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Keine Erklärung für Mercedes-Pleite
„Ein Schlag ins Gesicht“

GP Frankreich 2022

Mercedes hat vor dem GP Frankreich heimlich vom ersten Saisonsieg geträumt. Doch der Abstand zur Spitze war so groß wie schon lange nicht mehr. Fahrer und Ingenieure sind ratlos. Teamchef Toto Wolff spricht von einem "Schlag ins Gesicht".

Lewis Hamilton - Mercedes - Formel 1 - GP Frankreich - Le Castellet - 23. Juli 2022
Foto: Wilhelm

Paul Ricard war auf dem Papier Mercedes-Land. Leider nicht in der Realität. "Vielleicht sollten wir an unserem Erwartungs-Management arbeiten", seufzte Teamchef Toto Wolff. Nach den Fortschritten von Silverstone und Spielberg rechnete sich Mercedes beim GP Frankreich eine Siegchance aus. Das Streckenlayout und der ebene Asphalt sollten den Silberpfeilen liegen. Dazu noch die Hitze, die das Reifenaufwärmen in der Qualifikation zur kinderleichten Aufgabe und die Reifenabnutzung im Rennen zu einer Trumpfkarte für Lewis Hamilton und George Russell machen sollte.

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Dazu kam noch ein Upgrade, das eine weitere Problemzone des W13 kurieren sollte. Umso größer war die Enttäuschung als Hamilton 0,893 Sekunden auf den Trainingsschnellsten Charles Leclerc fehlten und immer noch 0,590 Sekunden auf Max Verstappen im Red Bull. Man hatte mit weniger Rückstand im Camp der Konstrukteurs-Weltmeister gerechnet, nicht mit mehr. Toto Wolff sprach von einem "Schlag ins Gesicht".

George Russell - Mercedes - Formel 1 - GP Frankreich - Le Castellet - 23. Juli 2022
Wilhelm
Mercedes experimentierte viel mit dem Setup - ohne Erfolg.

Zu starke Schwankungen

Schnell stellten Fahrer und Ingenieure fest, dass Ferrari und Red Bull weiter in einer anderen Liga fahren. Erneut ließ man sich auf Experimente mit unterschiedlichen Heckflügelvarianten und Reifendrücken ein. Hamilton probierte im dritten Training einen größeren Heckflügel als Russell. Er hatte das Gefühl, einen Fallschirm im Heck zu haben. In der Qualifikation waren beide Autos wieder auf weniger Abtrieb getrimmt und bis auf ein mechanisches Detail nahezu gleich abgestimmt.

Es half alles nichts. "Wir sind verwirrt", gaben die Ingenieure zu. "Holen wir einfach nicht alles aus unserem Auto heraus, oder haben Ferrari und Red Bull mit ihren neuen Unterböden einen großen Schritt gemacht?"

Auch Wolff rätselte über die starken Schwankungen seines Sorgenkinds: "In einer Trainingssitzung waren wir im ersten Sektor meilenweit weg. In der nächsten fahren wir dort so schnell wie die Ferrari. Umgekehrt im dritten Sektor. Wir können uns das nur erklären, dass wir die Reifen mal im Fenster hatten und mal nicht."

Lewis Hamilton - GP Frankreich 2022
xpb
Lewis Hamilton startet von Rang vier. Im Rennen sollte der Abstand zur Spitze etwas schrumpfen.

Hoffnung auf den Reifen-Joker

Lewis Hamilton war mit seiner letzten Runde, die ihm den vierten Startplatz einbrachte, zufrieden. "Es war eine gute Runde, speziell unter dem Gesichtspunkt, dass ich ein ganzes Training weniger hatte. Trotzdem sind wir viel weiter von der Spitze weg als sonst. Das gilt auch für den Rest des Feldes, was wir uns noch nicht erklären können."

George Russell teilte die Meinung seines Stallrivalen: "Der Rückstand ist alarmierender als mein sechster Startplatz. Ich habe in der letzten Runde einen Fehler gemacht. Das hat aber auch keinen großen Unterschied gemacht."

Die Fahrer hoffen jetzt, dass ihnen die Hitze im Rennen einen Vorteil in die Hände spielt. Normalerweise ist der Mercedes das Auto mit dem geringsten Reifenverschleiß. Anzeichen dafür waren aber noch nicht zu erkennen.

"Die kritische Grenze für die Reifen sind 15 Runden. So lange ist im Training keiner gefahren. Erst danach wird es richtig kritisch für die Reifen. Erst dann werden wir sehen, ob wir unsere Stärke ausspielen können", erklärten die Techniker.

Gerade jetzt, wo man weiß, was funktioniert und was nicht, sind solche Rückschläge ärgerlich. Wolff beharrt darauf, dass ein Sieg in dieser Saison das Ziel bleiben muss. "In Spielberg waren wir besser als gedacht, hier waren wir schlechter. Die nächsten Strecken sollten uns eher nicht liegen. Aber die Leistung heute zeigt, wie schnell das Pendel in eine Richtung ausschlägt, die man vorher nicht erwartet hat."

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