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Schumacher brilliert in Österreich
Acht Punkte und viel Selbstvertrauen

GP Österreich 2022

Mick Schumacher wird immer besser. Nach den ersten Punkten in Silverstone legte der Haas-Pilot eine Woche später in Österreich nach. Schumacher zeigt sich stark wie abgebrüht im Zweikampf. Er ist ruhiger geworden. Den Durchbruch hatte er bereits in Baku geschafft.

Mick Schumacher - Haas - GP Österreich 2022 - Spielberg
Foto: xpb

Der Große Preis von Österreich hatte zwei Stars. Sieger Charles Leclerc, der Ferrari den ersten Sieg in Spielberg nach 19 Jahren schenkte. Dort hatte zuletzt mit Michael Schumacher 2003 ein Fahrer in einem roten Rennauto gewonnen. Dessen Sohn war der zweite Mann des Tages neben dem Monegassen.

Mick Schumacher brillierte wie vor einer Woche in Silverstone, als er seine ersten vier WM-Punkte der Formel-1-Laufbahn eingefahren hatte. Wie im Sprint am Samstag, als er sich einen packenden Zweikampf mit Lewis Hamilton lieferte und am Ende haarscharf am nächsten Zähler vorbeischrammte. Der Ärger war einen Tag später vergessen. Schumacher beschenkte sich mit der nächsten starken Leistung mit dem sechsten Platz, der acht WM-Punkte wert ist.

Unsere Highlights
Mick Schumacher - Haas - GP Österreich 2022 - Spielberg
xpb
Mick Schumacher ist ruhiger geworden. Zum Zweiten Mal in Folge holte er Punkte.

Schumacher rundum zufrieden

Der Blick wanderte nur für einen Augenblick in die Vergangenheit. "Am Samstag haben wir ein paar Punkte liegen gelassen." Schumacher hatte sich nach dem Sprint darüber geärgert, dass ihn Haas nicht an Teamkollege Kevin Magnussen vorbei ließ. Er hätte sich eine Stallorder gewünscht, weil er das Gefühl hatte, der schnellere Fahrer gewesen zu sein. Der Eindruck täuschte, weil er sich dank DRS-Vorteil und Windschatten immer wieder heransaugte. In den Kurven war Magnussen gleich schnell. Zum Schluss war der Däne zu weit weggezogen, was Schumi Junior DRS und Platz gegen Hamilton kostete. Nach dem Hauptrennen war der 23-jährige Deutsche dagegen wunschlos glücklich. "Ich bin rundum zufrieden mit dem Rennen."

Vor einem Monat noch, da wirkte Schumacher bereits angezählt. Die Leistungen in seiner zweiten Saison in der Formel 1 entsprachen nicht den Vorstellungen – weder den eigenen noch denen des Teams. Schumacher schaffte es einfach nicht in die Punkte, obwohl das Auto dazu in der Lage war. Was der Teamkollege demonstrierte. Der Youngster nahm manchmal die Reifen zu hart ran. Manchmal stoppten ihn Unfälle wie gegen Sebastian Vettel in Miami. Manchmal die Technik. Manchmal die Strategie.

Der Durchbruch gelang in Baku, beim achten Saisonrennen, obwohl Schumacher auch dort außerhalb der Top 10 landete. "In Baku habe ich ein besseres Setup gefunden. Und besser verstanden, wie ich die Reifen zum Arbeiten bekomme und sie am Leben erhalte", erinnert sich Schumacher. In Montreal verwehrte eine defekte Antriebseinheit das erste gute Ergebnis des Jahres. In Silverstone klappte es endlich, in Spielberg ging noch mehr.

Fragen nach Vertragsverlängerung

Der Wind hat sich gedreht. Die Stimmen sind verflogen, die Schumacher bereits auf dem Abstellgleis sahen. Stattdessen werden Haas-Teamchef Guenther Steiner bereits Fragen nach einer vorzeitigen Vertragsverlängerung gestellt. "Darüber sprechen wir bei Haas nie vor der Sommerpause", wehrt der Südtiroler ab.

Bei Haas herrscht nach einigen Rückschlägen plötzlich Partystimmung. Zum zweiten Mal in Serie wurde doppelt gepunktet. Von einem möglicherweise angespannten Verhältnis zwischen Teamchef und Fahrer will keiner mehr etwas wissen. Das hatten manche Medien Steiner und Schumacher angedichtet. "Das Verhältnis zwischen mir und Mick ist gut. Es gibt kein Problem", wiederholt Steiner abermals. Und schickt ein Lob hinterher: "Mick hat heute wie in Silverstone gezeigt, was er kann."

Nun scheint das Gesetz der Serie doch zu greifen. In seinem jeweils zweiten Jahr in der Formel 3 und Formel 2 war Schumacher aufgeblüht. Und holte sich die Meistertitel. Jetzt mischt er im zweiten Jahr mit etwas Verspätung die Königsklasse auf. Im Zweikampf macht er es selbst den großen der Branche schwer. In Silverstone Max Verstappen. Im Sprint in Österreich hielt er Lewis Hamilton lange hinter sich. Im Hauptrennen überholte er den F1-Rekordsieger sogar in der vierten Runde. Es dauerte zehn Umläufe, bis Hamilton wieder am Haas vorbei war.

Fernando Alonso - Alpine - GP Österreich 2022 - Spielberg
xpb
Schumacher musste unter anderem an Alpine-Fahrer Alonso vorbei.

Haas legt zu

Den Plan, mit einem Boxenstopp über die 71 Runden zu fahren, verwarf Haas schnell. Es wurden zwei Stopps daraus. "Als die ersten Fahrer aus dem Mittelfeld früh zum Reifenwechsel kamen, waren wir gezwungen, mitzuziehen", schildert Steiner. Danach musste Schumacher seine Überholkünste zeigen. "Ein Problem hätte es sein können, dass wir hinter den Fahrern stecken bleiben, die auf harten Reifen einen langen ersten Stint fahren." Schumacher meisterte die Aufgabe.

Er ging erst an Daniel Ricciardo im McLaren vorbei, der durch einen früheren Reifenwechsel durchgerutscht war. Fernando Alonso auf alten Reifen knackte er danach. Lance Stroll im Aston Martin ging von selbst aus dem Weg. In Runde 32 kam es zum Positionstausch bei Haas. Schumacher überholte Magnussen, der mit Motor-Problemen zu kämpfen hatte.

Der Haas VF-22 wird auch ohne Upgrades immer besser. "Wir haben ein Auto, mit dem wir kämpfen können und gleichzeitig nicht allzu viel riskieren müssen, um vorbeizukommen", erklärt Schumacher. Sein Teamchef macht eine Veränderung an ihm aus. "Mick ist seit Kanada viel ruhiger geworden im Team. Ich weiß nicht, warum, aber das hilft ihm." Zum Beispiel im Zweikampf. Da hat Schumacher wie im Reifenmanagement zugelegt.

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