GP Monaco bis 2031: Neuer Vertrag und neuer Termin

Monaco-GP verlängert mit neuem Termin
Diese Europa-Klassiker müssen noch zittern

GP Monaco 2024
Zuletzt aktualisiert am 15.11.2024

Es ist die Perle im Formel-1-Kalender. Der GP Monaco zählt zu den großen Veranstaltungen im internationalen Sport. Kein anderer Grand Prix hat einen so großen Wiedererkennungswert, kein anderer lockt so viele Zuschauer vor die Fernsehschirme. In den USA schauten in diesem Jahr mehr mehr als zwei Millionen Menschen am TV-Schirm zu. Das war die drittgrößte Einschaltquote, die die Formel 1 in den Staaten erzielte.

Man nimmt dem Stadtrennen im Fürstentum nicht einmal übel, wenn es wie in diesem Jahr zu einer Prozession ohne Überholmanöver wird. Das Rennen lebt von seiner Einmaligkeit, von den Bildern und von dem Wahnwitz, dass 1.000-PS-starke Autos durch enge Straßen ohne Auslaufzonen gezirkelt werden müssen. Der GP Monaco zählt neben Spa, Silverstone und Monza zu den vier Dinosauriern, die schon 1950 im Kalender standen.

Trotz seiner Sonderstellung brauten sich vor ein paar Jahren dunkle Wolken über dem Klassiker zusammen. Die neuen Formel-1-Chefs scherten sich wenig um Traditionen, dafür mehr um das Geld und die Vertragskonditionen. Beim berühmtesten Rennen des Jahres verdiente lange Zeit eigentlich nur einer: Der AC Monaco. Nicht einmal Bernie Ecclestone konnte den Monegassen ihre Sonderrechte streitig machen.

Alex Albon - Formel 1 - GP Monaco 2024
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Sonderrechte wurden zur Bedrohung

Im Jahr 2022 einigten sich Liberty und der Veranstalter unter Schmerzen auf einen Kompromiss, der 2025 ausgelaufen wäre. Monte-Carlo musste vom Paddock Club, der Bandenwerbung und der TV-Produktionen ein paar Einnahmequellen an die neuen Hausherren abtreten. Dass der Vertrag jetzt gleich bis 2031 verlängert wurde, zeigt, dass nun auch die letzten Hindernisse aus dem Weg geräumt sind.

Monte-Carlo besteht nun nicht einmal mehr auf seinem Termin Ende Mai. Bei der 75. Ausgabe des GP Monaco im nächsten Jahr wird das Rennen zum letzten Mal an seinem traditionellen Datum von 23. bis zum 25. Mai ausgetragen. Das fiel in den meisten Fällen mit einem anderen motorsportlichen Großereignis zusammen. Die 500 Meilen von Indianapolis sind an den Heldengedenktag Ende Mai gebunden. Künftig gibt es keine Überschneidungen mehr.

Mit dem neuen Vertrag 2026 findet das Stadtrennen dann immer am ersten Juni-Wochenende statt. Das hilft der Formel 1 bei der Terminplanung. So kann man den ersten Übersee-Part im Kalender bequem bis in den Mai hinein verlängern. Formel-1-Chef Stefano Domenicali dankte Prinz Albert II.: "Das neue Datum reduziert logistische Zwänge und bringt uns durch Zusammenlegung von Rennen in der gleichen Region unserem Null-Emissionsziel ab 2030 näher."

Impressionen - Formel 1 - GP Italien - Monza - 1. September 2024
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Monza und Spa müssen noch zittern

Mit Monaco hat somit auch der zweite Traditions-Grand Prix neben dem GP England eine Zukunft. Silverstone hatte im Februar seinen Vertrag bis 2034 verlängert. Die beiden anderen Klassiker Monza und Spa stehen noch in Verhandlungen mit der Formel 1. In Monza wird hart an einem Erhalt des Highspeed-Spektakels über das Jahr 2025 hinaus gearbeitet. Schon in diesem Jahr wurde viel in die Infrastruktur des Autodroms investiert.

Der GP Belgien dagegen ist ein Kandidat für ein Rotationssystem, das Domenicali im Auge hat, weil zu viele Interessenten bald den Rahmen vor maximal 24 Grand Prix sprengen könnten. Man hört von Anfragen aus Seoul, Bangkok und Kigali. Bei einem Investoren-Termin von Liberty erklärte der F1-Boss, dass er durch die möglichen Neueinsteiger noch viel Potenzial sehe, die Grand-Prix-Einnahmen zu steigern.

Für Spa und Zandvoort würde das bedeuten, dass sie dann im Wechsel stattfinden könnten. Das Problem dabei ist, dass sich die Belgier lieber langfristig, die Niederländer dagegen nur mittelfristig festlegen wollen. In Zandvoort sorgt man sich, dass Max Verstappen nach Ablauf seines Red-Bull-Vertrags Ende 2028 zurücktreten könnte. "Ohne Max kommen nur noch 20.000 Zuschauer zum Rennen", erzählt ein Szene-Kenner.

Auch der GP Deutschland könnte auf eine Rotationsliste kommen. Mit welchem Rennen als Alternative ist noch nicht klar. Österreich hat schon bis 2030 abgeschlossen, Ungarn bis 2032. Der Vertrag mit Spanien läuft bis Ende 2026. Da das Projekt in Madrid ein wenig ins Stocken geraten ist, könnte bis zur Fertigstellung Barcelona wieder zum Zug kommen, möglicherweise auch alternierend mit einem anderen Rennen. Für Imola fällt der Vorhang vorerst im nächsten Jahr. Auch die Zukunft des Rennens in Baku ist ungewiss. Der Vertrag, der 2026 ausläuft, steht noch zur Verlängerung aus.