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Kein Nummer-1-Status für Norris
Stallregie nur in bestimmten Fällen

Bei 70 Punkten Rückstand in der Fahrer-WM fordern viele Fans, dass McLaren nun alles auf die Karte Lando Norris setzt. Doch Teamchef Andrea Stella will seinem Fahrer keinen generellen Nummer-1-Status verleihen. Es wird von Fall zu Fall entschieden.

Lando Norris, Oscar Piastri, Andrea Stella & Zak Brown - McLaren - GP Niederlande 2024
Foto: McLaren

McLaren hat aktuell das beste Auto. Doch was die Vergabe des Fahrertitels angeht, will so richtig keine Spannung bei den Fans aufkommen. Max Verstappen kann immer noch von seinem großen Vorsprung zehren, den er sich in der ersten Saisonhälfte erarbeitet hat. 70 Punkte müsste Lando Norris in den letzten neun Rennen aufholen, wenn er seinem Kumpel doch noch die Krone wegschnappen will.

Verstappen könnte es sich also sogar leisten, in jedem Rennen Zweiter zu werden. Nur wenn Norris auch noch die Sprints gewinnt und bei den Bonuspunkten für schnellste Rennrunden zuschlägt, könnte er den Titel rechnerisch aus eigener Kraft erringen. Obwohl das auf den ersten Blick eher unwahrscheinlich scheint, will McLaren die Hoffnung nicht aufgeben.

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"Wir haben uns angeschaut, was Vettel 2013 gemacht hat. Wir haben uns gesagt: Warum nicht, wir könnten das auch schaffen! Wir müssen einfach daran glauben, dass es möglich ist", erklärte Teamchef Andrea Stella nach dem zweiten Norris-Sieg in Zandvoort. Zur Erinnerung: Vettel hatte 2013 nach der Sommerpause neun Rennen in Folge gewonnen.

Max Verstappen & Lando Norris - GP Niederlande 2024
Wilhelm

Noch liegt Verstappen deutlich vor Norris. Der Verfolger muss jetzt eine Siegesserie starten.

Norris denkt nicht an den Titel

Norris selbst gibt sich eher zurückhaltend, was seine Chancen angeht: "Bei dem aktuellen Rückstand wäre es momentan ziemlich dumm, darüber nachzudenken. Ich schaue von Rennen zu Rennen und mache weiter mein Ding. Es macht keinen Sinn, zu weit in die Zukunft zu schauen. Das interessiert mich gar nicht. Die Frage nach dem Titel muss man mir also nicht jedes Wochenende stellen."

Eins ist aber auch klar: Will McLaren Verstappen wirklich vom Thron stoßen, darf Oscar Piastri seinem Teamkollegen keine Punkte mehr klauen, so wie es zum Beispiel in Budapest der Fall gewesen ist. Norris muss jedes Wochenende die maximale Beute einfahren, auch wenn es mal nicht optimal läuft. Da ist er im Zweifel auch auf die Mithilfe seines Teamkollegen angewiesen.

Stella erklärt, dass man transparent mit der Situation umgehen will: "Bei uns gibt es ständig Gespräche über das Thema Stallregie. Das fängt schon beim ersten Rennen der Saison an. Man muss immer für Klarheit sorgen, wie das interne Duell gemanagt werden soll. Im Laufe der Saison entwickeln sich diese Gespräche dann weiter. Irgendwann muss man auch die WM-Konstellation in die Überlegungen einbeziehen."

Lando Norris & Oscar Piastri - McLaren - GP Niederlande 2024
xpb

Ohne Unterstützung von Teamkollege Oscar Piastri wird es wohl nichts mit dem WM-Titel für Lando Norris.

Stallregie nur mit Piastri-Zustimmung

Der Teamchef betont, dass es bei McLaren immer darum gehe, fair und anständig Rennen zu fahren. Seine Piloten würden von sich aus auch gar keine Vorzugsbehandlung verlangen: "Die Fahrer wollen keinen Nummer-1-Status in ihren Verträgen geschrieben haben. Sie wollen sich den Status durch sportliche Leistungen erkämpfen und sich die Unterstützung des Teams zu verdienen, wenn es mal eine 50:50-Entscheidung gibt."

Auch wenn Piastri auf Platz vier der Fahrerwertung keine realen Titelchancen mehr hat, will sich McLaren zu diesem Zeitpunkt der Saison noch nicht festlegen. Eine generelle Vorzugsbehandlung gebe es laut Stella nicht: "Wir haben noch neun Rennen vor uns. Wenn wir jetzt einen der beiden zum Nummer-1-Fahrer bestimmen und ihn immer bevorzugen, dann wäre das keine gesunde Art und Weise, das Team zu führen."

Stella schließt aber nicht aus, dass man in bestimmten Momenten doch auf das Mittel Stallregie setzt: "Wir werden die Situation in jedem Rennen einzeln analysieren, und wenn es einen 50:50-Fall gibt oder wenn Lando etwas Extra-Unterstützung vom Team braucht, dann bekommt er die auch. Aber auch Oscar gehört zum Team. Und wir werden nichts machen, was Oscar nicht nachvollziehen kann. Der zweite Fahrer muss immer ein Mitspracherecht haben und den Entscheidungen zustimmen."

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