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Haas fährt zweigleisig im Belgien-Training
Hülkenberg vor schwerer Flügelwahl

GP Belgien 2024

Bei Haas fiel das Fazit zum Training von Spa-Francorchamps durchwachsen aus. Nach Problemen beim Auftakt wurden beide Autos mit unterschiedlichen Setups in die zweite Session geschickt. Jetzt muss eine Entscheidung her, in welche Richtung man weitermachen will.

Nico Hülkenberg & Kevin Magnussen - GP Belgien 2024
Foto: Haas

Auf dem Papier sollte die Strecke von Spa-Francorchamps dem Haas VF-24 eigentlich schmecken. Das Auto liegt in den Top-Speed-Wertungen regelmäßig im Vorderfeld. Das hilft auf den langen Geraden. Und in Silverstone hat Nico Hülkenberg zuletzt gezeigt, dass sich der US-Renner nach dem Upgrade auch in schnellen Kurven wohlfühlt, von denen es im Mittelsektor mehrere gibt.

Umso größer war dann die Überraschung, dass sich Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen im ersten Training nur auf den Plätze 17 und 18 des Klassements einreihten. "Beide haben nicht den richtigen Grip im Mittelsektor gefunden", verriet Teamchef Ayao Komatsu. Vor allem die Flecken, an denen noch der alte Asphalt lag, machten dem Auto und den Fahrern Probleme.

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"Es ist etwas komisch, dass sie manche Teile neu asphaltiert haben und manche nicht", klagte Hülkenberg. "Der neue Asphalt fühlt sich sehr geschmeidig und sanft an, der alte sehr rau, speziell in den Kurven 12 und 13. Da ist die Oberfläche schon aufgebrochen. Darauf reagiert dann sogar die Aerodynamik. Das Thema kenne ich schon aus dem letzten Jahr."

Nico Hülkenberg - GP Belgien 2024
Haas

Nach dem Fehlstart im ersten Training musste sich Haas-Teamchef Ayao Komatsu etwas für das zweite Training einfallen lassen.

Start mit Balance-Problemen

Das alleine war aber nicht die Erklärung für mehr als zwei Sekunden Rückstand: "Das Auto hat sich einfach nicht gut angefühlt. Wir sind mit ein paar Balance-Problemen gestartet. Auch die Motor-Einstellungen haben auf dieser Strecke einen großen Einfluss. Im zweiten Training war ich schon etwas zufriedener, aber noch nicht ganz zufrieden. Da gibt es noch Punkte, die wir optimieren können, um die Balance zu verbessern", berichtet der Rheinländer.

Eine große Frage, die Fahrer und Ingenieure gemeinsam klären müssen, lautet, welche Flügel am restlichen Wochenende aufgeschnallt werden. Im zweiten Training ließ Haas das Auto von Magnussen mit einem größeren Heckflügel Daten sammeln, der mehr Abtrieb aber auch mehr Luftwiderstand bot. "Es ist immer ein Spagat hier zwischen den Sektoren eins und drei mit den langen Geraden und dem kurvigen Mittelsektor. Da haben wir einfach ein bisschen rumexperimentiert", berichtete Hülkenberg.

Teamchef Komatsu fügte an: "Nach dem schlechten Start im ersten Training mussten wir etwas ausprobieren. Also haben wir die Autos beim Setup gesplittet." Am Ende schien die Stoppuhr die Antwort zu geben. Magnussen war mit dem alten Flügel dreieinhalb Zehntel schneller, was Platz 8 in der Tageswertung bedeutete. Der neue Flügel, der extra für die Low-Downforce-Strecken in Spa, Monza und Las Vegas gebacken wurde, schien eine Stufe zu extrem für die Strecke in Spa zu sein.

Nico Hülkenberg - GP Belgien 2024
Haas

Jetzt hat Haas endlich mal einen speziellen Low-Downforce-Flügel gebaut, und jetzt könnte er zu klein sein für die Strecke in Spa.

Neuer Flügel noch nicht aus dem Rennen

Für Hülkenberg ist die Frage aber nicht so einfach beantwortet. "Es ist etwas zu früh zu sagen. Wir haben verschiedene Flügel ausprobiert, um herauszufinden, in welcher Konfiguration sich das Auto am wohlsten fühlt. Jetzt werden wir die Daten analysieren und für morgen das beste Paket zusammenstellen."

Verkompliziert wird die Wahl auch noch durch die wechselhaften Wetteraussichten. Am Samstag soll es regnen, am Sonntag dann trocken sein. Auf feuchter Bahn ließe sich im dritten Training nur schwer herausfinden, ob eine Änderung am Setup wirklich den erhofften Fortschritt bringt. Für ein verregnetes Qualifying wäre mehr Abtrieb sicher besser. Auf feuchter Strecke ist mehr Abtrieb in Kurven immer hilfreich. Und auf den Geraden darf man den Flügel im Quali bekanntlich flach stellen.

Im Rennen droht dann aber die Gefahr, ohne DRS und mit mehr Luftwiderstand auf den langen Geraden zur leichten Beute zu werden. Mehr Abtrieb könnte auf der anderen Seite dafür beim Reifenverschleiß helfen. "Man muss entscheiden, auf welche Farbe man seine Chips setzt. Die Punkte werden bekanntlich erst am Sonntag vergeben", gibt Hülkenberg zu bedenken. "Manchmal fühlt sich ein Auto hier in Spa gut an, doch am Ende stimmt die Zeit nicht. Ich erwarte ein anspruchsvolles Wochenende."

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