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Das McLaren-Wunder
Eintagsfliege oder Durchbruch?

GP Großbritannien 2023

Lando Norris und Oscar Piastri starten direkt hinter Max Verstappen in den GP England. Ist es ein Wunder auf Dauer oder nur eine Eintagsfliege?

Lando Norris - Oscar Piastri - McLaren - GP England 2023 - Formel 1 - Silverstone - Qualifikation
Foto: Wilhelm

Ausgerechnet in Silverstone feiert McLaren eine Auferstehung. Und die Fans auf den Tribünen feiern McLaren. Lando Norris und Oscar Piastri starten als Zweiter und Dritter hinter Max Verstappen in das Heimrennen ihres Teams. Daran war zu Saisonbeginn nicht zu denken.

Norris träumte sogar von der Pole Position: "Ich war Schnellster im Q1 und im Q2. Aber dann kam Max und hat alles kaputtgemacht. Wie er immer alles kaputtmacht." Verstappen stieß den McLaren-Piloten in letzter Sekunde vom Thron. Der Rückstand auf die Bestzeit ist mit nur 0,241 Sekunden mehr als respektabel.

Unsere Highlights
Lando Norris - McLaren - GP England 2023 - Formel 1 - Silverstone - Qualifikation
xpb
Der McLaren von Lando Norris trägt den neuen Frontflügel.

Zwei McLaren fast identisch

McLaren hat in Silverstone Teil zwei des Upgrades gezündet, das in Spielberg mit neuen Seitenkästen und dem dritten Unterboden des MCL60 debütierte. Auch Oscar Piastris Auto wurde aufgerüstet. Dem Australier fehlten im Vergleich zu Norris nur der neue Frontflügel und die Nase. Die Modifikationen an den Bremsbelüftungen und Querlenker-Verkleidungen wurden aus Woking im Verlauf des Freitags nachgeliefert. Piastri fehlten lediglich 0,131 Sekunden auf den Teamkollegen. "Oscar war schon in Barcelona so schnell wie Lando, bis er in Kurve 10 auf einen nassen Fleck gekommen ist", verrät Teamchef Andrea Stella.

Bei den starken Auf- und Abbewegungen im Feld fragt man sich, ob der Höhenflug von McLaren von Dauer ist. Zumal Norris die B-Version des MCL60 schon vor einer Woche in Österreich auf den vierten Platz gefahren hatte. Teamchef Stella tritt bewusst auf die Euphoriebremse und vergleicht das Trainingsergebnis mit Barcelona, wo die beiden Fahrer dann im Rennen total abgerauscht sind.

Idealbedingungen für McLaren

Es herrschten wie in Spanien Idealbedingungen für die McLaren. "Kühle Temperaturen, schnelle Kurven, exakt die gleichen Reifenmischungen. Unser Auto mag diese Konstellation. Dann klebt das Heck. Wenn einer der Parameter aus dem Ruder läuft, können im Rennen die Hinterreifen überhitzen. In Österreich ist uns das nur deshalb nicht passiert, weil dort die Vorderreifen die Hauptlast tragen", erklärte Stella.

Der Italiener will das Doppel-Upgrade trotzdem nicht schlechtreden. "Wir haben definitiv Fortschritte gemacht, speziell in den langsamen Kurven und bei der aerodynamischen Effizienz. Wie dauerhaft das ist, werden die nächsten Rennen zeigen. Ich erwarte, dass uns Ferrari und Mercedes am Sonntag das Leben schwermachen werden, vielleicht sogar Aston Martin."

Wenn Stella auf die reinen Daten schaut, dann dürfte der McLaren eigentlich noch nicht auf dem gleichen Niveau sein wie die direkten Verfolger von Red Bull. "Doch eine Standortbestimmung ist mit diesen Autos extrem schwer, weil es abhängig von der Rennstrecke oder den Bedingungen so viele Schwankungen gibt. Selbst der Red Bull hat sie, was sich in der Größe seines Vorsprungs zeigt. Er maskiert sie nur, weil er so gut ist, dass er immer vorne liegt."

Zak Brown - McLaren - GP England 2023 - Formel 1 - Silverstone - Qualifikation
Wilhelm
Boss Zak Brown freute sich über ein Topergebnis bei McLarens Heimspiel.

Im Topspeed in den Top Ten

McLaren neuer Teamchef will wegen dieser Unsicherheiten noch nicht Entwarnung geben. "Wir sind auf dem richtigen Weg, müssen aber noch am Verständnis arbeiten. Wichtig ist jetzt herauszuarbeiten, was uns noch fehlt und was wir in der Entwicklung brauchen, um unsere Ziele zu erreichen."

Die ersten Schritte sind getan. Die McLaren-Piloten liegen im Topspeed plötzlich in den Top Ten. Früher standen sie am Ende der Tabelle. Sie waren im Sektor 2 mit seinen schnellen Kurven auf Augenhöhe mit Verstappen. Und sie haben auf die absolute Messlatte der Formel 1 in den langsamen Kurven des letzten Streckenabschnitts nur ein Zehntel verloren. Und das war vorher ein wunder Punkt des McLaren.

Piastri sprach von einer "Rakete", in der er ab dem Q2 gesessen ist. Und Norris feierte das lange nicht mehr erlebte Gefühl vorne ein bisschen mitzumischen. "Das war ein unglaubliches Gefühl. Der Jubel der Zuschauer, und als Zak mir in der Auslaufrunde gratuliert hat. Und das alles vor unserem Publikum. Das ist fast schon krank." Noch muss McLaren nachlegen. Norris: "30 Prozent unserer Probleme sind gelöst. An 70 Prozent müssen wir noch arbeiten."

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