Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte schon am Montreal-Wochenende angekündigt, dass noch vor der Sommerpause zwei größere Ausbaustufen gezündet werden. Die erste davon gab es in Form eines komplett neuen Frontflügels beim Heimspiel in Silverstone. Der zweite Pfeil im Entwicklungsköcher wird nun in Spa-Francorchamps abgefeuert.
Für den Klassiker in den Ardennen haben die Ingenieure vollkommen neue Seitenkästen modelliert. Bei der Upgrade-Version ziehen sich die Kühleinlässe am unteren Teil nun deutlich stärker ein. Die Hutzen sind insgesamt rundlicher geformt, was den Luftfluss zu den Kühlern im Inneren verbessern soll.
![Mercedes - Technik-Upgrade - GP Belgien 2023](https://imgr1.auto-motor-und-sport.de/Mercedes-Technik-Upgrade-GP-Belgien-2023-169Inline-3b24875a-2022508.jpg)
Mehr Abtrieb im Heck
Auch im hinteren Teil der Seitenkästen bzw. der Motorhaube hat sich etwas getan. Die Rampe fällt zum Heck steiler ab und zieht sich im unteren Teil nun etwas stärker nach innen. Damit soll die Luftströmung zielgenauer auf das Diffusordach gelenkt werden. Auch der Heckflügel wird besser angeströmt und kann damit mehr Abtrieb generieren.
Am Unterboden wurden ebenfalls Änderungen vorgenommen. Im versteckten Teil unter dem Auto werden neue Wirbelschleppen gebildet, damit der Diffusor im Heck mehr Abtrieb produziert.
Dazu gab es noch einen neuen Heckflügel, der einen guten Schritt in Sachen Effizienz verspricht. Er liefert ähnlichen Abtrieb wie der alte Low-Downforce-Flügel, produziert dabei aber deutlich weniger Luftwiderstand. Im ersten Training von Spa wurde ein Vergleichstest alt gegen neu angeordnet.
![Mercedes - Technik-Upgrade - GP Belgien 2023](https://imgr1.auto-motor-und-sport.de/Mercedes-Technik-Upgrade-GP-Belgien-2023-169Inline-f5dfc9bb-2022513.jpg)
Erschwerte Test-Bedingungen
Die Frage lautet nur, wie viel die Ausbaustufe an diesem Spa-Wochenende wirklich bringt. Die Ingenieure haben wegen des Sprint-Formats nur ein Freies Training, um Daten zu den Teilen zu sammeln und den Rest des Autos darauf abzustimmen.
Dazu macht der Dauerregen in den Ardennen eine aussagekräftige Erprobung fast unmöglich. Die Techniker und die Piloten müssen sich somit ganz auf die Simulationen verlassen. Erst nach der Sommerpause gibt es dann in Zandvoort gesicherte Erkenntnisse.
Das Belgien-Upgrade ist nach Informationen von auto motor und sport nur der erste Teil eines großen aufeinander abgestimmten Pakets, das dann direkt nach den Ferien komplettiert werden soll. Welche Teile noch folgen, wollte uns das Team leider nicht verraten.