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Mercedes nur knapp hinter Top-Teams
Das beste Upgrade kommt noch

GP Österreich 2022

Mercedes lag in Spielberg nur noch zwei bis drei Zehntel hinter der Spitze. Mit weiteren Upgrades könnte die Lücke schon vor der Sommerpause geschlossen werden. Beim GP Frankreich erwarten Experten eine starke Vorstellung der Silberpfeile.

Lewis Hamilton - GP Österreich 2022
Foto: Wilhelm

In Spielberg gab es zum fünften Mal die Plätze drei und vier an einem Sonntag. Das ist für Mercedes in diesem Jahr das häufigste, aber auch das bestmögliche Resultat. Vor ein paar Rennen freute man sich im Team noch uneingeschränkt über eine solchen Punktesegen. Inzwischen ist das Auto besser geworden, und die Ansprüche höher. Die 27 Punkte von Spielberg waren deshalb so wertvoll, weil sie von den Startplätzen vier und acht auf einer ehemaligen Angststrecke erzielt wurden.

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Die Unfälle vom Freitag wirkten bis zum Sonntag nach. Lewis Hamilton brauchte 16 Runden, bis er endlich freie Sicht hatte. Charles Leclerc und Max Verstappen lagen da bereits über 20 Sekunden vorne. Carlos Sainz und Sergio Perez befanden sich auf dem Weg zu einem weiteren Ausfall. "Irgendwie fuhr ich ab da im Niemandsland", stellte Hamilton nach seinem dritten Podium in Folge fest.

George Russell - GP Österreich 2022
Wilhelm
Mercedes konnte in Spielberg noch nicht mit Red Bull und Ferrari auf Augenhöhe kämpfen.

Zeitverlust nach Frontflügel-Defekt

George Russell machte sich die Aufgabe noch schwerer. Der Neuzugang im Team büßte für eine Kollision mit Sergio Perez gleich doppelt. Die Sportkommissare verpassten ihm eine Fünfsekunden-Strafe, die Russell reichlich hart fand, weil er die Lenkung voll eingeschlagen hatte und wegen Sainz nicht noch weiter innen hätte fahren können. Perez hätte es außerdem wissen müssen, dass Angriffe auf der Außenseite von Kurve 4 mit Risiko behaftet sind. Da zog er schon letztes Jahr gegen Lando Norris den Kürzeren.

Die abgebrochene Frontflügelendplatte links vorne hätte Russell in der Theorie nur zwei Zehntel kosten sollen. Tatsächlich aber waren es rund sechs Zehntel. Der Mercedes-Fahrer konnte nicht einmal von der Gruppe mit Ocon, Magnussen, Schumacher, Hamilton und Norris flüchten. Damit war klar. Der Frontflügel muss getauscht, die Strafe abgesessen werden. In Runde 11 stand Russell an der Box.

Es war ein einfaches Rechenexempel. 60 Mal sechs Zehntel sind 36 Sekunden Zeitverlust. In der Box verlor er nur 15 Sekunden gegenüber einem normalen Reifenwechsel. Russell kehrte am Ende des Feldes ins Rennen zurück. Und musste später noch einmal durch. "Das Positive ist, dass ich nur etwa 15 Sekunden hinter dem Podium ins Ziel gekommen bin."

Toto Wolff - GP Österreich 2022
Wilhelm
Teamchef Toto Wolff ist zufrieden mit dem Fortschritt mit dem Auto.

Licht am Ende des Tunnels

Eine Siegchance wie in Silverstone hatten die Mercedes-Piloten nie. Auch wenn es am Freitag im Q1 und Q2 bis zu den Unfällen noch so aussah. Im Sprint fehlte der Speed, Red Bull und Ferrari zu beeindrucken. Russell verlor in 23 Runden 13 Sekunden auf die Spitze. Am Sonntag legten die Silberpfeile wieder zu, was aber hauptsächlich daran lag, dass sie dank ihres geringen Reifenverschleißes am Ende der Stints eine starke Figur machten. Aber das kennen wir ja schon.

Teamchef Toto Wolff beziffert den Rückstand zu Red Bull und Ferrari auf "zwei bis drei Zehntel". Es gebe Licht am Ende des Tunnels, das dann aber hin und wieder verschwinde. "Das müssen wir noch lösen." Die Ingenieure machten sich ebenfalls nichts vor: "Auch mit besseren Startplätzen oder einem Einstopp-Rennen für Lewis wäre unser bestes Resultat ein dritter Platz gewesen."

Lewis Hamilton - GP Österreich 2022
Wilhelm
Das Bouncing ist kein großes Thema mehr. Jetzt können sich die Ingenieure ganz auf die Performance konzentrieren.

Warten auf Upgrade-Teile

Der Red-Bull-Ring ist eine Rennstrecke, auf der Mercedes vor einem Monat noch massive Probleme gehabt hätte. Wer schnell sein will, muss in den meisten Kurven über die Randsteine. Das ist normalerweise Gift für Autos, die nur mit geringer Bodenfreiheit funktionieren. Da hat sich Mercedes mit den Upgrades von Silverstone und dem besseren Verständnis Luft verschafft. Bouncing ist überhaupt kein Thema mehr.

Die Erkenntnisse fließen jetzt in Upgrades ein, die in den nächsten beiden Rennen an den W13 kommen. Optisch nicht unbedingt spektakulär, aber höchst effizient, heißt es im Team. "Unser bestes Upgrade wird eines sein, das man nicht sieht", tun die Ingenieure geheimnisvoll.

Paul Ricard spielt Mercedes in die Karten. Es ist fast das ideale Terrain. Flüssige Kurven, glatter Belag. Wenn die Silberpfeile auch noch halbwegs über die Bodenwellen des Hungaroring kommen, dann sind Siege nach der Sommerpause keine Illusion mehr.

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