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Mercedes und Ferrari leiden
Schnelle Kurven sind Gift

GP Japan 2023

Max Verstappen hat seine Gegner verprügelt. Ferrari fehlten sieben Zehntel auf die Pole Position, Mercedes 1,1 Sekunden. Beide Autos leiden in Suzuka unter dem gleichen Problem. Und das ist bis zum Saisonende nicht mehr zu reparieren.

Lewis Hamilton - GP Japan 2023
Foto: Motorsport Images

In Singapur waren Ferrari und Mercedes noch die Stars. Als Red Bull ein Mal unpässlich war haben sie den Sieg unter sich ausgemacht. Mit einem McLaren dazwischen. Sechs Tage später zog Max Verstappen wieder seine Einmannshow ab, gefolgt von zwei McLaren.

Für Ferrari und Mercedes blieben nicht einmal Logenplätze. Charles Leclerc fehlten sieben Zehntel auf die Pole Position, Carlos Sainz eine Sekunde. Die Mercedes-Piloten verloren mehr als eine Sekunde auf Verstappen. "Ich bin eine nahezu perfekte Runde gefahren und trotzdem nur Vierter mit einem Riesenrückstand. Da fällt es schwer sich über die Leistung zu freuen", zog Leclerc ernüchtert Bilanz.

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Ferrari und Mercedes sind mit gedämpften Erwartungen nach Suzuka gekommen. Sie kennen die Schwächen ihrer Autos. "Lange und schnelle Kurven, viel Wind. Das ist für uns ein fataler Mix", meinte Carlos Sainz, der zwei Plätze hinter seinem Teamkollegen ins Rennen geht. George Russell fühlte sich an Silverstone erinnert: "Dort haben uns die McLaren in jeder schnellen Kurve zwei Zehntel abgenommen. Hier auch."

Impressionen - Formel 1 - GP Japan - 23. September 2023
xpb

Die Ferrari-Fans konnten in Suzuka noch nicht feiern.

Nur ein neues Auto hilft

Sainz hatte im dritten Training probiert, seinem Ferrari mit einer alternativen Fahrzeugabstimmung die Launen auszutreiben, doch das stellte sich als Eigentor heraus. "Wir haben das Auto vor der Qualifikation wieder auf die Basisabstimmung zurückgebaut. Das war nicht die optimale Vorbereitung."

Der neue Unterboden war ein Tropfen auf den heißen Stein. "In diesem späten Stadium der Entwicklung machst du mit Upgrades nur noch kleine Fortschritte. Für große müsste man an die Architektur des Autos ran", bedauert Teamchef Frédéric Vasseur.

Auch Mercedes betrieb viel Feintuning mit dem Setup. Lewis Hamilton fühlte sich wohler als am Freitag. George Russell ging es wie Sainz: "Wir haben das Auto langsamer gemacht." Doch selbst die beste Abstimmung der Welt könnte aus dem Mercedes W14 einen Suzuka-Sieger machen. "Wir haben vorne zu viel Abtrieb, hinten zu wenig. Das löst du auch nicht mehr mit Upgrades. Dafür brauchst ein neues Autokonzept", ist Hamilton überzeugt.

Ferrari ist zu dem gleichen Schluss gekommen. Für schnelle Kurven fehlt der Grip. Dann rutscht das Auto, und die Reifen überhitzen. Es ist ein Teufelskreis, der nicht nur Zeit in den S-Kurven kostet, sondern auch am Ende der Runde. Wenn dort die Hinterreifen zu heiß sind, fehlt die Traktion am Ausgang der Schikane.

Hamilton & Russell - Mercedes - Formel 1 - GP Japan - Suzuka - 22. September 2023
Motorsport Images

Die Mercedes starten gemeinsam aus Reihe vier.

Mercedes hofft auf seine Sonntags-Stärke

Der erste Sektor erzählt eigentlich die ganze Geschichte. Auf einen Kilometer reihen sich sieben Kurven zwischen 140 und 240 km/h. Der Red Bull wedelte durch das Geschlängel als wäre er angeklebt. Für die Fahrer von Ferrari und Mercedes ist es ein Kampf. Wer dem Heck nicht trauen kann, geht überall ein bisschen vom Gas.

Den Großteil ihres Rückstandes haben sich Leclerc, Sainz, Hamilton und Russell schon in diesem ersten Sektor geholt. Verstappen nahm seinen Gegnern dort gleich einmal eine halbe Sekunde und mehr ab. Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin erklärt: "Es ist einer dieser Streckenteile, in denen du für ein gut ausbalanciertes Auto überproportional belohnt wirst. Oder umgekehrt."

Teil 1 des Rennens der beiden Luxusmarken hat Ferrari gewonnen. Am Sonntag dreht sich meistens die Reihenfolge um. Mercedes profitiert dann vom geringeren Reifenabbau. Shovlin sieht darin eine Chance, das Ergebnis noch ein bisschen zum Positiven zu korrigieren. "Wir müssen Ferrari in Strategien hetzen, die ihnen nicht schmecken. Wie die aussehen könnten, werden wir erst im Laufe des ersten Stints sehen. Die Longruns am Freitag gaben noch nicht genug Aufschluss wie die einzelnen Autos mit den Reifen umgehen."

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