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McLaren zieht an Alpine vorbei
Größtes Saison-Update schlägt ein

GP Singapur 2022

Alpine im Aus, McLaren obenauf. Singapur brachte die vorläufige Wende im Kampf um den vierten WM-Platz. Plötzlich liegt McLaren vor Alpine. Das größte Upgrade der Saison zahlte sich aus. Daniel Ricciardo profitierte vom Safety Car. Alpine will in den letzten fünf Rennen kontern.

Lando Norris - McLaren - Formel 1 - GP Singapur 2022
Foto: Wilhelm

So schnell kann es gehen. Vor dem GP Singapur hatte Alpine noch einen Puffer von 18 Punkten zu McLaren. Nach dem Trainingsfreitag sah alles danach aus, dass die Franzosen ihrem Rivalen weiter davonziehen würden. Während sich die Alpine-Fahrer sicher in den Top 10 bewegten, kratzten sich ihre McLaren-Kollegen am Kopf. Lando Norris und Daniel Ricciardo fanden einfach zu wenig Grip. Der eine im überarbeiteten Auto, der andere im alten.

Auch im dritten Training blieb es ruhig um McLaren. Erst mit der Qualifikation platzte der Knoten. Zumindest auf einer Seite der Garage. Der gewohnten. Die Ingenieure hatten die richtigen Schlüsse gezogen, und das Setup adaptiert. Lando Norris brachte sich auf den sechsten Startplatz. Der Teamkollege verhungerte in Q1.

Unsere Highlights
Lando Norris - McLaren - Formel 1 - GP Singapur 2022 - Rennen
Motorsport Images
22 Punkte: So viele gab es für McLaren in diesem Jahr nur in Imola.

Ricciardo beendet Dürre

Im Rennen kam auch Ricciardo nach vorn, der seit dem GP Frankreich nicht mehr gepunktet hatte. Erst schrittweise, mithilfe des zweiten Safety Cars dann in die größeren Punkte. Und nach dem kapitalen Verbremser von Max Verstappen sogar auf den fünften Platz. Der späte Halt war nicht unbedingt geplant. "Wir waren mit beiden Fahrern bereits in den Punkten und auf guten Positionen", erklärte Teamchef Andreas Seidl. "Da wollten wir das Risiko einfach minimieren."

Die Intermediates gaben einen späten Wechsel auf Slicks her. Beide McLaren-Fahrer hatten sie gestreichelt. Es zahlte sich aus. Ricciardo hätte sich kein besseres Timing für das Safety Car wünschen können. Den Rest erledigte er mit Erfahrung: Der Australier brachte danach die heiklen Softreifen bis in Ziel. Der Lohn waren zehn WM-Punkte. Teamchef Seidl herzte sein sonstiges Sorgenkind.

Schwacher Start, perfektes Ende

Norris lieferte wie gewohnt ab. In Summe schaufelten die McLaren-Fahrer 22 Punkte auf das Konto. So viele wie nur in Imola in dieser Saison. Woking leitete die Wende ein. Plötzlich liegt man mit 129 zu 125 Punkten vor Alpine. "Es war unglaublich wichtig für uns, mal wieder fett zu punkten", freute sich der Teamchef, während beim Rivalen nach zwei Motorschäden kurz die Köpfe hingen.

McLaren startete schwach ins Wochenende, verbesserte sich aber umso mehr. Bereits in der Qualifikation sah man sich auf Augenhöhe mit Alpine. "Lando hatte einen Fehler in Kurve acht drin. Der hat ihn eine halbe Sekunde gekostet." Sonst wäre der Engländer die Alonso-Zeit gefahren. Im Rennen leistete sich Norris keinen Fehler. Selbst als ihn Verstappen beschattete. "Lando hat es komplett kontrolliert. Selbst als Max Druck gemacht hat, konnte er ihn sicher hinter sich halten", lobt Seidl.

Größtes McLaren-Update

Auch für Ricciardo gab es ein großes Lob. "Beide Fahrer haben einen Super-Job erledigt. Das waren sehr schwierige Verhältnisse. Viele Fahrer haben mit stehenden Vorderrädern die Bremspunkte verpasst oder sind gleich ganz abgeflogen." In Japan wird dann auch Ricciardo in den Genuss der neuen Fahrzeugteile kommen. Bis Singapur war nur ein Kit fertig geworden.

McLaren kreuzte mit dem vierten größeren Upgrade der Saison auf. Es war der bisher größte Aufschlag. Neuer Einlass für den Seitenkasten, veränderte Leitbleche am Unterboden, anders geformte Kanäle für den Venturi-Effekt und eine Modifikation am Diffusor. Mit den ersten drei Paketen hatte McLaren Anlaufschwierigkeiten. Da dauerte es zwei bis drei Rennen, bis man einen spürbaren Vorteil daraus schöpfte.

Daniel Ricciardo - McLaren - Formel 1 - GP Singapur 2022
xpb
Daniel Ricciardo soll die neuen Teile in Japan bekommen.

Alpine bleibt positiv

Diesmal schlugen die neuen Teile schneller ein. Die Daten zeigen einen sofortigen Fortschritt. "Wir müssen das Upgrade aber noch weiter verstehen", wirft der Teamchef ein. Oder anders: Da liegt noch mehr Rundenzeit vergraben. Eine Verbesserung gab es auch an der Reifenfront zu melden. Wie in Monza schützten die Autos die Pirellis über die Distanz. "Wir haben in dieser Beziehung definitiv einen Schritt nach vorne gemacht", sagt Seidl.

Allerdings will er für ein endgültiges Fazit erstmal das Rennen in Japan abwarten. "Monza und Singapur waren zwei Ausreißer. Auf der einen Strecke fährst du mit Mini-Flügeln. Die andere ist ein Stadtkurs. Wir müssen sehen, wie wir die Reifen auf einer normalen Rennstrecke über die Distanz behandeln."

Alpine steckt selbstredend nicht auf. Die Fahrer haben ein schnelles, aber zuletzt unzuverlässiges Auto in den Händen. Der neue Unterboden soll auf der Uhr 0,25 Sekunden gebracht haben. Für das Rennen in den USA wollen ihn die Alpine-Ingenieure noch einmal modifizieren. Der französische Nationalrennstall bleibt optimistisch, McLaren in den letzten fünf Rennen besiegen zu können. Tenor im Team: "Wenn wir alles zusammenbringen, haben wir das schnellere Auto."

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