen. "Oscar steht nach zwei Jahren Formel 1 auf dem bestmöglichen Niveau. Wir haben es auch seinen Resultaten zu verdanken, dass wir Konstrukteurs-Weltmeister geworden sind. Bis jetzt steigt seine Formkurve ständig an. Es war für uns und für ihn eine logische Entscheidung unsere Zusammenarbeit zu verlängern."

Piastri hat bei der Konkurrenz Begehrlichkeiten geweckt.
Red Bull muss Piastri abschreiben
Es ist kein Geheimnis, dass der 23-jährige Australier auch auf der Liste von Red Bull stand. Dort hätte Piastri eine Alternative sein können, wenn Verstappen das Team vorzeitig verlässt oder Liam Lawson nicht so einschlägt wie erhofft. Marken-Weltmeister wird man nur mit zwei starken Fahrern.
McLarens jüngste Erfolge haben bei der Konkurrenz Begehrlichkeiten geweckt. "Es ist normal, dass andere Teams Interesse an unseren Leuten haben. Du versuchst ständig, dir Erfahrung aus anderen Teams einzukaufen. Deshalb ist es unsere Strategie unsere Leute, egal ob auf Senior- oder Juniorlevel, langfristig zu binden. Das schaffst du nur, wenn du ihnen ein gutes Umfeld bietest, in dem sie auch persönlich Erfolge feiern können", erklärte Stella.
McLaren-Boss Zak Brown stellt klar, dass er anderen Teams nie vorwerfen würde, ihm Personal zu stehlen. "Wenn du so denkst, hast du schon einen Fehler gemacht. Du bist immer selbst schuld, wenn dich Leute verlassen. Dann hast du nicht alles dafür getan, dass sich deine Leute bei dir wohlfühlen. Dein Arbeitsplatz muss so attraktiv sein, dass er deine Leute bindet und neue Mitarbeiter anlockt."

Bei den Bremsen und der Vorderradaufhängung ging McLaren extreme Wege.
Aggressive Weiterentwicklung
Zur Kultur bei McLaren zählt auch, dass sich jeder zu jedem Zeitpunkt hinterfragt. Stella will sich auf den Lorbeeren von 2024 nicht ausruhen. "Wir haben eine ausführliche Analyse betrieben, was im letzten Jahr gut war und wo wir besser werden müssen. Mit Stolz kann ich sagen, dass mehr Dinge gut waren, wir aber trotzdem unser Auto für 2025 aggressiv entwickeln mussten, um gegen die anderen zu bestehen."
Lando Norris hatte ja noch nie Probleme, seine Schwächen zuzugeben. Deshalb lässt er die letzte Saison noch einmal Revue passieren. "Ich habe viel gelernt. Im Rückblick kann ich sagen, dass ich nicht alles abgeliefert habe, was nötig ist, um Weltmeister zu werden. Speziell im Zweikampf mit Max. Er ist im Duell der härteste Gegner im Feld, weil er in allem ans Limit geht. Ich weiß jetzt besser, wie ich auf verschiedene Szenarien reagieren muss. Das haben die letzten paar Rennen im vergangenen Jahr bereits gezeigt."