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Auktion McLaren-Mercedes MP4-21
Hamiltons erster McLaren unterm Hammer

RM Sotheby's versteigert den ersten McLaren, in dem Lewis Hamilton testete. Der Engländer durfte im Jahr 2006 den Chrompfeil fahren. Der Preis hat es in sich.

McLaren-Mercedes MP4-21 - Lewis Hamilton - Juan Pablo Montoya - RM Sotheby's - Auktion - Monterey
Foto: RM Sotheby's

In der Formel-1-Saison 2006 wollte McLaren-Mercedes mit dem MP4-21 endlich wieder Titel nach Woking holen. Seit Mika Häkkinens zweitem WM-Triumph 1999 wartete der erfolgsverwöhnte Rennstall auf den großen Coup. Mehrere Male scheiterte die englisch-deutsche Kombination nur knapp. 2000 musste man sich Michael Schumacher und Ferrari beugen. Auf Schumi fehlten dem Häkkinen-Nachfolger Kimi Räikkönen 2003 nur zwei Zähler zum Titel. Als McLaren 2005 endlich Schumacher und Ferrari hinter sich lassen konnte, grätschten Fernando Alonso und Renault dazwischen – wieder blieb nur Platz zwei.

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Die Hoffnungen für 2006 ruhten deshalb auf dem MP4-21. Der Wagen war der letzte McLaren-Entwurf unter der technischen Leitung von Design-Guru Adrian Newey, bevor er zu Red Bull Racing wechselte. Mike Coughlan (Chefdesigner) und Peter Prodromou als Aerodynamik-Chef waren ebenfalls für den Renner verantwortlich.

Das Auktionshaus RM Sotheby's bietet den McLaren im Rahmen der "Monterey Car Week" am 16. August zur Versteigerung an. RM Sotheby's rechnet mit einem Erlös zwischen 2,8 und 3,5 Millionen US-Dollar. Das entspricht ungefähr 2,5 Millionen und zwischen 3,2 Millionen Euro. Der Formel-1-Wagen wird im US-Bundesstaat Kalifornien in guter Gesellschaft sein: RM Sotheby's bietet auch eine B-Version des Ferrari F2001 an, den Michael Schumacher pilotierte. Der Preis für die rote Göttin liegt noch mal deutlich über dem des McLaren-Mercedes.

McLaren-Mercedes MP4-21 - Lewis Hamilton - Juan Pablo Montoya - RM Sotheby's - Auktion - Monterey
RM Sotheby's

RM Sotheby's bietet in Monterey einen McLaren-Mercedes MP4-21 zur Versteigerung an.

Erster Mercedes-V8

Der MP4-21 wurde mit dem neuen Mercedes-Benz FO108S-Motor ausgestattet, einem 2,4-Liter-V8-Aggregat. Es war der erste Achtzylinder von Mercedes in der Formel 1 seit der Eheschließung mit McLaren im Jahr 1995. Die FIA hatte neue Motoren-Regeln für 2006 verhängt und die V10-Triebwerke aus der Formel 1 verbannt. Der V8 erzeugte bei 19.000 Umdrehungen pro Minute eine Leistung von 750 PS. Die Leistungsabgabe des Motors wurde über ein Siebengang-Getriebe von McLaren an die Hinterräder weitergeleitet. Das neue Chassis war eine Weiterentwicklung, die zu 90 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell MP4-20 überarbeitet wurde.

Besonderes Augenmerk legten die Ingenieure auf die aerodynamische Gestaltung. Die Frontpartie griff die schmale Nase des MP4-18 und MP4-19 der Jahre 2003 sowie 2004 wieder auf und kombinierte es mit einer kompakteren Heckpartie, die durch die geringeren Abmessungen des V8-Motors ermöglicht wurde. Diese Änderungen verbesserten sowohl die Stabilität als auch die Effizienz des Fahrzeugs auf der Strecke. Optisch brach McLaren mit einer Tradition. Mit dem Tabak-Verbot bei europäischen Rennen verabschiedete sich Hauptsponsor West. Fly Emirates konnte als Ersatz gewonnen werden. Das gab den Autos einen veränderten Look. Seit 1997 waren die McLaren als Silberpfeile gestartet, ab 2006 bekamen sie wegen des neuen Looks den Spitznamen "Chrompfeile" verpasst.

