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Schmidts F1-Blog zu Red-Bull-Fahrern
Gut, dass Perez bleibt!

Viele haben sich gewünscht, dass Sergio Perez ausgetauscht wird. Michael Schmidt erklärt in seinem neuen Kommentar, warum der Wechsel auch nichts gebracht hätte.

Max Verstappen & Sergio Perez - Formel 1 - GP Belgien 2024
Foto: Wilhelm

Es sah nicht gut aus für Sergio Perez nach dem GP Belgien. Er stürzte im Verlauf der 44 Runden von Platz zwei auf Rang sieben ab. Max Verstappen konnte er nur dadurch helfen, dass er ihn in der 30. Runde anstandslos vorbeiließ. Im Kampf um die Konstrukteurs-Wertung wird es jetzt eng. Wenn die Kommentare von Helmut Marko und Christian Horner gleich nach dem Rennen der Maßstab waren, dann hatte man den Eindruck, Perez wäre in Spa sein letztes Rennen gefahren.

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Nur einen Tag später wurde der Mexikaner bis zum Saisonende bestätigt. Aus welchen Gründen auch immer. Ich glaube, dass Marko und Horner eingesehen haben, dass weder Daniel Ricciardo, Liam Lawson noch Yuki Tsunoda irgendetwas an der Situation geändert hätten. Vielleicht in den ersten zwei oder drei Rennen, wenn sie noch unbeschwert hätten fahren können.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Belgien - Spa-Francorchamps - 27. Juli 2024
xpb

Verstappen hat bisher alle seine Teamkollegen bei Red Bull zerstört.

Problem der Red-Bull-Nr.2

Doch dann hätte bei jedem der drei wie bei Perez das Kopfkino eingesetzt und jeder hätte sich die Frage gestellt: Warum ist dieser Verstappen eine halbe Sekunde schneller als ich? Ich bin doch der beste Rennfahrer auf dem Planeten. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, probiert man es mit dem Kopf durch die Wand oder alternativen Setups. Das macht alles noch schlimmer. Speziell mit diesen Groundeffect-Autos.

Solange das Auto berechenbar ist, bringt auch ein Perez die Leistung, die man sich von ihm erwartet. Beim Rennen in Ungarn, als er neun Positionen gutmacht und vor George Russell ins Ziel kommt, der gleich weit hinten gestartet ist. Im Regen-Qualifying von Spa, wo Red Bull auf den meisten Abtrieb setzt und damit den Joker zieht. Perez verfehlte die geschenkte Pole-Position von Charles Leclerc nur um 11 Tausendstel. Aber es gibt eben immer weniger Momente, wo dieser Red Bull stabil auf der Straße liegt. Verstappen hat seit vier Rennen nicht mehr gewonnen. Das hat einen Grund.

Wir haben alle noch das letzte Jahr im Kopf. Doch der 2024er Red Bull ist nicht mehr das beste Auto im Feld. Vielleicht nicht mal mehr das zweitbeste. Der RB20 hat nach Aussage von Horner ein extrem kleines Fenster, in dem er den Fahrern Vertrauen gibt. Das wurde zuletzt immer seltener getroffen.

Sergio Perez & Max Verstappen - GP Belgien 2024
Red Bull

Wenn das Auto gutmütig ist, hält Perez einigermaßen mit.

Verstappen verschleiert Probleme

Max Verstappen macht das nichts aus. Der ist mit jedem Auto schnell. Und genau das ist Red Bulls Problem. Verstappen vermittelt den Eindruck, dass der Red Bull so gut ist wie die Ergebnisse des Weltmeisters. Tatsächlich muss man die Qualitäten des Autos irgendwo in der Mitte zwischen den Resultaten von Verstappen und Perez einordnen.

Die Red-Bull-Ingenieure geben zu, dass Verstappens Rundenzeiten das ein oder andere Defizit des Autos verschleiern und dass Probleme deshalb manchmal erst zu spät erkannt werden. Das ist die Besonderheit dieser Groundeffect-Autos. Die Instabilität, die man sich bei der Suche nach immer mehr Abtrieb einhandelt, wird weder im Windkanal noch in den Simulationen sichtbar. Die spürt nur der Fahrer. Die Ingenieure sehen sie erst an der Rundenzeit.

Was ich damit sagen will: Red Bull bräuchte einen zweiten Fahrer, der mit Verstappen einigermaßen auf Augenhöhe fährt. Doch die kriegt man nicht. Lewis Hamilton, George Russell, Charles Leclerc, Lando Norris, Oscar Piastri oder Fernando Alonso fahren lieber anderswo, als sich ein direktes Duell mit Verstappen anzutun. Also bleibt nur die nächste Kategorie. Und die ist nahezu austauschbar. Der Beste aus dieser Gruppe wäre einer mit einer robusten Psyche. Und da beginnt meine Kritik an Perez. Er hat sie nicht.

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Erscheinungsdatum 10.09.2024

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