Glückwunsch-Marathon für Hülkenberg: "Lässt sich nicht so schnell wiederholen"

700 Podiums-Glückwünsche für Hülkenberg
„Lässt sich so schnell nicht wiederholen“

GP Belgien 2025
Zuletzt aktualisiert am 24.07.2025

Im 239. Rennen ist der Knoten bei Nico Hülkenberg endlich geplatzt. Das erste Formel-1-Podium seiner Karriere in Silverstone wurde entsprechend ausgiebig gefeiert. Schon an der Strecke startete die Sauber die große Party. Auf dem Rückweg in seine Wahlheimat Monaco legte der Mann der Stunde dann noch einen kleinen Abstecher in der Zentrale des Rennstalls in Hinwil ein.

"Es war mir wichtig, diesen Moment mit allen in der Fabrik zu teilen – und nicht nur mit dem Rennteam an der Strecke", erklärte der Pilot kurz vor dem 13. Rennwochenende in Spa-Francorchamps. "Alle haben mich natürlich sehr herzlich empfangen. Das waren tolle Emotionen und viele schöne Erinnerungen. Ich hoffe, dass es uns für den Rest der Saison einen Schub gibt."

Im Rahmen der Familie konnte der Routinier den Erfolg dann anschließend endlich in Ruhe verarbeiten: "Es war schön, danach ein bisschen freie Zeit zu haben, diesen Moment richtig zu genießen und nicht gleich wieder in den nächsten Grand Prix zu springen. Das war wirklich ein gutes Timing."

Nico Hülkenberg - Sauber - GP Belgien 2025
Jayce Illman via Getty Images

Glückwunsch-Marathon

So hatte Hülkenberg auch genügend Zeit, sich die ganzen Glückwünsch-Nachrichten durchzulesen. "Der ganze Trubel danach war wirklich überwältigend. Die vielen Reaktionen und das Feedback – ich habe insgesamt mehr als 700 Nachrichten bekommen", verriet der 37-Jährige. "Es hat eine Woche gedauert, um mich durch alles durchzuarbeiten."

Der Jubel und die Reaktionen von außen zeigen, wie besonders dieser Erfolg war. Hülkenberg selbst dementiert aber, dass er den Makel des fehlenden Podiums stets im Hinterkopf hatte: "Natürlich träumt man immer von solchen Erfolgen, aber oft liegt es ja nicht in der eigenen Hand. Deshalb hat mich das auch nicht groß beschäftigt. Das Wichtigste war für mich in diesem Jahr, dieses neue Projekt zum Erfolg zu bringen."

In Spa beginnt nun wieder die harte Formel-1-Realität. Die Feiern sind abgeschlossen. Hülkenberg muss sich wieder auf den Job konzentrieren. Er warnt die Fans vor übertriebenen Erwartungen: "In Silverstone waren die äußeren Bedingungen speziell. Man darf nicht vergessen, dass im Qualifying am samstag beide Autos im Q1 rausgeflogen sind. Bei einem trockenen Rennen wäre es eine ganz andere Geschichte gewesen."

Nico Hülkenberg - Sauber - GP England 2025 - Silverstone - Formel 1
Sauber

Harter Kampf um WM-Rang fünf

Trotzdem gibt es auch Grund, optimistisch auf die nun bevorstehende zweite Saisonhälfte zu blicken: "Wir haben einen guten Lauf. In Barcelona ist uns mit dem Auto ein Schritt nach vorne gelungen. Das macht sich vor allem auf langen Stints bemerkbar. Wir haben jetzt vor allem im Rennen ein gutes Auto. Da können wir selbst mit schwächeren Startplätzen etwas ausrichten. Aber wir haben immer noch viel Arbeit vor uns. Ich erwarte nicht, dass wir den Silverstone-Sonntag so schnell und einfach wiederholen können."

Mit den 15 WM-Punkten von Hülkenberg ist Sauber auf Rang sechs in der Teamwertung nach vorne gesprungen. In der unteren Tabellenhälfte geht es aber ganz eng zur Sache. Laut Hülkenberg haben alle sechs konkurrierenden Teams – Williams, Sauber, Toro Rosso, Aston Martin, Alpine und Haas – eine Chance auf den begehrten fünften Platz und die damit verbundenen Prämien-Millionen.

"Die einzelnen Ergebnisse hängen natürlich auch immer ein wenig von den Strecken und den Bedingungen ab. Alle liegen so nah beisammen. Bei der Frage, ob man auf Platz zehn oder ganz hinten landet, geben Kleinigkeiten den Ausschlag. Wir haben zuletzt von unserer starken Rennpace und dem schonenden Umgang mit den Reifen profitiert. Ich hoffe, wir können das auch in den restlichen Rennen nutzen und in weitere Punkteresultate ummünzen. Wir haben noch eine halbe Saison vor uns. Das Rennen im Mittelfeld wird sich wohl erst ganz am Ende entscheiden."