Die großen Erfolge mit dem MP4-21 blieben 2006 allerdings aus. McLaren gewann erstmals seit 1996 kein einziges Rennen. Lediglich drei Pole-Positions und neun Podien konnten die Fahrer Kimi Räikkönen, Juan Pablo Montoya und Pedro de la Rosa einfahren. In der Konstrukteurs-WM landete McLaren abgeschlagen auf Platz drei hinter Renault und Ferrari.

McLaren-Mercedes MP4-21 - Lewis Hamilton - Juan Pablo Montoya - RM Sotheby's - Auktion - Monterey
RM Sotheby's

Markant am McLaren-Renner ist die schmale Nase, die schon bei den Vorgängermodellen MP4-18 und MP4-19 zu sehen war.

Montoya fährt Chassis 21A-03

Das zu ersteigernde Chassis 21A-03 wurde von Juan Pablo Montoya in den ersten drei Rennen der Saison 2006 gefahren. Beim Saisonauftakt in Bahrain qualifizierte sich Montoya auf dem fünften Platz und beendete das Rennen ebenfalls auf Rang fünf. Im darauf folgenden Rennen in Malaysia wurde er Vierter. Das dritte Rennen des Chassis fand beim Grand Prix von Australien statt, wo Montoya nach einem technischen Problem aufgeben musste.

Der Kolumbianer wurde nach dem GP USA von McLaren rausgeworfen. Die Leistungen des siebenmaligen Grand-Prix-Siegers waren nicht zufriedenstellend. In Indianapolis schoss er zudem seinen Teamkollegen Räikkönen ab, was das Fass zum Überlaufen brachte. Montoya flüchtete in die NASCAR.

Nach der Rückkehr von Chassis 21A-03 nach Europa diente es als T-Car, also als Ersatzfahrzeug während eines Rennwochenendes, beim Grand Prix von Monaco. Danach nahm es McLaren endgültig aus dem aktiven Rennbetrieb.

Lewis Hamilton - McLaren-Mercedes - MP4-21- Test - Jerez 2006
xpb

Lewis Hamilton testete das angebotene Chassis im Dezember 2006 im spanischen Jerez.

Lewis Hamilton überzeugt im McLaren

Neben seiner Einsatzzeit mit Montoya spielte das Chassis 21A-03 auch eine Rolle in der frühen Karriere von Lewis Hamilton. Im Oktober 2006 testete Hamilton das Fahrzeug während mehrerer Sessions unter anderem im spanischen Jerez. Der Engländer kürte sich 2006 zum Champion in der GP2-Nachwuchsserie. Ron Dennis hatte den späteren Rekordsieger bereits im Jahr 1998 ins McLaren-Förderprogramm aufgenommen.

Unter anderem brachten Hamilton seine überzeugenden Leistungen im von RM Sothebys angebotenen Chassis ein Stammcockpit für 2007 ein. Neben dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso überzeugte Hamilton auf Anhieb und musste sich am Ende des Jahres in einem dramatischen Saisonfinale seinem McLaren-Vorgänger und Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen um einen Punkt geschlagen geben.

Restaurierung und Erhaltung

Im Jahr 2019 wurde Chassis 21A-03 von McLaren Racing Heritage vollständig restauriert. Die Restaurierung umfasste nicht nur die Instandsetzung des Chassis, sondern auch die Überholung des Motors, des Getriebes und anderer technischer Komponenten, um den Wagen wieder in einen fahrbereiten Zustand zu versetzen.

Heute wird das Fahrzeug von McLaren als Teil seiner historischen Sammlung gepflegt und steht mit einem Echtheitszertifikat zur Verfügung, das seine Rennhistorie und die durchgeführte Restaurierung bestätigt.

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