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Volles Risiko mit neuen Teilen
McLaren im Upgrade-Dilemma

GP USA 2024

McLaren hat für Austin ein größeres Upgrade geplant. Doch der Umbau des schnellsten Autos der Formel 1 birgt auch seine Risiken.

Lando Norris - McLaren - GP Singapur 2024
Foto: McLaren

Der McLaren MCL38 dominiert aktuell die Formel 1. Nach der Sommerpause gingen drei von vier Siegerpokalen nach Woking. Nur in Monza mussten sich Oscar Piastri und Lando Norris mit den unteren Stufen des Podiums zufriedengeben, weil die Strategie nicht ganz passte. Zuletzt in Singapur lieferte Norris dann eine eindrucksvolle Machtdemonstration ab.

Der Brite feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und fuhr dabei teilweise mehr als eine Sekunde schneller als seine Verfolger. Schon seit dem Grand Prix von Miami ist der Papaya-Renner das schnellste Auto im Feld. In Florida hatte McLaren eine große Ausbaustufe gezündet, die besser einschlug, als man es selbst erwartet hatte.

Unsere Highlights
Oscar Piastri - McLaren - GP Singapur 2024
McLaren

McLaren wird immer schneller - auch ohne größere Upgrades.

Fortschritt ohne Upgrades

Während die Konkurrenz seitdem schwer mit der Weiterentwicklung zu kämpfen hatte, brachten die McLaren-Ingenieure nur noch Kleinkram. Und trotzdem setzte sich das Auto im Vergleich zu seinen Verfolgern immer weiter ab. Vor allem bei Rennen, bei denen die größeren Flügel zum Einsatz kamen, blieb den Gegnern keine Chance, wie die Beispiele Budapest und Zandvoort zeigen.

"Wir haben in das High-Downforce-Paket mehr Arbeit investiert, als in die Konfiguration für schnellere Strecken", erklärt Teamchef Andrea Stella. "Mit dem Paket für weniger Abtrieb haben wir uns auch etwas verbessert, wie man auch in Spa und Monza sehen konnte. Da können wir jetzt mehr Abtrieb generieren, wenn wir den Luftwiderstand reduzieren. Aber Ferrari und Red Bull liegen hier bei der Effizienz auf einem vergleichbaren Niveau."

Beim Triple-Header nach der Herbstpause in Austin, Mexiko und São Paulo sind wieder eher die steileren Flügel gefragt. McLaren geht somit auch hier als klarer Favorit an den Start. Allerdings haben alle Top-Teams größeres Upgrade-Pakete für den Start in die heiße Schlussphase der Saison angekündigt. Man darf also gespannt sein, wie sich die Technik-Offensive auf das Kräfteverhältnis auswirkt.

McLaren - GP Singapur 2024
McLaren

Oscar Piastri schaffte es in Singapur nicht, Verstappen Punkte zu klauen.

Risiko mit neuen Teilen

McLaren muss nicht nur befürchten, dass die Konkurrenz Fortschritte macht. Gleichzeitig besteht auch die Gefahr, dass man sich selbst mit dem eigenen Upgrade-Paket verzettelt und an Speed einbüßt. So ist es diese Saison auch schon Red Bull (Imola), Ferrari (Barcelona) und Mercedes (Spa-Francorchamps) ergangen.

"Daran habe ich nach dem Rennen in Singapur auch schon gedacht", gibt Stella zu. "Wenn man selbst so starke Leistungen auf der Strecke zeigt, dann geht man die Dinge mit einem vorsichtigeren Ansatz an. Gleichzeitig müssen wir aber auf unsere Prozesse und Arbeitsweisen vertrauen. Wir nehmen uns die nötige Zeit, um sicherzugehen, dass wir alles ordentlich analysiert haben, bevor neue Teile an der Strecke ankommen."

McLaren wird wohl an seinem Plan festhalten und in Austin die bereits entwickelten Upgrade-Teile ans Auto schrauben. "In der Formel 1 darf man den Fuß nicht vom Gas nehmen. Das hätte sonst zur Folge, dass man von den anderen eingeholt wird. Wir wissen ja nicht, was unsere Gegner geplant haben. Red Bull landete in Singapur, auf einer Strecke, die ihnen eigentlich nicht liegen sollte, auf Rang zwei."

McLaren - GP Singapur 2024
McLaren

Man darf gespannt sein, mit welchen Upgrades McLaren in Austin aufschlagen wird.

Norris-Titel weiter möglich

Auch Ferrari hat der Italiener noch auf dem Schirm: "Die waren in den ersten beiden Trainings in Singapur so schnell wie wir. Der letzte Stint von Leclerc im Rennen war auch sehr stark. Ich denke, dass uns dieses Rennen insgesamt etwas geschmeichelt hat. Wir müssen deshalb bei der Weiterentwicklung weiter eine aggressive Linie verfolgen."

Stella gab zu, dass es am Ende fast etwas frustrierend war, dass Norris trotz der großen Überlegenheit nur sieben WM-Punkte auf WM-Konkurrent Verstappen gutmachen konnte. "Ferrari hätte vor Max landen können, genau wie Oscar, wenn er im Qualifying etwas besser gewesen wäre. Der positive Eindruck der Pace überwiegt aber den Frust. Noch hat es Max in der Hand, aber wir sind nun etwas optimistischer, dass der Fahrertitel noch möglich ist."

Laut Stella muss das ganze Team aber eine perfekte Leistung abliefern, um den Rückstand von aktuell noch 52 Punkten in sechs Rennen aufzuholen. "Wir müssen zu den nächsten Rennen fahren, unsere maximale Leistung abliefern und sicherstellen, dass beide Fahrer vor Max landen. Wenn es uns dann noch gelingt, ein paar gute Upgrades zu liefern, dann sollte diese Mission etwas einfacher werden. Es ist auf jeden Fall möglich."

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