Nico Hülkenbergs Ziele mit Audi: Darum gab's noch keine 2026er-Simulator-Tests

Hülkenberg blickt auf Audi-Zukunft
Darum gab es noch keine 2026er-Simulator-Tests

Veröffentlicht am 31.07.2025

Nach dem Grand Prix von Ungarn läutet die Formel 1 ihre vierwöchige Sommerpause ein. Für Nico Hülkenberg geht damit ein abwechslungsreiches Halbjahr bei Sauber zu Ende. Mit dem Rheinländer hat das Schweizer Traditionsteam wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Den sechsten Platz in der WM-Tabelle hätten sich wohl selbst die kühnsten Optimisten in Hinwil nicht erträumt.

Entsprechend zufrieden fällt das Zwischenfazit bei Hülkenberg aus: "Wenn man sich die Entwicklung von den Wintertests bis heute anschaut, überwiegt sicher das Positive. Nach Barcelona sind wir fünf Rennen in Folge in die Punkte gefahren. Dabei gab es auch noch ein Podium. Der Trend geht also in die richtige Richtung. Es wäre natürlich schön gewesen, wenn wir mit diesem Stand schon gestartet wären. Aber es kam leider etwas anders."

Sauber befindet sich aktuell mittendrin im Mittelfeldkampf gegen Williams, Toro Rosso, Aston Martin, Haas und Alpine. Der Routinier erwartet, dass der Sechskampf bis zum Saisonende spannend bleibt: "Ich glaube nicht, dass wir und die anderen noch viel Weiterentwicklung betreiben werden. Wir müssen also mit dem Paket arbeiten, das wir haben. Die Leistungen werden trotzdem etwas schwanken, je nach Streckencharakteristik und Bedingungen."

Nico Hülkenberg - Sauber - GP Ungarn 2025
Guido de Bortoli via Getty Images

Hülkenberg forderte zweiten Boxenstopp

Nach dem dritten Platz in Silverstone gab es für Hülkenberg zuletzt in Spa-Francorchamps einen kleinen Dämpfer. Gegen Teamkollege Gabriel Bortoleto hatte der Deutsche das ganze Wochenende das Nachsehen. Trotzdem konnte er sich im Rennen lange auf dem letzten Punkteplatz halten. Erst der zweite Boxenstopp warf ihn aus den Top Ten.

Als Fehler würde der Pilot die Strategie aber nicht bezeichnen: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich durchkomme. Meine Vorderreifen waren ziemlich am Ende. Wir haben beim Setup ein paar Dinge gemacht, die nicht ideal waren. Das hat uns in diese Lage gebracht", fasst Hülkenberg die Ergebnisse der Daten-Analyse mit den Ingenieuren zusammen.

Die Taktik-Entscheidung nimmt er auf seine Kappe: "Der zweite Stopp war mein Call, weil ich nicht zufrieden war und es einfach nicht gut gelaufen ist. Ich konnte die Gruppe danach zwar noch einholen, aber am Ende des DRS-Zugs war es schwer, Plätze gutzumachen. Bei der Strategie-Entscheidung gibt es aber nichts, was ich groß bereue."

Nico Hülkenberg - Sauber - GP Belgien 2025 - Spa - Formel 1
xpb

Bortoleto führt im Quali-Duell

So musste Bortoleto die Kohlen für Sauber aus dem Feuer holen. Der brasilianische Rookie fuhr auf Rang neun zum zweiten Mal diese Saison in die Punkte. Von Hülkenberg gab es ein Sonderlob für seinen jungen Teamkollegen: "Er ist schnell und hat die richtige Arbeitseinstellung. Die braucht man hier für eine lange Karriere. Wir haben ein gesundes Verhältnis. Natürlich sind wir auch Konkurrenten, aber wir arbeiten immer für das Team. Das ist sehr positiv und macht viel Spaß."

Im Qualifying hat der Youngster jetzt sogar eine bessere Bilanz als Hülkenberg, der eigentlich immer als Spezialist in dieser Disziplin galt. Der 37-Jährige gibt zu, dass es hier noch Verbesserungspotenzial gibt: "Die Qualifyings waren für mich dieses Jahr eine Herausforderung. Wenn man sich die Vergangenheit anschaut, dann ist das eher ungewöhnlich. Da gibt es sicher noch ein paar Dinge, die man noch ausmerzen kann."

Audi - Formel 1 - Showcar
Audi

Neue Regeln bieten Möglichkeiten

Der Pilot und sein Team haben noch bis zum Ende des Jahres Zeit, sich endgültig einzugrooven. Erst nach der Winterpause wird es ernst, wenn aus dem Schweizer Privatteam Sauber der deutsche Werksrennstall von Audi wird. Dann steigen die Erwartungen – und auch der eigene Anspruch.

Noch versucht Hülkenberg, den Ball flach zu halten: "Es ist schwer, konkrete Erwartungen oder Zahlen zu äußern. Wir müssen realistisch bleiben. Natürlich eröffnen neue Regeln immer Möglichkeiten. Aber es wird auch eine große Herausforderung. Da gibt es keine Garantien. Wichtig ist, dass wir das Team verstärken und die Infrastruktur verbessern. Da befinden wir uns noch auf der Reise."

Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen saß Hülkenberg noch nicht mit dem 2026er-Auto im Simulator. In Budapest erklärte der Fahrer, warum er bisher auf den Vorgeschmack verzichten musste: "Wir sind da einfach noch nicht so weit. Es bringt auch nichts, zu früh damit anzufangen. Wenn es nicht der Wirklichkeit entspricht, kann es einen falschen Eindruck vermitteln. Das hat dann keinen Wert. Wir wollen sicherstellen, dass es auch passt."