Nach der Horror-Saison 2024 herrscht bei Sauber aktuell Aufbruchstimmung. Die Talsohle ist endgültig durchschritten. Nachdem der Schweizer Rennstall lange am Ende des Feldes herumgekrebst ist, geht es nun mit großen Schritten voran. Schon zu Saisonbeginn wurde der Anschluss ans Mittelfeld hergestellt. Mittlerweile hat man sich zu einem regelmäßigen Punktekandidaten gemausert.
Startschuss für die Aufholjagd war der Grand Prix von Spanien, wo die Sauber-Ingenieure ein ordentliches Upgrade-Paket geschnürt hatten. "Hoffentlich war Barcelona die Kehrtwende in dieser Saison", blickt Nico Hülkenberg zufrieden zurück. "Mit den zehn WM-Punkten gab es da einen ordentlichen Schluck aus der Pulle. Aber es ist nach nur einem weiteren Rennen noch etwas zu früh, um sicher sagen zu können, dass es der Befreiungsschlag war."
Nach Ansicht des Rheinländers haben aber nicht nur die neuen Teile dazu beigetragen, dass es nun schon zwei Mal in Folge mit einem Top-Ten-Resultat geklappt hat: "Neben dem Update kann man glaube ich auch sagen, dass ich selbst mehr angekommen bin im Auto. Ich fühle mich im Vergleich zu den Rennen davor viel wohler. Ich bin richtig zusammengewachsen mit dem Auto und fühle mich zuhause."

Die Punkte-Resultate in Barcelona und Montreal haben dem ganzen Sauber-Team neuen Schwung gegeben.
Steigerung vor allem in der Rennpace
In Spielberg soll es nun direkt den dritten Punkte-Streich in Folge geben: "Es gibt nichts, was darauf hindeuten würde, dass das Auto hier nicht auch gut funktionieren sollte. Vor allem die Rennpace und der Reifenverschleiß haben uns in den letzten Rennen sehr zuversichtlich gemacht. Da ist uns ein guter Schritt nach vorne gelungen."
Warum das Upgrade im Rennen mehr hilft als im Qualifying, kann Hülkenberg aber auch nicht sagen. Der Schlüssel liegt wohl in den sensiblen Pirelli-Gummis: "Das neue Paket hilft dabei, den Reifen in einem besseren Fenster zu halten. Die Gefahr, ihn zu überlasten, wird reduziert. Die Temperaturen lassen sich besser kontrollieren. Und das zahlt sich über die Distanz aus."

Mit neuen Teilen will Hülkenberg in Spielberg direkt nachlegen.
Weitere Upgrades für Spielberg
Die Punkte-Resultate in Barcelona und Montreal haben im ganzen Sauber-Lager für Erleichterung gesorgt. Die Stimmung ist nun viel gelöster. "Man kommt an die Rennstrecke und weiß, dass wir dabei sind und etwas bewegen können. Das ist schon ein anderes Gefühl und eine andere Dynamik", verrät Hülkenberg. Gleichzeitig warnt der Pilot: "Wir hatten jetzt zwei gute Rennen. Aber das lässt sich nicht so einfach wiederholen. Man muss jedes Mal wieder die nötige Arbeit reinstecken, damit am Ende alles passt."
Damit der Trend nicht gleich wieder stoppt, wollen die Ingenieure in Spielberg direkt noch einmal bei der Technik nachlegen. Im Gepäck hat das Team einen neuen Heckflügel, der auf der Power-Strecke für höhere Top-Speeds sorgen soll. "Dazu haben wir noch eine kleine Änderung am Unterboden", verrät Hülkenberg. "Das ist ja ein ziemlich wichtiger Teil des Autos. Da geht es aber nicht speziell um Qualifying oder Rennen. Das soll uns einfach etwas mehr Performance bringen."