Viele hielten ihn für unzerstörbar. Auch schwere Unfälle und Schicksalsschläge konnten ihn lange nicht unterkriegen. Jetzt hat Niki Lauda den Kampf doch noch verloren. Im Alter von 70 Jahren ist der dreifache Formel-1-Weltmeister bereits am Montag gestorben, wie die Fluglinie Laudamotion im Namen seiner Familie offiziell mitteilte.
„In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser geliebter Niki am Montag, den 20.05.2019 im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen ist. Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich“, heißt es in der Bekanntgabe.
Lauda mit gesundheitlichen Problemen
Lauda hinterlässt aus erster Ehe zwei Söhne, aus seiner Ehe mit Birgit Lauda achtjährige Zwillinge. „Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Maßstab für uns alle. Abseits der Öffentlichkeit war er ein liebevoller und fürsorgender Ehemann, Vater und Großvater. Er wird uns sehr fehlen“, so das Statement der Familie.

Im letzten Sommer hatte sich Lauda einer Lungentransplantation unterziehen müssen, die ihm kurzzeitig das Leben rettete. Doch nach dem schweren Eingriff kam der Wiener nie wieder richtig auf die Beine. Mehrere Male musste er nach Grippe-Erkrankungen wieder auf die Intensivstation.
Auch die Nieren machten durch die hohe Medikamenten-Dosis Probleme. Sie waren nach dem schweren Feuer-Unfall 1976 am Nürburgring schon lange die Achillesferse von Lauda. 1997 und 2005 waren dem Wiener neue Nieren transplantiert worden, die erste gespendet von Bruder Florian, die zweite von Frau Birgit.
Zuletzt musste Lauda von der Reha-Klinik Cereneo in Vitznau am Vierwaldstättersee zur Dialyse in die Universitätsklinik nach Zürich verlegt werden, wo er letztlich auch starb. Über die genaue Todesursache machte die Familie aber keine Angaben. Nur so viel: „In den letzten zehn Monaten waren wir jede Minute an seiner Seite. Wir haben mit ihm gelacht, geweint, gehofft und gelitten, aber schlussendlich verließen Niki gestern seine Kräfte.“
Globaler Superstar tritt ab
Trotz der schwierigen Reha gab Lauda den Kampf bis zuletzt nicht auf. Zu seinem 70. Geburtstag am 22. Februar hatte sich der berühmte Patient noch einmal in einer kurzen Botschaft beim ORF für die Glückwünsche bedankt: „Ich komme wieder zurück und es geht volle Pulle bergauf“, hatte Lauda damals gesagt.
Dazu wird es nun leider nicht mehr kommen. Die ganze Motorwelt trauert um eine ihrer Lichtgestalten. Niki Lauda wird nicht nur seinem Mercedes-Team fehlen, bei dem er als Aufsichtsrat fungierte. Obwohl seine großen Rennerfolge schon mehr als 35 Jahre zurückliegen, war Lauda auch bei der Jugend ein weltweit gefeierter Superstar.
Die Fans werden seine klaren, ehrlichen Worte in allen Situationen vermissen. Immer wenn der Glamour-Zirkus drohte verrückt zu spielen, hatte Lauda die passenden Einordnungen parat. Auch nach seinem Job als RTL-Kommentator Ende 2017 blieb Lauda stets ein gefragter Mann im Fahrerlager. In Zukunft muss die Motorsportwelt ohne den Klartextredner mit der roten Kappe auskommen.