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Horror-Unfall von Schumacher
Schumi überlebt 260 km/h-Crash

Mick Schumacher war auf dem Weg zu seinem besten Starplatz, als er mit 260 km/h in Kurve 11 sein Auto verlor. Der Aufprall in die ungeschützte Mauer war heftig. Eine Stunde später die Erlösung: Der Haas-Pilot trug keine Verletzungen davon. Beim Rennen am Sonntag muss der Crashpilot aber zuschauen.

Mick Schumacher - GP Saudi Arabien 2022
Foto: xpb

Es passierte fünf Minuten vor Ende des Q2. Mick Schumacher war als Neunter auf dem Weg zu seinem ersten Quali-Top-Ten-Finale. Der Haas-Pilot hatte freie Sicht nach vorne, als plötzlich die roten Ampeln rund um den Kurs zu blinken begannen. Dann blendeten die TV-Kameras auf einen total zerstörten Haas, der an der Mauer ausgangs Kurve zwölf klebte.

Der größte Crash, den der Jeddah Corniche Circuit in seiner kurzen Geschichte bisher gesehen hatte, bahnte sich schon drei Kurven vorher an. Schumacher war bereits in den Kurven 9 und 10 am Limit, stand leicht quer und musste dann voll über den mächtigen Randstein von Kurve 11 fahren, der am Freitag Fernando Alonso um ein Haar zum Verhängnis geworden wäre. Der Spanier konnte noch korrigieren, Schumacher nicht. An dieser Stelle sind die Autos 260 km/h schnell.

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Mick Schumacher - GP Saudi Arabien 2022
xpb
Die Sicherheitskräfte waren schnell am Unfallort.

Krankenhaus als Vorsichtsmaßnahme

Der Haas-Pilot fing sich beim Gegenlenken einen Konter ein. Das Auto drehte sich um 180 Grad und krachte mit der Seite in die an dieser Stelle ungeschützte Mauer. 100 Meter weiter tobte sich das Wrack mit einer weiteren Mauerberührung ausgangs Kurve 12 aus. Nachdem die TV-Kameras auf Distanz gingen und die Ambulanz am Unfallort eintraf, begann man sich an den Boxen und im Fahrerlager Sorgen um den 23-jährigen Deutschen machen.

Es dauerte 45 Minuten, bis sein Rennstall eine erste Entwarnung verschickte. "Mick hat keine sichtbaren Verletzungen", berichtete Teamchef Guenther Steiner. "Er war immer bei Bewusstsein und hat mit seiner Mutter Corinna telefoniert. Er wird jetzt in ein Krankenhaus gebracht um ihn genauer zu checken. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme." Zur Sicherheit flog ein Helikopter den Unfallpiloten in das nicht weit entfernte King Fahad Armed Forces Hospital von Jeddah. Steiner berichtete: "Es ist möglich, dass er dort zur Beobachtung über Nacht bleibt."

Über die Unfallursache gibt es keinen Zweifel. Mick Schumacher hat eine Spur zu viel riskiert, was auf dieser schnellen Strecke mit wenig Auslauf in einem bösen Unfall enden kann. "Wir haben an den Daten nichts gesehen, das vermuten ließe, dass etwas gebrochen wäre", stellte Steiner fest.

Mick Schumacher - GP Saudi Arabien 2022
xpb
Schumacher wurde aus dem Wrack geborgen. Es stellte sich aber schnell heraus, dass der Pilot unverletzt blieb.

Haas zerbrach in zwei Teile

Der Haas VF-22 mit der Startnummer 47 war ein Totalschaden. Beim ersten Aufprall trennte es das Getriebe vom Chassis und Motor ab. Das wurde erst sichtbar, als die Überreste des Autos auf den Abschleppwagen gehoben wurden. Da Haas den Kostendeckel nicht ausschöpft, herrscht im Team der Amerikaner auch kein Alarm. Im Notfall erlauben die Finanzregeln bei Unfällen mit Chassis-Schäden ohnehin einen Zuschuss zum Budget.

Wegen der vielen Trümmer und der Ölspur, die der Haas auf seiner Irrfahrt legte, musste die Qualifikation 57 Minuten lang unterbrochen werden. Schumachers Teamkollege Kevin Magnussen zauberte dem Haas-Team wenigstens noch ein Lächeln ins Gesicht. Trotz Trainingsrückstand nach einem Hydraulikleck und einem Problem mit der Motorelektronik am Freitag schaffte der Däne zum zweiten Mal den Sprung in die Top Ten. Magnussen meinte jedoch, dass noch mehr möglich gewesen wäre: "Im Q3 fiel mehr der Kopf einfach zur Seite. Ich konnte ihn nicht mehr halten. Die Nackenmuskeln haben nir einen Streich gespielt. Deshalb bin ich auch nicht gut gefahren. Das Auto war gut für Platz fünf."

Schumacher rutschte auf Startplatz 14 ab. Ein Start wäre angesichts der Schwere des Unfalls zu ambitioniert gewesen. "Mick wird morgen jeden Knochen in seinem Körper spüren", urteilte Ex-Weltmeister Jenson Button. Steiner wollte seiner Crew keinen Aufbau eines neuen Autos in einer Nachtschicht zumuten und lieber auf Nummer sicher spielen: "Vielleicht ist es auch besser, wenn wir zuhause alles genau untersuchen und das Auto dann für Australien wieder ordentlich aufbauen."

In der Galerie zeigen wir noch einmal die spektakulären Szenen des Schumacher-Crashs.

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