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Mercedes fehlen sieben Runden
Falsche Reifen für Hamilton

GP USA 2022

So nah war Mercedes in dieser Saison noch nie am ersten Sieg. Lewis Hamilton führte in Austin bis acht Runden vor Schluss. Dann schlug ihn Max Verstappen mit den weicheren Reifen.

Lewis Hamilton - GP USA 2022
Foto: xpb

In Runde 36 durfte Mercedes von seinem ersten Saisonsieg träumen. Der Undercut von Lewis Hamilton gegen Max Verstappen funktionierte noch besser als geplant. Max Verstappen stand bei seinem zweiten Boxenstopp 11,1 Sekunden auf seiner Parkpositionen, weil links vorne der Schlagschrauber gebrochen war. So mogelte sich auch noch Charles Leclerc zwischen Hamilton und den Red Bull.

Der Undercut hätte Hamilton auch bei einem perfekten Boxenstopp von Verstappen die Führung gebracht. "Dann aber wäre Max direkt hinter uns gelegen, und wir hätten früher die Führung verloren", gab man Mercedes zu. So musste Verstappen zuerst an Leclercs Ferrari vorbei und obendrein noch einen Rückstand von 6,4 Sekunden aufholen. "Das war der Moment, in dem wir vom ersten Sieg geträumt haben", gab Teamchef Toto Wolff zu.

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Das dauerte bis sieben Runden vor Schluss. Dann zog Verstappen beim ersten Angriff an Hamilton vorbei. "Gegen den Topspeed-Vorteil von Red Bull kannst du dich nicht verteidigen", bedauerte Hamilton. Verstappen war auf der langen Gerade um zehn Stundenkilometer schneller.

Der Kämpfer in Hamilton wollte sich aber nicht so schnell geschlagen geben. Fünf Kurven lang wehrte sich der Mercedes-Pilot gegen das Überholmanöver und hielt sich dann noch vier Runden lang im DRS-Fenster. Dann verlor Hamilton innerhalb zwei Runden drei Sekunden.

Max Verstappen - Red Bull - GP USA 2022
Red Bull
Mit den weicheren Reifen und dem Top-Speed-Vorteil zog Max Verstappen am Ende locker vorbei.

Mercedes mit härteren Reifen

"Das Auto war extrem schwer zu fahren", klagte der fünffache Austin-Sieger. Sein Mercedes wurde zwei Mal im Kurve 1 und 12 massiv vom Winde verweht. Dann nahm der Ex-Champion den Fuß vom Gas. "Uns hat heute nur ein Tick gefehlt. Aber wir glauben weiter dran, dass es noch klappt. Wir haben ja noch drei Rennen", machte sich der Brite Mut.

Der entscheidende Nachteil im letzten Teil des GP USA war die Reifenwahl. Mercedes hatte sich für das Rennen zwei Mal den harten Reifen und ein Mal den Medium-Gummi reserviert. Red Bull machte es umgekehrt. Unter dem Strich war das schneller. Beim Vergleich hart gegen hart war Mercedes dem Red Bull ebenbürtig. Gegen Verstappen auf den weicheren Reifen hatte Hamilton keine Chance.

Im Schnitt verlor er drei bis vier Zehntel. "Da kannst du nicht dagegen halten", bedauerten die Ingenieure. Leclerc hätte Verstappen vielleicht etwas länger aufhalten können, doch auch das ließ man nicht als Ausrede gelten. "Wir müssen es aus eigener Kraft schaffen und sollten nicht mit der Hilfe anderer hoffen."

Mercedes sah sich zu seiner Reifenwahl wegen des Rundenzeiten-Defizits gezwungen. "Ferrari und Red Bull können wegen ihres Speeds auf eine schnelle Runde mit drei Soft-Reifen die Qualifikation überstehen und sich so einen extra Satz Medium für das Rennen aufheben. Wir brauchen dagegen vier Satz soft für den Samstag."

Lewis Hamilton - GP USA 2022
xpb
Am Start nahmen die beiden Mercedes den Ferrari von Sainz auf die Hörner. Für Russell gab es eine Strafe und einen beschädigten Frontflügel.

Andere DNA, ähnliche Formen

Mercedes verließ Austin geschlagen aber trotzdem zufrieden. Der entthronte Konstrukteurs-Weltmeister hatte sich mit seinem Aero-Upgrade und dem Gewichtsverlust wieder ein Stück näher an die Spitze herangerobbt. Und das auf einer Strecke, die den Silberpfeilen von der Papierform her eher Probleme bereiten sollten.

Toto Wolff erwähnt auch den Hamilton-Faktor. "Lewis ist auf dieser Strecke ein Bank." George Russell machte keinen Stich gegen seinen Teamkollegen. Im Rennen lag das auch daran, dass sich Russell bei seiner Kollision mit Carlos Sainz in der ersten Kurve nachhaltig den Frontflügel beschädigte. "Die Endplatte war zerfleddert und der Flügel hatte auf der Unterseite einen Schaden. Dadurch war das Auto noch schwerer zu fahren als sonst schon", entschuldigte Wolff den Neuling im Team.

Dazu kam eine Fünfsekunden-Strafe für das Verursachen einer Kollision. Wolff wertete den Vorfall als "normalen Rennunfall". Russell ärgerte sich: "Ich will zurück auf das Podium. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, als ich das letzte Mal dort war." Es war beim GP Italien.

Der zehnte Grand Prix in Austin zeigte Mercedes auch seine Schwächen auf. Trotz Abspecken schleppt der W13 immer noch zu viel Gewicht mit sich herum. Und er hat auf den Geraden zu viel Luftwiderstand. Beides sind Aufgaben, die über den Winter gelöst werden sollen.

"Für uns hatte Priorität unsere Aerodynamikprobleme zu lösen. Wir musste sicherstellen, dass wir nächstes Jahr nicht in die gleiche Falle laufen", erklärt Technikchef Mike Elliott. Toto Wolff verrät: "Unser Auto wird für 2023 seine DNA ändern. Das muss aber nicht heißen, dass die Verkleidung viel anders aussehen wird."

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