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Montreal-Härtetest für McLaren-Upgrade
Kann der MCL38 Kerbs und enge Kurven?

GP Kanada 2024

Seit dem großen Upgrade in Miami ist McLaren ein Siegkandidat. Mit der Strecke in Montreal wartet jetzt aber der ultimative Test auf den MCL38, der die letzten Schwächen offenlegen könnte. Teamchef Andrea Stella erhofft sich wichtige Erkenntnisse.

Oscar Piastri - GP Monaco 2024
Foto: xpb

Nach dem starken Schlussspurt in der Vorsaison verlief der Start in das Jahr 2024 für McLaren schon fast ein wenig enttäuschend. Erst seit dem Upgrade von Miami sind die Papaya-Renner dort, wo sie viele Experten schon zum Auftakt gesehen haben. In Florida hat Lando Norris direkt gewonnen, in Imola fehlten nur sieben Zehntel zum Sieg, in Monaco waren es sieben Sekunden.

"Früher hatten wir mal einen Ausreißer nach oben, weil das Streckenlayout gut zu unserem Paket gepasst hat. Jetzt waren wir über mehrere Rennen konstant vorne dabei. Die Basis ist unter verschiedenen Bedingungen konkurrenzfähig", freute sich Teamchef Andrea Stella über den guten Lauf.

Unsere Highlights

Schon in der vergangenen Saison hat McLaren bewiesen, dass man sich während der Saison nach vorne arbeiten kann. Mit dem Großumbau in Miami haben sich die Ingenieure aber selbst übertroffen. "Mit diesem großen Fortschritt haben wir selbst nicht gerechnet. Das müssen wir erstmal selbst verstehen", gibt Stella zu. "Es ist wichtig, jetzt präzise Antworten zu finden, weil es Auswirkung auf die Richtung zukünftiger Entwicklungen hat."

Oscar Piastri - Formel 1 - GP Monaco 2024
McLaren

Sieg in Miami, zweite Plätze in Imola und Monaco - McLaren ist aktuell gut drauf.

Steigerung in langsamen Kurven

Besonders überrascht zeigten sich die Techniker, dass die alte Schwäche in langsamen Kurven kaum noch zu erkennen ist. Schon in Miami konnte man in den Daten sehen, dass hier Fortschritte erzielt wurden. Allerdings hatten die Ingenieure beim ersten Rennen mit dem Upgrade bewusst etwas Tempo in den schnellen Ecken geopfert, um die Low-Speed-Pace zu steigern. In Imola und Monaco wurden keine großen Kompromisse mehr gemacht und trotzdem war kaum ein Defizit zu sehen.

"Das Bild unserer Performance beginnt sich langsam zu ändern. Die langsamen Kurven scheinen keine große Schwäche mehr zu sein. Da ist uns in den letzten drei Rennen ein echter Durchbruch gelungen", berichtet Stella zufrieden. "Wir haben auch verstanden, wie wir das Auto besser für die langsamen Kurven abstimmen müssen. Das heißt aber noch nicht, dass wir am Ziel angekommen sind. Es gibt noch viel Arbeit."

Imola und Monaco haben aber allerdings eine neue Schwäche ans Licht gebracht. Die McLaren-Piloten können die Randsteine nicht so aggressiv in die Ideallinie einbeziehen wie zum Beispiel ihre Kollegen von Ferrari. Während die roten Autos die Kerbs einfach wegbügeln, gerät der MCL38 durch Randsteine und Bodenwellen ordentlich in Unruhe.

Oscar Piastri - GP Emilia-Romagna - Imola 2024
xpb

Imola und Monaco haben gezeigt, dass der McLaren nicht so gut über die Randsteine kommt.

Montreal gibt Antworten

"In Monaco haben sich unsere beiden Fahrer sehr deutlich dazu geäußert. Daran müssen wir noch arbeiten. Das Problem lässt sich aber nicht einfach mit den Einstellungen beheben. Hier braucht es fundamentale Änderungen am Auto. Wir haben schon viel mit dem Setup probiert. Aber wir sind nicht auf das Level gekommen, das wir bei anderen Autos sehen, die entspannter über die Kerbs gehen können", verrät Stella.

Der italienische Ingenieur erhofft sich vom Kanada-Grand-Prix neue Erkenntnisse. Der Circuit Gilles Villeneuve besteht praktisch nur aus langsamen Kurven und hohen Randsteinen – also der schlecht möglichsten Kombination für McLaren. Wenn das Auto aber auch hier einigermaßen gut funktioniert, müssen sich Lando Norris und Oscar Piastri wohl vor keiner Strecke mehr fürchten.

Stella ist in Montreal aber nicht nur gespannt auf die Performance seines eigenen Autos. "Was mit Red Bull in Monaco los war, lässt sich schwer sagen. In Kanada ist das Verhalten auf Kerbs wieder sehr wichtig. Ich glaube, wir müssen noch ein paar Rennen abwarten, um verlässliche Aussagen über das aktuelle Kräfteverhältnis zu treffen."

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