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Hamilton jubelt über Platz 4
Russell-Poker 5 Minuten zu früh

GP Kanada 2022

Die Ansprüche bei Mercedes sind kleiner geworden. Lewis Hamilton freute sich über den vierten Startplatz in Montreal wie über eine seiner 103 Pole Positions. George Russell wollte auf Slicks auf halbfeuchter Bahn nach den Sternen greifen. Fünf Minuten mehr Trainingszeit, und er wäre der Held des Tages gewesen.

George Russell - GP Kanada 2022
Foto: Wilhelm

In den freien Trainingssitzungen am Freitag kämpfte Mercedes mit den üblichen Problemen. Die Silberpfeile setzen zu stark auf der Straße auf und müssen deshalb in einem Fenster gefahren werden, in dem das Auto nicht funktioniert. Um einen Ausweg aus der Falle zu finden, wurden beide Autos am ersten Trainingstag unterschiedlich abgestimmt.

Für den Samstag suchten die Ingenieure den besten gemeinsamen Nenner. Die Setups sind trotzdem nicht gleich. Hamilton fährt den Heckflügel mit weniger Anstellung und war auf den Geraden um 9,2 km/h schneller als sein Teamkollege.

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Dann kam der Regen und half Mercedes auf die Sprünge. "Unsere Autos springen weniger, weil die Geschwindigkeiten niedriger sind. Weil die Intermediates größere Umfänge haben, stehen alle Autos etwas höher. Auch das verringert den Bodenkontakt. Deshalb sehen wir im Regen relativ zu einer trockenen Strecke besser aus", erklärten die Ingenieure. Im Regen können die Fahrer auch einige Defizite ihres Autos überspielen.

Lewis Hamilton - Mercedes - Formel 1 - GP Kanada - Montreal - 18. Juni 2022
Wilhelm
Auf der feuchten Piste fuhr Lewis Hamilton sein bestes Quali-Resultat des Jahres ein.

Hamiltons bestes Quali-Ergebnis

Es muss lange her sein, dass sich Lewis Hamilton über einen vierten Startplatz so gefreut hat. "Ich bin richtig happy! Ein vierter Platz hat sich noch nie so gut angefühlt, um ehrlich zu sein. Vielleicht 2007, in meinem ersten Jahr in der Formel 1." Hamilton hofft, die Position wenigstens halten zu können. Sein Gegner im Kampf um einen Podiumsplatz könnte Fernando Alonso sein, der sich zwei Plätze weiter vorne qualifiziert hat.

Obwohl Hamilton eine Sekunde langsamer war als sein ehemaliger Teamkollege, wäre seiner Meinung nach auch für ihn der zweite Platz möglich gewesen. Bei einem besseren Timing. "Rückblickend hätten wir Lewis sagen sollen, eine Abkühlrunde vor seinem letzten Versuch einzulegen, aber du riskierst bei solchen Bedingungen immer, dass dir eine rote Flagge dazwischen kommt. Dann fehlt dir genau diese Runde", wägt Chefingenieur Andrew Shovlin ab.

George Russell versuchte es mit Risiko. Der Neuling im Team pokerte als einziger im Feld mit Slicks. "Wenn das Training nur fünf Minuten länger gedauert hätte, wäre George auf die Pole Position gefahren", sind die Ingenieure überzeugt. "Der größte Teil der Strecke war trocken genug für Slicks. Mich haben die ersten beiden Kurven ausgeknockt", fluchte Russell. Beim Aufprall in die Tecpro-Bande wurde der Heckflügel leicht beschädigt.

Der 24-jährige Engländer meinte selbstkritisch. "Vielleicht hätte ich nach der Inspektionsrunde auf den Soft-Reifen gleich wieder an Box kommen und auf Intermediates zurückwechseln sollen. Dann hätte es vielleicht noch für den dritten oder vierten Platz gereicht. Aber ich bin nicht hier, um auf dritte oder vierte Plätze zu fahren. Ich wollte die Pole Position, und die geht bei uns im Moment nur mit einem gewissen Risiko."

Vielleicht hätte sich Russell auch auf Slicks noch ein bisschen verbessern können, doch der Ausrutscher tat doppelt weh. "Dadurch sind die Reifen abgekühlt. George hat sie in der verbleibenden Zeit nicht mehr auf die nötige Temperatur gebracht", erklären die Ingenieure.

George Russell - GP Kanada 2022
Motorsport Images
George Russell ließ sich für den letzten Q3-Run Slicks aufziehen.

Erst W13 verstehen, dann W14 bauen

Teamchef Toto Wolff lobte den Mut seines Piloten. "In unserer Situation können wir mit solchen Schachzügen nur gewinnen." Russell erinnerte sich an Sotschi 2021 zurück. "Da bin ich in einer vergleichbaren Situation auch auf Slicks gegangen und habe mich mit dem Williams für den dritten Platz qualifiziert."

Trotz Startplatz 8 ist der Mercedes-Pilot zuversichtlich: "Im Rennen sollten wir in der Lage sein, die Autos um uns herum zu überholen und wieder auf Platz vier oder fünf vorzukommen." Der traditionell geringe Reifenabbau sollte dabei helfen.

Die Ansprüche des Abonnement-Weltmeisters sind kleiner geworden, und die Suche nach dem Schlüssel, der dieses Auto schnell macht, geht weiter. Trotzdem weigert sich Toto Wolff jetzt schon den Bau des W14 für 2023 absegnen zu lassen. Zu verlockend ist es mit einem Konzept weiterzumachen, das im Windkanal Weltmeister ist.

"Bevor wir über den W14 nachdenken, müssen wir wissen, was wir am W13 ändern müssen. Dafür werden wir weiter Informationen sammeln. Im Moment drehen wir uns noch im Kreis. Andere können hinten höher fahren als wir. Da müssen wir hin."

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