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Mercedes zieht Upgrade zurück
Zweiter Unterboden-Test in Zandvoort

GP Niederlande 2024

Im Freitagstraining von Spa sah Mercedes nicht wie ein Sieger aus. Der neue Unterboden gab Rätsel auf. Erst als man zur alten Spezifikation zurückkehrte und das mechanische Setup anpasste, war der Mercedes wieder ein Siegerauto.

Lewis Hamilton - Mercedes - GP Belgien 2024
Foto: Wilhelm

Drei Siege in vier Rennen. Das hört sich fast wie zu der Zeit an, als Mercedes die meisten Rennen des Jahres gewann. Seit der Wende beim GP Kanada standen die Silberpfeil-Fahrer sechs Mal auf dem Podium. Mercedes ist angekommen im Club der Sieger und muss jetzt auf jeder Rennstrecke und bei jedem Wetter ernst genommen werden.

Am Freitag in Spa schien der Aufwärtstrend jedoch unterbrochen. Lewis Hamilton und George Russell erkannten ihre Autos nicht wieder. Das Bouncing kehrte in den schnellen Passagen zurück. Im Mittelsektor ging durch Untersteuern viel Zeit verloren. Der erste Verdacht: Es hat etwas mit dem jüngsten Upgrade zu tun. Frontflügel, Unterboden, Diffusor, Beam-Wing und Halo waren neu.

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Lewis Hamilton - Mercedes - GP Belgien 2024
Wilhelm

Am Trainingsfreitag von Spa-Francorchamps lief bei Mercedes plötzlich nichts zusammen.

Zurück zur Silverstone-Version

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Upgrade nicht auf Anhieb das gewünschte Ergebnis zeigt. Red Bull, Ferrari, Aston Martin, Toro Rosso und Sauber haben es jüngst erlebt. Wer schon nah am Limit operiert, handelt sich schnell mal eine Instabilität ein. Das kann Bouncing sein, aber auch eine Verschiebung der Balance. Laut Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur können schon 2 bis 3 km/h den Unterschied ausmachen, ob bei einer bestimmten Konfiguration Bouncing ausgelöst wird oder nicht.

Mercedes führte die neuen Teile hauptsächlich ein, um eine der letzten verbliebenen Schwächen zu kurieren. Auf Strecken, die den Hinterreifen mehr leiden lassen, bezahlte man im Rennen mit stärkerer Reifenabnutzung. Besonders bei heißem Wetter. Spa war nicht unbedingt ein gutes Testgelände. Der Kurs fordert Vorder- und Hinterreifen gleichermaßen.

Die Mercedes-Ingenieure fackelten nicht lange. Noch am Freitag wurde entschieden, das Auto wieder in seine Silverstone-Version umzubauen. "Wir hatten in Silverstone ein starkes Rennen", erklärt Chefingenieur Andrew Shovlin. "Silverstone und Spa sind von den Kurvengeschwindigkeiten nicht dramatisch verschieden. Es war klar, dass wir uns ein paar Probleme eingehandelt hatten, aber es war nicht sofort klar, wo sie herkamen. Deshalb gingen wir auf Nummer sicher."

Andrew Shovlin - Mercedes - GP Belgien 2024
Wilhelm

Chefingenieur Andrew Shovlin hofft, dass die Probleme nicht vom Aero-Upgrade, sondern vom mechanischen Setup stammen.

Mit wenig Information ins Rennen

Das ist der Fluch der ganz besonderen Komplexität dieser Autos. Das Aufspüren von Fehlerquellen ist schwieriger geworden. "Wir glauben, unsere Probleme wurden hauptsächlich dadurch erzeugt, wie wir das Auto am Freitag eingestellt hatten und nicht durch das Upgrade", hofft Shovlin. "Es war absolut richtig auf eine bekannte Größe zurückzubauen. Die Fahrer hatten am Freitag kein Vertrauen in den schnellen Kurven. Das kostet richtig viel Zeit."

Mit den alten Teilen am Auto musste Mercedes umdenken. "Jede Spezifikation hat ihre eigenen Limitierungen. Deshalb konnten wir die Erfahrungen, die wir am Freitag mit den Reifen gemacht hatten, nicht unbedingt als Maßstab nehmen. In unserem Fall haben die Mischungen Soft und Medium stark abgebaut. Den harten Reifen kannten wir gar nicht. Ein paar unserer Gegner sind ihn gefahren, und er sah stabiler aus. Das war die einzige Information, die wir hatten", erzählten die Strategen.

Unter den Umständen ist der Doppelsieg umso bemerkenswerter. Doch Mercedes kann sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Zandvoort ist ein ganz anderer Typ Rennstrecke. Dort soll der W15 auch wieder mit dem Spa-Upgrade fahren. "Wir hatten jetzt Zeit die Daten auszuwerten und sind ziemlich zuversichtlich, dass die neuen Teile sich dort bewähren."

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