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Schlechtes Timing von Schumi-Crash
Der unnötige Unfall von Suzuka

GP Japan 2022

Mick Schumachers Chancen auf das zweite Haas-Cockpit waren zuletzt wegen starker Leistungen nach der Sommerpause wieder gestiegen. Da kam der Unfall am Ende des ersten Trainings zum dümmsten Zeitpunkt.

Mick Schumacher - Haas - Formel 1 - GP Japan - Suzuka - 07. Oktober 2022
Foto: Motorsport Images

Die Ingenieure hatten ihre Kladden schon zusammengeklappt, und der Kommandostand bereitete seinen Aufbruch in die Garage vor. Da zeigten die TV-Bilder plötzlich einen stark ramponierten Haas in der Wiese der ersten Degner-Kurve. Mick Schumacher kletterte gerade aus seinem Auto. Das erste Training zum GP Japan war eigentlich schon zu Ende. Einige Fahrer machten auf der Zielgerade noch einige Probestarts. Darunter auch Schumacher.

Auf dem Weg zurück an die Box krachte es. "Beim Zurückfahren an die Boxen darf man nicht abfliegen", ärgerte sich Teamchef Guenther Steiner. Sein Fahrer entschuldigte sich damit, dass er in der Gischt des vorausfahrenden Ferrari von Charles Leclerc das stehende Wasser nicht gesehen hat. "Das Wasser war aber in der Runde vorher auch schon da", gibt Steiner zurück. In der Pause zwischen den beiden Trainingssitzungen war erst einmal Sendepause zwischen Fahrer und Teamchef.

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Schumacher erklärte das Missgeschick damit, dass es am Ende des Trainings immer stärker geregnet hat, und er auf seiner Runde zurück noch ein paar Informationen über die Reifen sammeln wollte für die Nachmittagssitzung. Die Intermediates boten mit zunehmender Laufzeit auch immer weniger Grip. "Es war Aquaplaning wie auf der Autobahn. Das Auto ist vorne aufgeschwommen und hat hinten einen Dreh in eine Richtung bekommen. Da stand ich schon quer." Pech für ihn und für die Mechaniker: An dieser Stelle ist man auch im Regen sehr schnell und der Schaden bei einem Abflug entsprechend groß

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Schaden von einer halben Million

Steiner hatte bereits wieder die Rechnung vor Augen. "Der Schaden beträgt eine halbe Million Dollar", war die erste Bilanz. Beim Aufprall gingen die Nase, der Frontflügel, sämtliche Komponenten der Vorderradaufhängung links und rechts, beide Radträger und der Unterboden zu Bruch. Da der Schaden unmöglich in den zwei Stunden zwischen erstem und zweiten Training zu beheben war, entschied Haas aus Sicherheitsgründen auch das Chassis zu tauschen. "So können wir in Ruhe schauen, ob es etwas abgekriegt hat", erzählte Steiner.

Für Schumacher kam der Unfall zur falschen Zeit. Er hatte sich gerade mit vier starken Rennen seit Ende der Sommerpause wieder in eine gute Position für das Duell mit Nico Hülkenberg um das zweite Haas-Cockpit gebracht. Steiner lobte: "Mick hat in den Rennen einen guten Job gemacht. Da lagen ein paar Mal Punkte drin. Dass es nicht gereicht hat, war nicht seine Schuld."

Schumacher kann sich nicht vorstellen, dass der eine Unfall die Entscheidung beeinflusst, wer nächstes Jahr den Zuschlag bekommt. "Ich würde mich wundern, wenn es so wäre. Das ist ein Moment. Ich habe aber zuletzt durchweg gute Leistungen gezeigt. Das sollte mehr zählen."

Schumacher hofft, dass er den Fehler am Rest des Wochenendes wieder geradebiegen kann, auch wenn ihm ein ganzes Training verloren ging. Die Plätze 5 und 7 für die Haas-Piloten zeigen, dass die US-Ferrari funktionieren. "Im Trockenen werden wir nicht ganz so stark sein wie im Regen, aber der erste Eindruck ist positiv."

Mick Schumacher - Haas - Formel 1 - GP Japan - Suzuka - 07. Oktober 2022
Motorsport Images
Der Druck auf Schumacher wird durch den Unfall nicht unbedingt geringer.

Antreiber für Magnussen

Der Südtiroler macht klar, was er für nächstes Jahr sucht. "Neben Speed auch Erfahrung, Konstanz, Verlässlichkeit." Der unnötige Unfall ist da kein gutes Bewerbungsschreiben. Haas braucht einen, der Kevin Magnussen antreibt. Der Däne hatte nach der Sommerpause ein paar Durchhänger und wachte erst jetzt wieder auf, als Schumacher den Druck erhöhte. Der Aufstieg ins Q3 in Singapur war eine erste Antwort.

Doch dann warf er die Chance mit einer Kollision mit Max Verstappen in der ersten Runde wieder weg. Das führte zu einem Zwangsboxenstopp wegen eines zerfledderten Frontflügels. "Der war zwar unnötig, aber wir dürfen uns nicht beschweren, wenn wir vorher selbst Fehler machen. Max ist nicht Kevins Gegner. Da muss er nicht dagegenhalten. Zwei Kurven später überholt er ihn sowieso."

Das zweite Training fiel für Schumacher flach. 90 verschenkte Minuten, die Strecke besser kennenzulernen und das Setup auf die regnerischen Bedingungen zu optimieren. Magnussen musste die Aufgabe alleine erledigen. Mit der Erkenntnis, dass der Haas im Regen konkurrenzfähig ist.

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