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Quali-Pleite für Norris und Piastri
Reifen bremsen McLaren aus

Der Las Vegas Strip Circuit ist nicht die Paradestrecke von McLaren, doch ein so schlechtes Qualifikationsergebnis hätte der Gewinner der zweiten Saisonhälfte nicht erwartet. Das Auto ist besser als es die Startplätze aussehen lassen.

Lando Norris - McLaren - Formel 1 - GP Las Vegas  - 18. November 2023
Foto: Motorsport Images

McLaren auf den Startplätzen 15 und 18: Das gab es zuletzt in den ersten Rennen der Saison. Seit der großen Upgrade-Offensive ab dem GP Österreich sind Lando Norris und Oscar Piastri Dauergast in den Top Ten. Es war McLaren schon vor der ersten Runde auf dem Las Vegas Strip Circuit klar, dass der Stadtkurs nicht so leicht von der Hand gehen würde wie Austin. Mexiko oder Interlagos, doch mit dem Ergebnis rechneten nicht einmal die Pessimisten.

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Die Fahrer schoben es auf die Reifen. "Wir haben sie zu schnell zerstört", bedauerte Piastri. Mit Zerstören meinte der Australier das Körnen des Gummis auf der Lauffläche der Pirelli-Sohlen. "Das hatten andere auch, aber wir waren über das Ausmaß bei uns in der Qualifikation überrascht." Der McLaren, so der Rookie der Saison, war gar nicht so schlecht, doch wenn die Verbindung zur Straße nicht stimmt, hilft das beste Auto nichts.

Lando Norris & Oscar Piastri - McLaren - Formel 1 - GP Las Vegas  - 18. November 2023
Motorsport Images

Beide McLaren ereilten das gleiche Schicksal in Las Vegas.

Slot für Plan B verpasst

Vielleicht wäre noch etwas zu retten gewesen, wenn Norris und Piastri im Q1 einen zweiten Satz Soft geopfert hätten. Doch im dritten Training glaubten die Fahrer und Ingenieure, die optimale Taktik gefunden zu haben, wie man die Reifen auf der rutschigen Strecke in ihr Fenster bringt. "Es hat sich herausgestellt, dass die Reifen in der dritten schnellen Runde mit entsprechend Abkühlphasen dazwischen den besten Grip lieferten", erklärte Teamchef Andrea Stella. Piastri untermauerte die Erkenntnis mit der zweitschnellsten Zeit.

Das war in den frühen Abendstunden bei Asphalttemperaturen von 19 Grad noch eine gute Taktik, doch nach Mitternacht mit drei Grad weniger auf dem Asphalt galten andere Gesetze. "Drei Runden draußen bleiben war unser Plan A. Ein zweiter Satz Plan B. In der zweiten fliegenden Runde waren unsere Fahrer noch happy. In der dritten haben wir dann gemerkt, dass der Grip weggeht. Da war es schon zu spät, unsere Fahrer noch für einen frischen Reifensatz reinzuholen", bedauerte Stella.

Oscar Piastri - GP Las Vegas 2023
xpb

McLaren verzockte mit der Reifenstrategie. Aber die Pace hätte sowieso nicht für Spitzenresultate gereicht.

Hoffnung für das Rennen

Der Italiener kritisierte, dass die internen Abläufe besser werden müssen. Der Fehler in der Qualifikation hatte nämlich eine Vorgeschichte. Am ersten Trainingstag lief McLaren seiner Form hinterher. Priorität hatte deshalb die Abstimmung, um den MCL60B wieder zurück auf die Spur zu bringen. Das gelang zwar, doch zum Preis, dass man zu wenig Qualifikation üben konnte.

McLaren trimmte sein Auto vom Heckflügel auf minimalen Abtrieb und ging mit dem Beam Wing auf die zweitniedrigste Stufe, um die Hinterreifen vor Körnen zu schützen. Trotzdem war der Topspeed laut Stella ordentlich. Das Auto ist von seinen Genen auf den Geraden einfach kein Überflieger. Speziell in der Konfiguration für die Highspeed-Strecken. "Wir hatten mit ähnlichen Problemen wie in Monza und Spa zu kämpfen", stellte der Teamchef fest. "Es gibt zu lange Geraden und zu viele langsame Kurven. Mit so wenig Flügel verlieren wir unsere Aerodynamik."

Auch Stella glaubt, dass der McLaren besser ist als das Ergebnis. Jetzt geht es darum, aus dem schlechten Quali-Ergebnis das Beste zu machen. Die letzten Grand Prix haben gezeigt, dass die papayagelben Autos im Rennen besser sind als in der Qualifikation. Der McLaren geht jetzt freundlicher mit seinen Reifen um als in der ersten Saisonhälfte. "Der Preis für konstantere Rundenzeiten ist, dass wir in der ersten Runde etwas mehr leiden."

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