Weckruf in Imola: Muss McLaren Red Bull in Monaco fürchten?

Weckruf in Imola
Muss McLaren Red Bull auch in Monaco fürchten?

GP Monaco 2025
Zuletzt aktualisiert am 23.05.2025

Die Statistik spricht für McLaren. Sieben Rennen, fünf Siege. Oscar Piastri und Lando Norris führen die WM an. Da könnte man den Eindruck gewinnen, dass diese Saison ein Durchmarsch für McLaren wird. Doch Max Verstappens Sieg in Imola hat gezeigt, dass McLaren verwundbar ist. Auch auf Strecken, auf denen man es nicht erwartet. "Es war ein Weckruf für uns", gibt Oscar Piastri zu.

Red Bull hat sein Auto mit zwei Upgrades spürbar verbessert. Auch wenn es noch nicht der geniale Allrounder ist wie der McLaren, kann es auf bestimmten Rennstrecken zu Gefahr für die WM-Spitzenreiter werden. "Überall dort, wo es schnelle Kurven gibt, ist Red Bull stark. Imola passte ins Bild von Suzuka und Jeddah. Das sind Strecken, auf denen unsere Stärken nicht so zum Tragen kommen", vergleicht Piastri.

Teamkollege Lando Norris warnt, sich auf diese Regel zu verlassen. "In Imola gibt es auch langsame Kurven. Und Red Bull war trotzdem schnell. Und sie haben Max im Auto." Piastri räumt ein, dass der Rennspeed von Red Bull überraschend kam, er sagt aber auch: "Wir haben immer noch das Auto, das es zu schlagen gilt. Imola hat uns nur gezeigt, dass es beim geringsten Fehler auch schiefgehen kann."

McLaren - Sonderlackierung - Spezialdesign - GP Monaco 2025
McLaren

Fehlerkette lud Red Bull zum Sieg ein

Den gröbsten Fehler machte der Australier selbst. Wäre er nach der ersten Kurve in Führung geblieben, wäre das Rennen wahrscheinlich anders gelaufen. "Es wird mir nicht mehr passieren, dass ich zehn Meter zu früh bremse", verspricht der vierfache Saisonsieger, und man muss es ihm glauben.

McLaren hätte den Speed gehabt, sich gegen Verstappen zu verteidigen. So aber reihte sich Fehler an Fehler. Der frühe Boxenstopp machte Piastri bei einer Neutralisation zur falschen Zeit verwundbar. Es war eine Art Panikreaktion auf den gelungenen Undercut von Charles Leclerc und die nachlassenden Medium-Reifen an Piastris Auto. McLaren stellte zu spät fest, dass sich dieser Reifentyp später wieder erholte.

In Monte-Carlo sollte der MCL39 wieder seine Stärken ausspielen können. Die Papaya-Renner haben für langsame Kurven den meisten Abtrieb und den besten mechanischen Grip. Norris winkt ab: "Ich will mich auf solche Hochrechnungen nicht mehr verlassen. Wir müssen es auch auf die Strecke umsetzen."

McLaren - GP Monaco 2025
xpb

Norris sucht Perfektion am Samstag

Norris nimmt sich dabei auch selbst in die Pflicht: "So zufrieden ich mit meinen Leistungen im Rennen bin, so schlecht lief es bis jetzt in der Qualifikation. Ich bringe die Runden nicht mehr so zusammen wie in der Vergangenheit. Wenn du nur ein bisschen weg bist von einer perfekten Runde, zahlst du bei der Leistungsdichte einen hohen Preis. Wir arbeiten von zwei Seiten an diesem Problem. Ich muss mich besser an das Auto anpassen, und das Team versucht mir ein Auto hinzustellen, das ich besser spüre."

Die neue Zweistopp-Regel in Monte-Carlo könnte den Favoriten einen Strich durch die Rechnung machen. Tenor der Fahrer: "Das erhöht die Chancen für alle, etwas richtig oder falsch zu machen. In der Regel profitieren eher die Teams im hinteren Feld davon, weil sie mehr Risiko nehmen können."

Piastri sieht die Gefahr, dass zwei Stopps dem Zufall mehr Chancen geben. "Früher war die Taktik in Monaco ziemlich simpel. Jetzt wird es kompliziert, speziell, wenn es Safety-Cars oder rote Flaggen gibt. Ich glaube nicht, dass wir wieder so Bummelfahrten sehen werden wie in der Vergangenheit." Deshalb gibt es für den Australier nur ein Rezept, das halbwegs Sicherheit schafft: "Der Mann von der Pole-Position wird immer noch schwer zu schlagen sein."