Vor dem Finale bleibt die Zukunft von Sergio Perez eines der meistdiskutierten Themen in der Formel 1. Kein Wunder, lieferte er doch in Katar wieder einmal keine gute Performance ab. Es fällt auf, dass er im Zusammenhang mit seinen schwächelnden Leistungen immer von "wir" spricht und damit das Team einbezieht. Dabei erlaubte er sich zwei Fehler, die voll auf seine Kappe gehen.
Sein Schlafmützen-Start aus der Boxengasse im Sprint ließ sogar Teamchef Christian Horner ratlos zurück. Perez ließ sich von Formel-1-Rookie Franco Colapinto eiskalt abziehen. Die Erklärung des Piloten: "Ich wollte ihn absichtlich vorbeilassen, um beim Sammeln von Setup-Daten nicht gestört zu werden. Wir hatten ja sowieso nichts mehr zu verlieren."

Sportlich fällt Perez im Vergleich zu Verstappen weiterhin zu stark ab. Der Mexikaner leistet sich zu viele Fehler.
Nerven bei Perez liegen blank
Für den Dreher im Rennen hinter dem Safety-Car und den anschließenden Ausfall gab es keine Ausrede: "Auf einmal war viel Leistung da. Dann ging auch noch die Kupplung kaputt." Die Patzer haben nichts mit dem schwierig zu fahrenden RB20 zu tun. Sie zeigen aber, wie blank die Nerven bei dem Mexikaner mittlerweile liegen.
Da stellt sich die Frage, ob es für "Checo" nicht besser wäre, freiwillig zurückzutreten. Das könnte er ja auch in Verbindung mit einer saftigen Abfindung tun. Christian Horner schien seinem Piloten nach dem Rennen einen Rücktritt nahezulegen, auch wenn er es etwas freundlicher verpackte: "Wir lassen Checo seine eigenen Schlüsse ziehen. Wir drängen ihn zu nichts", sagte er. "Jeder hat den größten Respekt vor ihm, aber diese Situation ist so schmerzhaft für ihn wie für uns als Team."
Perez liegt derzeit abgeschlagen auf Rang acht in der Fahrerwertung, 277 Punkte hinter Verstappen. Seit dem Miami Grand Prix im Mai schaffte er nicht mehr den Sprung in die Top 5. Und das in dem Auto, mit dem Max Verstappen sich jüngst vorzeitig zum Weltmeister krönte. "Checo hatte ein sehr hartes Jahr. Und die Punktetabelle ist, wie sie nun mal ist. Es ist keine schöne Situation für Checo mit den Spekulationen jede Woche. Er ist alt und weise genug, die Situation richtig einzuschätzen. Wir werden ihn bis zur karierten Flagge in Abu Dhabi voll unterstützen", so Horner.

In der Winterpause soll die Entscheidung fallen. Wird Abu Dhabi das letzte F1-Rennen von Sergio Perez?
Perez-Entscheidung schon fix?
Die Kollegen vom US-Sender ESPN berichten auf ihrer Webseite, dass man sich bei Red Bull bereits entschieden habe, sich nach Abu Dhabi von Perez zu trennen. Die offizielle Aussage lautete bis zuletzt, dass man erst nach Abu Dhabi entscheide, wie es weitergeht. Perez selbst pochte in der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Katar-Wochenende immer wieder darauf, dass er zu 100 Prozent in der nächsten Saison bei Red Bull fahren werde.
Im Hintergrund werden bereits seine Nachfolger gehandelt. Neben Liam Lawson und Yuki Tsunoda aus dem Junior-Pool galt auch Franco Colapinto von Williams als Kandidat. Doch das Interesse scheint mittlerweile abgekühlt zu sein, es läuft wohl auf Lawson oder Tsunoda heraus. Bei einer Perez-Trennung könnte Isack Hadjar aus der Formel 2 aufsteigen.