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McLaren trifft ins Schwarze
Perfektes Setup & SC-Pech

GP Italien 2022

Die Hoffnung lebt. McLaren verkürzte mit einem siebten Platz von Lando Norris den Rückstand zu Alpine. Die Ingenieure fanden für Monza den perfekten Setup-Kompromiss. Wieder war der McLaren schnell in der Quali, aber diesmal kein Reifenfresser im Rennen.

McLaren - Formel 1 - Monza - GP Italien 2022
Foto: McLaren

Eigentlich hatte sich McLaren schon auf ein schwaches Rennwochenende eingestellt. Fahrer und Ingenieure fürchteten, in Monza einen giftigen Cocktail verabreicht zu bekommen, der den Todesstoß im Zweikampf mit Alpine hätte bedeuten können. Am Ende reiste der Gegner um den vierten WM-Platz mit einem Nuller ab, während McLaren sechs Punkte einstrich. Der Rückstand bleibt mit 18 Zählern groß. Aber wenigstens besteht bei sechs verbleibenden Rennen die Hoffnung, Alpine doch noch einzufangen.

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Nur der Ausfall von Daniel Ricciardo trübte die Stimmung. Ein Motorschaden, vermutlich nach Ölleck, kostete ihn den achten Platz. Und Lando Norris eine Position gegen Sergio Perez, die er laut McLarens Rechnung ohne den Zwischenfall auf der Strecke ohnehin hätte abtreten müssen. Der Red Bull hatte sich auf frischen Reifen schon bis auf dreieinhalb Sekunden genähert.

McLaren nutzte das Safety-Car für einen letzten Wechsel auf frischere, gebrauchte Softreifen. Perez flutschte ohne Boxenhalt durch. Teamchef Andreas Seidl schildert den Hintergedanken: "Wir hatten damit gerechnet, dass Hamilton vor uns auf den älteren Softs draußen bleiben würde. Was er ja auch tat. Gegen Perez hätten wir uns bei einem Restart nicht wehren können. Also wollten wir das Spiel umdrehen, und die beiden beim Restart mit neueren Reifen attackieren." Daraus wurde aber nichts, weil die Rennleitung auf eine späte Freigabe des Rennens verzichtete.

Lando Norris - Fernando Alonso - GP Italien 2022 - Monza
xpb
McLaren besiegt Alpine: Norris überholt Alonso.

Keine Reifenprobleme für McLaren

Eine bessere Position in der Endabrechnung hatte Norris bereits der Start gekostet. Der Engländer kam überhaupt nicht aus den Blöcken und purzelte von Platz drei bis an die sechste Position. Dort hing er im ersten Rennteil in einem DRS-Zug fest, den der Teamkollege anführte. Nach der frühen VSC-Phase ließ sich Norris von Fernando Alonso austricksen, den er selbst in der Startrunde überrascht hatte. Fünf Umläufe kurvte der Spanier vor dem Engländer. In Runde 18 stellte Norris die alte Ausgangslage wieder her.

Der McLaren war in Monza das schnellere Auto als der Alpine. Dabei hatte vor dem Rennwochenende viel gegen den Papaya-Rennwagen gesprochen. Strecken für wenig Abtrieb schmecken ihm nicht. Der McLaren gehört zu den ineffizienten Autos mit zu hohem Luftwiderstand. Das Team sah sich vor der Wahl zwischen schnell in Kurven und dafür langsam auf den Geraden oder umgekehrt. Mit anderen Worten: viel oder wenig Flügel.

Man entschied sich für die zweite Option, um auf den Geraden mithalten zu können. Die McLaren waren geradeaus dennoch Durchschnitt, in den Kurven aber weiter ordentlich dabei. In drei Trainings schafften es Fahrer und Ingenieure, ein perfektes Setup zu finden. Der Beweis war, dass neben Norris auch der geplagte Ricciardo sicher ins Q3 einzog. Die Angst, nur in der Qualifikation schnell zu sein, bewahrheitete sich nicht. Es war nicht so, dass nur der Extra-Grip der weichen Reifen auf eine Runde die Schwächen des Autos kaschierte. Die McLaren waren auch über die Distanz schnell. "Unser übliches Problem mit der Reifenabnutzung hatten wir nicht", freute sich der Teamchef.

Daniel Ricciardo - McLaren - GP Italien 2022 - Monza
Motorsport Images
Anführer eines DRS-Zugs: Ricciardo wäre ohne Motorschaden Achter geworden.

McLaren überrascht sich selbst

Der Traditionsrennstall überraschte sich auf einer seiner Angststrecken selbst. "Wir hatten eine überraschend gute Rennpace." Besser als die von Alpine, wonach es am Trainingsfreitag noch gar nicht ausgesehen hatte. "Wir haben über die Trainings ein paar gute Änderungen am Auto vorgenommen. Da fanden wir den richtigen Kompromiss aus Speed für eine schnelle Runde und Reifenschonen für das Rennen."

Trotz Asphalttemperaturen von über 40 Grad Celsius konservierte Norris den Mediumreifen über 35 Rennrunden. Sicher hat McLaren das bessere Verständnis des Spa-Upgrades geholfen. Im Team ist man sich aber nicht sicher, ob die Reifenprobleme bereits aussortiert sind oder ob die Rennstrecke geholfen hat.

Singapur wird Aufschluss geben. Der Stadtkurs strapaziert die Hinterreifen bis ans Äußerste. Auf dem Papier sollte der Kurs McLaren entgegenkommen, weil Singapur maximalen Abtrieb verlangt. Eine effiziente Aerodynamik ist dort unbedeutend, weil es keine langen Geraden gibt. Alpine will McLaren bestenfalls nicht mal näherkommen lassen. Enstone kündigt für den GP Singapur einen neuen Unterboden an. Die Daten aus dem Windkanal versprechen bereits einen guten Fortschritt.

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