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Hamilton mit falscher Strategie in Singapur
So verspielte Mercedes Podestplätze

GP Singapur 2024

Lando Norris und Max Verstappen waren unantastbar. Für den dritten Platz gab es viele Kandidaten. Mercedes hatte ihn in der Hand, verspielte ihn aber durch die falsche Reifenwahl und zu hohen Reifenverschleiß.

Lewis Hamilton - GP Singapur 2024
Foto: xpb

Wer auf den Plätzen drei und vier startet, jedoch auf den Rängen vier und sechs ins Ziel kommt, fühlt sich in der Formel 1 als Verlierer. So ist es Mercedes in Singapur ergangen. Dem überraschenden Aufstieg in die zweite Startreihe am Samstag folgte der Absturz am Sonntag.

Es begann mit der falschen Reifenwahl bei Lewis Hamilton. Mercedes ging mit der weichen Mischung ins Risiko. Pirelli hatte den C5-Gummi als Rennreifen nicht ausgeschlossen, dachte dabei aber eher an den letzten als den ersten Stint. Mercedes erinnerte sich dagegen an Charles Leclerc, der 2023 mit dieser Taktik nicht schlecht gefahren war.

Unsere Highlights
Lewis Hamilton - GP Singapur 2024
xpb

Mercedes schickte Lewis Hamilton auf dem Soft-Reifen in den Singapur-GP.

Auf Soft-Reifen zu langsam

Außerdem rechneten die Strategen damit, dass auch Max Verstappen dem Soft-Reifen am Start den Vorzug geben würde, um Lando Norris auf den 177 Metern bis zur ersten Kurve die Führung abzujagen. Ein besserer Start wäre für den Weltmeister die einzige Chance gewesen, Norris in die Enge zu treiben. Doch Red Bull verzichtete auf alle Experimente und ging konservativ mit Medium-Reifen ins Rennen.

Superstar Hamilton war von Anfang nicht angetan von der Mercedes-Wahl. "Ich war verwirrt. Es hat aus meiner Sicht keinen Sinn ergeben. Ich kämpfte so hart wie ich konnte dafür, um auf dem Medium-Reifen zu starten, aber das Team schlug weiterhin vor, dass ich auf dem Soft-Reifen starten sollte und als sie die Decken abnahmen, waren alle auf dem Medium-Reifen."

Der Soft-Reifen erwies sich von Anfang an als zu langsam. Schon nach zehn Runden betrug der Rückstand von Hamilton auf Verstappen 4,9 Sekunden. Von Norris ganz zu schweigen. Nach 17 Runden stand der fünffache Singapur-Sieger für einen Satz harte Reifen an der Box. "Wir haben mit Lewis zu viel Zeit verloren. George wurde dadurch aufgehalten. Mit dem Stopp hatten wir alle Optionen, vom langen Stint zum Einstopp bis zu einem Zweistopper. Wir hatten ja für alle Fälle bei Lewis noch einen Satz Medium in der Hinterhand", hieß es vom Kommandostand.

Ein Zweistopp-Rennen wurde schnell verworfen. Ein Boxenstopp kostet samt Durchfahrt mit 60 km/h 28 Sekunden. "Das hätte sich nur bei einer VSC-Phase oder einem Safety-Car gelohnt." Doch das blieb in der Garage. Auch das erste Singapur-Rennen der Geschichte ohne Safety-Car erwischte die Strategen in ihrer Kalkulation auf dem falschen Fuß.

George Russell - GP Singapur 2024
Motorsport Images

George Russell wurde beim Nachtrennen in Singapur Vierter.

Wieder wurden die Hinterreifen zu heiß

Mit den alten, harten Reifen hatte Hamilton in der zweiten Hälfte keine Chance gegenüber Oscar Piastri und Charles Leclerc, die das Feld nach späten Boxenstopps von hinten aufrollten. Piastris Reifen waren 21 Runden frischer, die von Leclerc 19 Umläufe. Auch George Russell geriet noch in die Fänge der beiden Spätzünder. Piastri überlügelte ihn mit Rundenzeiten, die um 1,2 Sekunden pro Runde schneller waren. Leclerc kam nicht mehr am Mercedes mit der Startnummer 63 vorbei. "Der vierte Platz war das Beste, was bei unserem Speed möglich war", bilanzierte Russell.

Auch Russell war auf den harten Reifen zu langsam. Hätte man die Probleme mit der harten Gummimischung vorausgeahnt, wäre Mercedes länger auf dem Medium-Reifen gefahren als nur 27 Runden. Bis in die späten 30er-Runden hatte man es sich aber nicht zugetraut, den ersten Stint zu verlängern. Die Ingenieure wunderten sich, warum Piastri oder Leclerc es bei der Restdistanz von knapp über 20 Runden nicht mit dem Soft-Reifen am Ende probiert haben. Yuki Tsunoda zeigte, wie stabil Pirellis weichste Option im Finale war.

Generell litt Mercedes im Rennen wieder unter dem alten Problem. Die Hinterreifen wurden zu heiß. Teamchef Toto Wolff suchte keine Ausreden: "Das war eine schmerzvolle Erfahrung für uns. Auf Strecken mit hohen Asphalttemperaturen, die eine gute Traktion verlangen, haben wir ein Problem. Wir müssen einen Weg finden, das zu lösen und hoffen, dass unsere Upgrades in Austin uns dabei helfen werden."

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