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Mick Schumacher absolviert Reifentest
Erste 152 Runden im Silberpfeil

Mick Schumacher hat die erste Chance bekommen, sein Talent im aktuellen Mercedes-F1-Renner zu zeigen. Im Rahmen der Pirelli-Reifenerprobung für 2024 drehte der deutsche Youngster in Barcelona 152 Testrunden. Er brachte das komplette Programm durch und äußerte sich anschließend begeistert.

Mick Schumacher - Reifentest - Barcelona - 2023
Foto: Mercedes

Nach seiner Entlassung bei Haas ist es um Mick Schumacher zuletzt etwas ruhiger geworden. Dabei leistet der 24-Jährige für seinen neuen Arbeitgeber Mercedes im Hintergrund wertvolle Entwicklungsarbeit. In der Fabrik in Brackley absolvierte Schumi Jr. bereits 15 Simulator-Sessions. Auch für die Kundenteams McLaren und Williams war der Deutsche schon je dreimal auf der virtuellen Rennstrecke unterwegs.

Im Rahmen des Spanien-Grand-Prix gab es sogar ein Sonderlob von Lewis Hamilton und George Russell, weil Schumacher nach dem Freitagstraining bis spät in die Nacht im Simulator saß. Mit den Ingenieuren arbeitete der Entwicklungsfahrer dabei an verschiedenen Setup-Varianten. Die Überstunden hatten sich gelohnt. Der schwarz lackierte Silberpfeil zeigte am Samstag eine deutliche Formsteigerung. Es war die Grundlage für das Doppel-Podium im Rennen.

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Mercedes und Ferrari im Testeinsatz

Am Mittwoch (7.6.) bekam der Nachwuchspilot nun endlich eine Chance, auch mal den echten Mercedes W14 auszuprobieren. Zuvor waren alle Test- und Trainingseinheiten stets für die beiden Stammfahrer reserviert. Doch im Rahmen eines Reifentests von Pirelli in Barcelona überließ Hamilton seinen Dienstwagen erstmals dem 14 Jahre jüngeren Teamkollegen.

Teamchef Toto Wolff freute sich, seinem Schützling diese Chance bieten zu können: "Mick hat bisher einen gute Job bei unserem Team abgeliefert. Er arbeitet hart im Simulator und gibt uns auch an der Strecke nützlichen Input. Es ist schön, dass er nun erstmals einen Fahreindruck auf der Strecke sammeln kann. Das wird ihm in seiner Rolle als Ersatzfahrer sicher helfen."

Die zweitägigen Probefahrten hatte Russell schon am Dienstag für Mercedes begonnen. Am Mittwoch durfte nun auch Schumacher die neuen Prototypen-Gummis testen und dabei sein Talent unter Beweis stellen. Ferrari hat ebenfalls eines seiner Autos für Pirelli abgestellt. Hier absolvierte Charles Leclerc die erste Schicht, bevor sich Carlos Sainz die Strecke dann am Mittwoch mit Schumacher teilte.

Mick Schumacher - Reifentest - Barcelona - 2023
Mercedes
Seit dem Saisonfinale 2022 hatte Schumacher nicht mehr im Cockpit gesessen. Nun durfte der Youngster endlich wieder Gas geben.

Heizdecken-Verbot schon 2024?

Bei Mercedes und Pirelli erhofft man sich von dem Test nicht nur gute Daten, sondern auch ein detailliertes Feedback der Piloten. Es stellt sich weiter die dringende Frage, ob die Königsklasse schon in der kommenden Saison auf Heizdecken verzichten kann. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg, die Königsklasse bis 2030 CO₂-neutral zu machen.

Bei den Testfahrten mussten die Fahrer stets mit kalten Gummis ausrücken. Das Problem bei der Umstellung liegt nicht nur im schlechteren Grip auf den ersten Metern, sondern auch im schwankenden Luftdruck. Während der Aufheizphase auf der Strecke pumpen sich die Reifen extrem auf. Die Fahrer brauchen viel Fingerspitzengefühl, wenn sie die Boxen verlassen und langsam ihr Tempo steigern.

Bis zuletzt hatte es immer wieder Kritik der Piloten gegeben, die im Fahren mit kalten Reifen ein Gefahrenpotenzial sahen. Sie forderten Pirelli auf, bei den Reifen noch einmal nachzubessern. Experten befürchten, dass der Verzicht auf Heizdecken schon in der Saison 2024 noch etwas früh kommt und auf 2025 oder 2026 verschoben werden muss. Lange kann sich Pirelli nicht mehr Zeit lassen. Die Entscheidung soll spätestens Mitte Juli fallen.

Mick Schumacher - Reifentest - Barcelona - 2023
Mercedes
Mick Schumacher brachte das geplante Programm durch. Am Ende kamen 152 Runden zusammen.

Schumi erlebt tollen Tag

Das Fazit von Mick Schumacher fiel am Ende der Session positiv aus: "Der Tag war sehr produktiv. Wir sind mit allem durchgekommen, was wir uns vorgenommen haben und haben alle Reifentests wie geplant durchgeführt. Es war gut, erste Erfahrung mit Reifen ohne Heizdecken zu machen. Weil ich so lange nicht gefahren bin, habe ich die Runden natürlich am Körper gespürt."

Insgesamt drehte der Ersatzmann 153 Runden auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya, was mehr als zwei Renndistanzen entspricht: "Diese Erfahrung wird mir in meiner Rolle definitiv helfen. Ich verstehe jetzt besser, worauf ich achten und woran ich arbeiten muss. Dazu habe ich nun auch ein besseres Verständnis für die Abläufe und wie das Team an der Strecke arbeitet. Das ist ein wichtiger Faktor, wenn ich doch mal für ein Rennen einspringen muss."

Ob und wann Schumacher noch einmal eine Chance bekommt, sein Talent im echten Rennauto zu zeigen, steht aktuell nicht fest. Der Junior hofft, dass er nicht allzu lange auf der Ersatzbank sitzen muss. "Ich hatte heute eine tolle Zeit und darf hoffentlich irgendwann ins Auto zurückkehren. Ich habe es in jedem Detail geliebt und möchte mich bei allen für diese Möglichkeit bedanken."

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