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Red Bull und Mercedes im Aufwind
So wurde das Setup-Rätsel gelöst

GP Singapur 2024

Das Singapur-Qualifying lief nicht für alle nach Plan. McLaren blieb stabil, Ferrari fiel in ein Loch. Davon profitierten Red Bull und Mercedes, die in letzter Minute einen Weg aus dem Setup-Irrgarten fanden.

 Lewis Hamilton & Max Verstappen - GP Singapur 2024
Foto: xpb

McLaren wirft nichts aus der Bahn. Lando Norris stellte seinen McLaren in einem hektischen Singapur-Qualifying zum vierten Mal in den letzten sechs Grand Prix auf die Pole-Position. Gemessen an dem gigantischen Vorsprung, den er im zweiten und dritten Training zwischen sich und seine Verfolger gelegt hatte, war der Abstand von 0,203 Sekunden auf Max Verstappen im Q3 fast schon eine kleine Enttäuschung.

McLaren hatte eigentlich mit Ferrari als Gegner in der Schlacht um den letzten Platz gerechnet, doch die Roten erwischten einen rabenschwarzen Tag. Carlos Sainz feuerte seinen Ferrari am Ende der Aufwärmrunde mit kalten Reifen in die Wand und reduzierte damit das Reifenkontingent aller anderen Q3-Teilnehmer auf einen Satz Soft. Nur Oscar Piastri hatte es noch vor dem Spanier über die Ziellinie geschafft.

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Teamkollege Charles Leclerc leistet Sainz in der fünften Reihe Gesellschaft. Dem Mitfavoriten auf die Pole-Position wurde seine schnellste Runde wegen Überschreitens der Streckenlimits in Kurve 2 gestrichen. Ferrari kann den Sieg in Singapur unter normalen Umständen jetzt schon abschreiben.

Charles Leclerc - GP Singapur 2024
xpb

Bei Ferrari ging im Q3 alles schief.

Achterbahnfahrt von Russell

Leclercs gestrichene Runde war auch eine Enttäuschung. Mit 1.30,119 wäre er Siebter hinter Nico Hülkenberg gewesen. Einen Tag zuvor drehte Leclerc zusammen mit Norris noch eine Runde von einem anderen Stern. Die beiden ließen den Rest sieben Zehntel hinter sich. Das Beispiel von Ferrari zeigte einmal mehr, wie schnell man mit diesen Autos vom Himmel in die Hölle fällt. Der kleinste Fehler beim Setup, und man ist im Niemandsland.

Was Ferrari falsch machte, fügte sich bei Red Bull und Mercedes in letzter Minute zum Guten. Die beiden Teams sahen am Freitag noch nicht so aus, als könnten sie ein Auto in die ersten zwei Startreihen bringen. Dann stellte Verstappen seinen launischen RB20 neben Norris in die erste Reihe, und die beiden Mercedes lauern dahinter.

Für beide Teams war es eine lange Leidensgeschichte, bis sie endlich am Ziel waren. Nichts beschreibt das besser als George Russells Kommentar zum vierten Platz: "Wenn sie mich am Freitag gefragt hätten, was ich vom vierten Startplatz halte, hätte ich sofort zugegriffen. Nach meinem zweiten Platz im dritten Training hätte ich auf mehr gehofft und nach dem Q1 hätte ich mir für meinen Startplatz die Hand abgebissen."

Lewis Hamilton - GP Singapur 2024
xpb

Mercedes nahm die richtigen Umbauten vor.

Mehr Frontflügel für mehr Grip

Mercedes hatte am Freitag zwar ausnahmsweise seine Reifentemperaturen im Griff, doch die Silberpfeile schoben über die Vorderachse und fanden beim Einlenken keinen Grip. Mehr Frontflügel und ein paar mechanische Änderungen brachten die Mercedes-Fahrer zurück ins Geschäft. Ohne dass die Temperaturen der Hinterreifen über das Ziel hinausschossen.

Lewis Hamilton lobte seine Crew: "So gut war das Auto am Samstag schon lange nicht mehr. Unsere Mannschaft hat das Auto dafür auf den Kopf gestellt. In der Qualifikation hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass das Auto in den Kurven vorne zubeißt. Das ist ein solider Startplatz, um einen Podestplatz in Visier zu nehmen."

Max Verstappen - GP Singapur 2024
xpb

Verstappen war mit Rang zwei bestens bedient.

Verstappens halber Sieg

Auch bei Red Bull entspannten sich die Gesichter. Der Titelverteidiger war am Freitag noch mehr jenseits Gut und Böse als Mercedes. Aus Angst vor den Bodenwellen wurden die Autos auf viel Bodenfreiheit hinten und viel Federweg getrimmt. Dummerweise hatte die partielle Neuasphaltierung viele Bodenwellen geschluckt. Die Red Bull fuhren sich wie ein Rolls-Royce. Sehr komfortabel, aber etwas träge beim Einlenken.

Am Samstag kehrten die Ingenieure zu einer bewährten Abstimmung zurück. Sofort kam Leben in den RB20. Max Verstappen lobte: "Das Auto war in der Qualifikation nicht perfekt, aber schon ziemlich gut. Wir haben es von Versuch zu Versuch verbessert, und ich konnte wieder attackieren. Singapur ist auf dem Papier unsere schlechteste Strecke. Also bin ich happy."

Wenn der Weltmeister mal mit einem zweiten Platz zufrieden ist, dann will das etwas heißen. Es fühlte sich wie ein halber Sieg über WM-Gegner Lando Norris an, weil er nun neben ihm startet. Da war der Ärger über die aberkannte Runde zu Beginn des Q3 schon wieder verraucht. Verstappen kam wenige Sekunden nach dem Crash von Carlos Sainz an der Unfallstelle an und konnte die gelben Flaggen praktisch nicht erkennen. Sie wurden simultan dazu gezeigt, als er in Kurve 19 einlenkte.

Trotzdem ging der Holländer vom Gas. "Max hat da eineinhalb Zehntel hergeschenkt", rechnete Sportchef Helmut Marko vor. Die Sportkommissare wollten ihm die Runde nicht mehr hergeben. Sie hätte ebenfalls für die ersten Startreihe gereicht. Marko gibt aber zu bedenken: "Wenn die Max die Zeit behalten hätte, hätte er im letzten Versuch mit dieser Runde als Sicherheit mehr riskieren können."

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