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Erste Infos zum McLaren-Upgrade
B-Version in drei Schritten

GP Österreich 2023

McLaren ging in den letzten beiden Rennen trotz guter Startplätze leer aus. Das soll sich ab dem GP Österreich ändern. Dann will McLaren in drei Schritten eine B-Version des MCL60 auf die Räder stellen. Wir haben die ersten Infos.

Oscar Piastri - McLaren - Formel 1 - GP Kanada - 16. Juni 2023
Foto: xpb

Aus McLaren wird man nicht schlau. In Barcelona und Montreal qualifizierten sich Lando Norris und Oscar Piastri jeweils sicher für das Q3. Doch am Ende stand der britische Rennstall immer mit leeren Händen da. In Spanien fehlte am Sonntag der Speed für WM-Punkte. Laut Norris wäre man auch ohne seine Kollision mit Lewis Hamilton am Start nicht in die Punkteränge gefahren.

Zwei Wochen später in Kanada war das Delta zwischen Samstag und Sonntag nicht ganz so krass. "Unser Rennspeed war in Montreal besser", notierte Teamchef Andrea Stella. Norris sah als Neunter die Zielflagge. Eine Fünfsekunden-Strafe warf ihn auf Platz 13 zurück. Piastri verfehlte die Top Ten um sechs Zehntel.

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Der McLaren MCL60 präsentierte sich in den ersten acht Grand Prix als Samstagsauto. Norris erzählt: "Der Effekt frischer Reifen macht bei uns zwischen erster und zweiter Runde teilweise bis zu acht Zehntel aus. Das überdeckt viele unserer Schwächen am Samstag. Wenn aber die Balance des Autos nicht passt, wirst du am Sonntag viel härter davon getroffen."

Was dem McLaren in der Qualifikation hilft, fällt ihm im Rennen auf den Kopf. Das Auto zündet schnell seine Reifen an, aber es strapaziert sie dafür auch über die Distanz. Stella gibt zu: "Ein Einstopp-Rennen war auch für uns Plan A in Montreal. Aber dann haben die Hinterreifen zu schnell Grip verloren, und wir mussten ein zweites Mal stoppen."

Norris & Piastri - McLaren - Formel 1 - Montreal - GP Kanada 2023
xpb
In den letzten vier Rennen sammelten die beiden McLaren-Piloten gerade einmal drei Pünktchen.

Jeder Fehler schmerzt doppelt

Im letzten Stint fiel den McLaren auf den Kopf, dass Überholen generell schwierig war und mit dem McLaren noch schwieriger. Die aerodynamische Effizienz ist ein Schwachpunkt des Autos. An Valtteri Bottas kam Norris noch vorbei, an Esteban Ocon und Alexander Albon nicht mehr. Für Piastri waren Bottas und Lance Stroll eine unüberwindbare Hürde.

Schlimmer noch: Mit Williams ist in der zweiten Hälfte des Feldes ein neuer Konkurrent dazugekommen. "Die haben definitiv einen Schritt vorwärtsgemacht", lobte Stella. "Sie verfügen weiter über einen guten Topspeed, haben aber in anderen Disziplinen aufgeholt. Zum Beispiel in der Traktion."

Wenn die Trauben so hoch hängen, darf nichts schiefgehen. Da sind ein beschädigter Frontflügel wie in Barcelona oder eine Strafe wie in Montreal kontraproduktiv. Die Strafe für zu langsames Fahren gegen Norris während der Safety-Car-Phase wollte Stella nicht verstehen: "Es gab früher vergleichbare Fälle, da ist nichts passiert. Ich habe das Gefühl, man wollte mit uns einen Präzedenzfall für eine härtere Gangart schaffen."

Unverständnis zeigte der McLaren-Boss auch darüber, dass Esteban Ocon mit seinem Wackel-Flügel fahren durfte, ohne dass sich die FIA darum gekümmert hätte. Alpines Behauptung, der Flügel würde immer so schwingen, ist eine Schutzbehauptung. Die Situation sei in den letzten Runden "extrem" geworden, schimpfte der italienische Ingenieur.

Seit einer Technischen Direktive im letzten Jahr überlässt die FIA Beschädigungen am Auto zwar der Verantwortung der Teams. Doch bei massiven Teilen wie dem Heckflügel müsse es nach Meinung von McLaren eine unabhängige Instanz geben, die zumindest beim betreffenden Team nachfragt, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Und im Zweifel das Bauteil danach auch noch einmal untersucht.

Lando Norris - McLaren - Formel 1 - Bahrain F1-Test - 24. Februar 2023
Motorsport Images
In Österreich beginnt die Verwandlung. Dabei sollen neue Seitenkästen, eine neue Motorhaube und ein neuer Unterboden kommen.

B-Version kommt in drei Schritten

Mit dem GP Österreich soll für McLaren die Zeit im Mittelfeld enden. Dann wird in drei Schritten eine B-Version auf die Räder gestellt, die möglichst alle Schwachpunkte des Vorgängers ausradiert und eine Basis sein sollte, um wieder dort anzuknüpfen, wo man vor zwei Jahren stand.

Die Aufteilung auf drei Schritte hat laut Stella produktionstechnische Gründe. "Manche Teile brauchen vom Design und der Fertigung länger. Wir bringen, was fertig ist." Der MCL60 verändert sich nicht nur auf der Außenhaut, sondern auch darunter. Das betrifft Kühler wie Aufhängungen.

In Österreich sollen ein neuer Unterboden, Seitenkästen und die Motorabdeckung debütieren. In Silverstone folgen die dazu passenden Flügel. Und in Ungarn zieht der mechanische Teil des Upgrades nach.

Die Fahrer setzen große Hoffnungen in das Entwicklungspaket. Andererseits warnt Norris davor, auf einen Automatismus zu setzen: "Manche Probleme schleppen wir schon seit fünf Jahren mit. Selbst wenn wir die Abtriebswerte eines Red Bulls schaffen würden, heißt das nicht, dass wir dann automatisch gleich schnell werden. Weil der Red Bull dann vielleicht immer noch eine andere Charakteristik durch die Kurven hat." Stella bestätigt: "Im Moment ist es so, dass unser Auto sich am Kurveneingang anders benimmt als am Kurvenausgang."

Ab Spielberg hofft der Traditionsrennstall auf bessere Zeiten. Der Startpunkt in ein neues McLaren-Kapitel könnte nicht besser gewählt sein. "In Österreich waren wir auch in der Vergangenheit immer stark", beschwört Stella die Statistik. Bei den letzten fünf Auftritten in Spielberg hat McLaren 78 Punkte gesammelt und zwei Mal über einen Podestplatz gejubelt.

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