MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"26444849","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"26444849","configName":"ads.vgWort"}

Hülkenberg starker Fünfter
Haas mit den Ferrari-Problemen

GP Bahrain 2023

Nico Hülkenberg hatte einen reibungslosen Trainingsfreitag in Bahrain. Auf eine schnelle Runde ist sein Haas offensichtlich gut aufgestellt. Im Longrun nützen dagegen die Hinterreifen zu stark ab. Das gleiche Problem hat auch Ferrari. Die Hinterradaufhängung könnte eine Querverbindung sein.

Nico Hülkenberg - Haas - GP Bahrain 2023
Foto: xpb

Haas erlebte zwei gegensätzliche Trainings. Im ersten kletterte Kevin Magnussen als Siebter in die Top 10. Nico Hülkenberg landete dagegen mit einem Rückstand von sechs Zehntelsekunden zum Teamkollegen auf dem 14. Platz. Am Abend bei kühleren Asphalt-Temperaturen drehte sich das Kräfteverhältnis ins Gegenteil. Hülkenberg blühte als Fünftschnellster auf, während Magnussen auf den 16. Rang abstürzte.

Für den großen Zeitunterschied von siebeneinhalb Zehnteln zwischen den US-Autos hatte das Team zunächst keine Erklärung. "Das müssen wir über die Daten untersuchen", berichtete Rennleiter Guenther Steiner. Für die Steigerung von Hülkenberg vom ersten zum Training hatte der Südtiroler dagegen eine Erklärung parat. "Nico hat sich Stück für Stück an die Aufgabe herangetastet und verbessert."

Unsere Highlights
Haas - Bahrain - Testfahrten - Tests - Formel 1 (2023)
Wilhelm
Liegt das Problem im Heck begraben? Haas kauft die Hinterradaufhängung bei Ferrari ein.

Haas mit den Ferrari-Aufhängungen

Der Formel-1-Rückkehrer zog am Freitagabend Bilanz. "Alles in allem war es ein guter Trainingstag für mich", erzählt Hülkenberg. "Auf eine Runde sehen wir in Ordnung aus. Im Longrun haben wir noch einiges an Hausaufgaben zu erledigen." Der VF-23 nimmt im Dauerlauf die Reifen zu hart heran. Auf der Rennstrecke in Bahrain werden die Hinterreifen in den vielen Beschleunigungszonen strapaziert. Der raue Asphalt saugt ihnen das Leben aus. Am Haas knicken die Reifen früher ein als bei der Konkurrenz.

Das war bereits bei den Testfahrten so. Und deckt sich mit den Erkenntnissen bei Ferrari. Auch das rote Auto geht über die Distanz nicht pfleglich mit den Pirellis um. Beide Autos verfolgen dieselbe Aerodynamik-Philosophie. Beide Autos bauen extrem flach im Heck und platzieren ihre Kühler weit unten in Bodennähe. Beide Autos haben identische Aufhängungen. Haas kauft die vordere und die hintere bei Ferrari ein. Wie auch den Motor und das Getriebe, wo die Hinterradaufhängung andockt. Da liegt der Verdacht nahe, dass es in diesem Bereich ein konstruktives Problem gibt. Doch man muss abwarten: Bisher ist die Formel 1 2023 nur auf einer Rennstrecke gefahren – und noch überhaupt kein Rennen.

Noch ist das Kräfteverhältnis schwer zu lesen. Es kristallisierte sich am Freitagabend von Bahrain aber heraus, dass Red Bull und Aston Martin um die Spitze kämpfen. Auf eine schnelle Runde ist der grüne Rennwagen mit Fernando Alonso eine Gefahr für den Weltmeister. Im Longrun dagegen ist Red Bull besser aufgestellt. Kein Auto geht so schonend mit den Reifen um wie der RB19.

Nico Hülkenberg - Haas - GP Bahrain 2023
xpb
Durchschnitt im ersten Training, stark im zweiten: Nico Hülkenberg.

Wer schafft es ins Q3?

Doch schon nach diesen beiden Autos wird das Bild verschwommener. Ferrari ist wie Haas auf eine Runde aussortiert. Hülkenberg verpasste die Zeit von Ferrari-Speerspitze Charles Leclerc nur um neun Tausendstel. Im Vergleich zu den Testfahrten hat Haas sein Auto tiefergelegt. Je weniger Bodenfreiheit, desto mehr Abtrieb, plus weniger Luftwiderstand. Das Fahrwerk ist nach wie vor auf hart getrimmt. Die Haas-Fahrer müssen es aushalten. Sie müssen die Schläge von den Bodenwellen wegstecken.

Die Abstände im Feld sind äußerst gering. Zwischen Platz vier und 16 liegen nur siebeneinhalb Zehntelsekunden. Daher lässt sich noch nicht voraussagen, wer es in der Qualifikation schafft, tatsächlich bis in den dritten Teil vorzudringen. Fünf oder zehn Kilogramm mehr oder weniger im Tank machen da einen großen Unterschied. "Wenn wir nahe am Q3 sind, wäre das kein schlechtes Abschneiden", meint Hülkenberg.

Wer tatsächlich wie viel Benzin bei den schnellsten Runden im Training drin hatte, weiß niemand genau. Es gibt Schätzungen und Erfahrungswerte. Die Teams lassen sich anhand von GPS-Daten leiten. Doch genau Bescheid weiß man nur teamintern.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten