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Red Bulls größter Herausforderer
McLaren Geheimfavorit 2024

McLaren hat sich in dieser Saison mehr gesteigert als jedes andere Team. Jedes Upgrade ist ein Treffer. Zusammen mit dem neuen Windkanal, Simulator und Red Bulls früherem Chefdesigner wird McLaren 2024 zum Geheimfavoriten.

Lando Norris - McLaren - GP Singapur 2023 - Formel 1
Foto: Motorsport Images

Auf die Pole Position fehlten Lando Norris in Singapur nur noch 0,286, auf den Sieg 0,812 Sekunden. McLaren rückt der Spitze immer näher. Der zweite Platz zählt umso mehr, weil er auf einer Rennstrecke zustande kam, auf der McLaren zu Beginn des Jahres noch im Nirgendwo gelandet wäre.

Langsame Kurven waren die letzte große Schwäche des Autos. Ein umfangreiches Upgrade in zwölf Punkten, vom Frontflügel über Unterboden, Seitenkästen bis zum Heckflügel machte dem MCL60 auch in Kurven unterhalb von 140 km/h Beine. Wenn die Entwicklungsstufe von Österreich eine B-Version war, dann darf man den Schritt von Singapur als C-Version bezeichnen. Die Ingenieure in Woking nahmen sogar Eingriffe am Chassis vor.

Unsere Highlights
McLaren - Technik - GP Singapur 2023
Wilhelm

Die große Ausbaustufe von Singapur hat den McLaren in langsamen Kurven schneller gemacht.

Eher Pole Position als Sieg

Viel mehr als der bloße Umfang der Neuentwicklungen zählt, dass jeder der Schritte eine Punktlandung war. Lando Norris lobt: "Wir sind klar auf dem Weg nach oben. Der Sprung nach dem GP Österreich fiel sogar größer aus als wir uns das erhofft hatten. Es war aber keine Sekunde, wie Mercedes behauptet hat. Eher eine halbe. Für Singapur haben wir einen ähnlich großen Schritt erwartet."

Tatsächlich waren es im Vergleich zur alten Spezifikation vier Zehntel. Der Marina Bay Circuit schmeichelt dem Ergebnis ein bisschen, da er hauptsächlich aus langsamen Kurven besteht. Und die waren das Ziel des Upgrades. Norris meint kämpferisch: "Ich traue uns im Rest der Saison eher eine Pole Position als einen Sieg zu."

Für Teamchef Andrea Stelle wird sich die Wahrheit in Suzuka zeigen. "Da hat es viele schnelle Kurven und einen ebenen Belag. Das ist unserem Auto immer gelegen. Aber die Rundenzeit bestimmen die Haarnadel und die Schikane. Da werden wir sehen, welche Fortschritte wir gemacht haben."

So viele Punkte wie Mercedes

Die Punktetabelle ist ein Spiegel der Entwicklung von McLaren in dieser Saison. In den ersten acht Rennen stand der Traditionsrennstall mit 17 Punkten abgeschlagen auf Platz 6. In den letzten sieben Grand Prix kamen 122 Punkte dazu. So viel wie Mercedes, fast doppelt so viel wie Aston Martin und nur deshalb weniger als Ferrari, weil die zuletzt von zwei Rennstrecken profitiert haben, die für ihr Auto maßgeschneidert waren.

McLaren hatte seit dem GP Österreich nur in Monza einen kleinen Durchhänger. An der Effizienz auf Highspeed-Strecken arbeiten die Ingenieure noch. Man darf davon ausgehen, dass auch dieses Problem noch gelöst wird. Das Ergebnis wird sich dann in Las Vegas zeigen.

Laut Norris ist der McLaren auf 90 Prozent einer Runde ein gutes Auto. Die zehn Prozent, die noch fehlen, betreffen die Fahrzeugbalance und das Reifenmanagement. Der McLaren wurde schneller, ist aber in bestimmten Kurven immer noch schwer zu fahren. "Da ist uns Red Bull noch voraus und um sie zu schlagen, müssen wir an diesen Punkten angreifen."

Wie gut der McLaren mit seinen Reifen im Vergleich zur Konkurrenz umgeht, blieb in Singapur verborgen. "Das langsame Renntempo hat vieles maskiert", räumt Stella ein.

Oscar Piastri - McLaren - Formel 1 - GP Singapur - 17. September 2023
xpb

In Suzuka kommt auch Oscar Piastri in den Genuss des umfangreichen Upgrades.

Die Hoffnungsträger für 2024

Die Wunschliste für 2024 ist trotz des Aufwärtstrends noch lange. Erst in der nächsten Saison kann McLaren die Gesamtarchitektur des Autos so gestalten, dass die letzten Schritte möglich werden. Auch in Woking entsteht ein neues Chassis. Der Teamchef deutet an, dass die Entwicklungsoffensive von McLaren noch lange nicht zu Ende ist: "Wir haben nicht mal 50 Prozent von dem erreicht, was wir erreichen wollen."

Doch nicht nur solche Ansagen geben einem das Gefühl, dass McLaren im nächsten Jahr möglicherweise der große Herausforderer von Red Bull sein kann. "Die scheinen verstanden zu haben, was sie tun", lobt Red-Bull-Sportchef Helmut Marko.

Wenn dieses Verständnis in ein komplett neues Auto umgesetzt wird, kann es auch für Red Bull eng werden. Der neue Windkanal hängt bereits am Netz. "Da können wir zehn Mal mehr Dinge probieren als vorher. Er wird uns zusammen mit den neuen Leuten helfen, das Team auf die nächste Stufe zu heben", ist Norris überzeugt.

Dazu zählt dann auch der frühere Red-Bull-Chefdesigner Rob Marshall, der am 1. Januar 2024 seine Arbeit beginnt. Und der kennt alle Tricks des Meisterautos. Auch die auf der mechanischen Seite. Es wird immer klarer, dass Red Bull auch beim Fahrwerk die Nase vorne hat.

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