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Alpine bestätigt Interesse
Schumacher-Wechsel in die WEC?

GP Japan 2023

Am Rande des Formel-1-Wochenendes in Suzuka hat Alpine erstmals bestätigt, Mick Schumacher für das hauseigene WEC-Programm verpflichten zu wollen.

Mick Schumacher - Mercedes - GP Japan 2023 - Suzuka
Foto: Wilhelm

Die Plätze in der Formel 1 sind dicht. Um Fahrpraxis zu gewinnen, muss sich Mick Schumacher nach Alternativen außerhalb der Königsklasse umschauen. Als unser Schwestermagazin "Motorsport aktuell" vor einer Woche erstmals über das Interesse von Alpine an dem Mercedes-Ersatzmann berichtete, glaubten viele zunächst an einen Aprilscherz im September. Doch mittlerweile wurde das Gerücht von offizieller Seite bestätigt.

Bruno Famin, der nach dem Abgang von Otmar Szafnauer momentan als Interims-Teamchef von Alpine fungiert, gab in der FIA-Pressekonferenz von Suzuka am Freitag (22.9.) zu, dass man Mick Schumacher gerne verpflichten würde: "Es stimmt, dass wir Gespräche mit Mick über die Möglichkeit führen, in unserem Langstrecken-Programm zu fahren. Ich denke, das wäre eine gute Gelegenheit für beide Parteien."

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Offenbar hat auch der Pilot Interesse an einem Engagement beim französischen Werksteam. Sonst wären die Verhandlungen nicht schon so weit fortgeschritten. Noch ist aber unklar, wie genau das Programm aussehen soll und welche Rolle für Schumacher vorgesehen ist. Offenbar will man die Sache langsam angehen: "Aktuell laufen die Gespräche noch. Ich hoffe aber, dass wir schon bald einen Test organisieren können", erklärte Famin.

Alpine A424_? - LMDh - Vorstellung - WEC - Le Mans
Alpine

Nimmt Mick Schumacher bald im Alpine-Sportwagen Platz?

Doppelrolle bei Alpine und Mercedes?

Noch nicht bekannt ist zudem, ob Alpine den Wunschpiloten exklusiv verpflichten will, oder ob Schumacher weiter als dritter Pilot bei Mercedes arbeiten darf. Toto Wolff hatte bereits erklärt, dass er mit einer Doppelrolle seines Schützlings einverstanden wäre, sollte Alpine dem auch zustimmen. Für Schumacher ist es wichtig, weiterhin einen Fuß in der Formel-1-Tür zu behalten.

Einen ähnlichen Weg war auch Sebastien Buemi gegangen. Der Schweizer blieb dem Red-Bull-F1-Team jahrelang als Simulatorfahrer erhalten. Parallel absolvierte er Werkseinsätze für Toyota in der Sportwagen-WM, gewann dabei vier Mal beim prestigeträchtigen Klassiker in Le Mans und holte zwei WM-Titel. Auch in der Formel E war Buemi parallel erfolgreich unterwegs. Hier krönte er sich 2016 zum Champion.

Fernando Alonso hat gezeigt, dass man aus der WEC auch wieder zurück in die Formel 1 wechseln kann. Der Spanier war in der Saison 2018/19 im Sportwagen-Programm von Toyota unterwegs und gewann dabei zusammen mit Buemi zwei Mal in Le Mans. Nico Hülkenberg ist ein weiterer prominenter Doppel-Agent. Der Rheinländer trat 2015 mit Porsche erfolgreich in Le Mans an, obwohl er parallel noch das F1-Stammcockpit bei Force India besetzte.

Nico Hülkenberg - Haas - GP Japan 2023 - Suzuka
Wilhelm

Nico Hülkenberg gewann auf Porsche die 24 Stunden von Le Mans 2015.

WEC kein Ersatz für die Formel 1

Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Schumacher-Wechsels fragen wir Hülkenberg in Suzuka, ob die WEC seiner Meinung nach ein guter Ersatz für die Formel 1 sei: "Es ist eine Alternative. Aber für die Formel 1 gibt es keinen Ersatz. Das hier ist die Königsklasse. Die WEC ist eine tolle Serie, liegt aber natürlich beim Stellenwert noch eine Stufe hinter der Formel 1."

Aus eigener Erfahrung weiß Hülkenberg um die Größe der Herausforderung. Auch gestandene Formel-1-Piloten können sich beim Umstieg in den Prototypen-Sport schwertun: "Einfach ist es im Motorsport nie. Man muss sich auf die anderen Autos umstellen und an die Bedingungen anpassen. Dazu sind die Rennen länger, man teilt sich die Arbeit im Cockpit – das hat eine ganz andere Dynamik."

Bereut hat Hülkenberg seine Doppelrolle nicht, was auch daran lag, dass er sich in einer anderen Situation befand als Schumacher heute. Der Porsche-Gaststart hatte bekanntlich keine Auswirkungen auf den Stammplatz bei Force India. An den Erfolg in Le Mans denkt der Haas-Pilot auch gut acht Jahre später immer noch gerne zurück. "Le Mans kann es auf jeden Fall mit einem Formel-1-Grand-Prix aufnehmen. Das Gefühl und die Atmosphäre damals, das war schon sehr cool."

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