Seit Liberty Media das Zepter in der Formel 1 schwingt, träumen die neuen F1-Verantwortlichen von einem Rennen in Südflorida. Die ursprünglichen Pläne für ein Rennen rund um den Yacht-Hafen und das Kreuzfahrt-Terminal in Downtown-Miami scheiterten an den Einsprüchen von Anwohnern und den hohen Auflagen der Behörden.
Seit Anfang des Jahres haben die Organisatoren nun eine neue Location im Auge. Rund um das 1985 gebaute und erst 2015 komplett renovierte Hard Rock Stadium, in dem das American-Football-Team der Miami Dolphins ihre Heimspiele austrägt, sollen künftig die Formel-1-Renner ihre Runden drehen.
Diese Pläne werden immer konkreter. F1-Marketingchef Sean Bratches hat am Dienstag (15.10.2019) bestätigt, dass man ein offizielles Abkommen mit dem lokalem Promoter des Grand-Prix-Rennens rund um das Hard Rock Stadium geschlossen hat. Schon im Mai 2021 soll demnach die F1-Premiere gefeiert werden.

Anwohner klagen über Lärm und Müll
Dabei wird vor allem die positive wirtschaftliche Wirkung der Königsklasse für die Region in den Vordergrund gestellt. 400 Millionen US-Dollar Umsatz soll die Königsklasse bringen. Die Hotels können sich nach den Berechnungen der Organisatoren auf 35.000 Übernachtungen extra freuen.
Doch noch ist das Formel-1-Rennen nicht in trockenen Tüchern. Die Behörden müssen den Plänen noch zustimmen, was kein Selbstläufer wird. Wie schon am zunächst favorisierten Austragungsort in der Innenstadt gibt es auch im Bezirk „Miami Gardens“, in dem das Stadion liegt, Klagen der Anwohner.
Im Fokus steht die geplante Schließung einer größeren Zufahrtsstraße während des Grand-Prix-Wochenendes, was nach Ansicht der Kritiker zu einem Verkehrschaos führen könnte. Neben den zu erwartenden Staus ist den F1-Gegnern auch die Belästigung durch Lärm und Müll ein Dorn im Auge.

40 Millionen Dollar für GP-Strecke
Die Organisatoren halten dagegen, dass sich die Rennveranstaltung nur auf dem Gelände rund um das Stadion abspielt und nicht in direkter Nachbarschaft zu den Wohnanlagen. Außerdem sei der Lärm durch die Rennen immer nur von kurzer Dauer von ein paar Stunden. Dagegen stehe die positive weltweite Marketingwirkung für die gesamte Region.
In welcher Form die Strecke rund um das Stadion genau führen wird, steht noch nicht fest. Der Besitzer der Miami Dolphins, Stephen Ross, dem auch das Land rund um die Sportstätte gehört, will angeblich 40 Millionen US-Dollar investieren, um auf dem Gelände einen permanenten Grand-Prix-Kurs bauen zu lassen.
Durch die vorhandene Infrastruktur des Stadions sollen die negativen Auswirkungen auf lokale Anwohner und Geschäfte in Grenzen gehalten werden, versprechen die Veranstalter. Ob das die Behörden auch so sehen, ist aber noch unklar. Die Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen.
