MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"30603172","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"30603172","configName":"ads.vgWort"}

McLaren mit Funk-Diskussionen
Hat man Norris um den Sieg betrogen?

GP Ungarn 2024

McLaren hatte eigentlich nur Grund zum Jubeln. Ein Doppelsieg und der Premierensieg für Oscar Piastri. Doch die Stallorder wurde hinterher noch wild diskutiert. Teamchef Andrea Stella klärt auf.

Lando Norris - Oscar Piastri - McLaren - Formel 1 - 21. Juli 2024
Foto: xpb

Es war ein durchweg positiver Tag für McLaren. Man sammelte mit dem Doppelsieg in Ungarn die maximale Punkteausbeute für die Konstrukteurs-WM ein und konnte Oscar Piastri nach 18 Monaten in der Formel 1 zum ersten Mal zum Grand-Prix-Sieger krönen. Doch die Reihenfolge, in der die beiden McLaren-Piloten ins Ziel kamen, sorgte für kontroverse Diskussionen. Denn Lando Norris hätte als WM-Zweiter die Punkte ebenfalls gebrauchen können, musste den ersten Platz aber an Piastri kurz vor Schluss abtreten, obwohl er sechs Sekunden Vorsprung hatte.

Unsere Highlights

Norris bekommt mehrere Ermahnungen

Aber wie kam es dazu? Die Ursache lag in Runde 45. Da wurde Norris an die Box geholt, obwohl er nur auf Platz zwei lag. Normalerweise hat der Führende den Vorzug bei der Strategie. Und das war Piastri, der sich bereits am Start nach der ersten Kurve an der Spitze behauptete. Der Australier wurde aber erst zwei Runden nach seinem Teamkollegen zum Reifenwechsel reingeholt und bog nur als Zweiter wieder auf die Strecke ein.

Es folgte ein reger Austausch am Funk. Norris’ Renningenieur erinnerte seinen Schützling gleich drei Mal daran, dass er Piastri die Position zurückgeben soll. "Ich weiß, dass du das Richtige tun wirst" und "Erinnere dich an jedes einzelne Meeting am Sonntagmorgen" sowie "Eine Meisterschaft kann man nicht allein gewinnen. Du brauchst Oscar, und du brauchst das Team" waren die Sätze, die man Norris einflüsterte.

Die Problematik: Der 24-Jährige hatte in der Schlussphase sechs Sekunden Vorsprung und wollte die natürlich nicht einfach herschenken. Zwei Runden vor Schluss gab er aber nach. Wenn auch widerwillig. "Das Team hat es gesagt, also habe ich es gemacht", lautete sein Kommentar direkt nach dem Rennen.

McLaren - Formel 1 - GP Ungarn - 21. Juli 2024
xpb

Am Ende jubelte man gemeinsam über den Doppelsieg.

Stella angeblich nicht besorgt gewesen

Teamchef Andrea Stella machte sich keine Sorgen, dass es zum großen teaminternen Eklat kommen könnte, sondern vertraute Norris. "Ich kenne Lando gut genug. Ich weiß, dass er ein Rennfahrer und ein Teamplayer ist", sagte er. "Es gibt keinen Rennfahrer, der von sich aus den Platz hergibt. Aber wir waren schon vor dem Rennen sehr deutlich. Das zeigt, welche Werte wir bei McLaren haben."

Für McLaren gab es zwei Gründe, weshalb man so agierte. Zum einen wollte man nicht zu früh stoppen und riskieren, dass man am Ende des Rennen in Probleme läuft. "Deshalb wollten wir den Stopp so lange wie möglich rauszögern", erklärte Stella. Das war besonders deshalb relevant, weil man nur noch einen Medium-Reifen übrig hatte. Lewis Hamilton im Mercedes war dagegen ab Runde 40 auf Hart unterwegs.

Oscar Piastri - McLaren - Formel 1 - GP Ungarn - 21. Juli 2024
xpb

Oscar Piastri kam erst in Runde 47 an die Box, zwei Runden nach Norris.

Kein Fehler beim Stopp riskieren

Der zweite Grund: Ein möglicher Fauxpas beim Boxenstopp. "Ich wollte nicht, dass wir hinter einen Mercedes oder Ferrari fallen. So wie es etwa Max Verstappen passiert ist", erklärt Stella. "Der ganze Druck sollte nicht auf der Boxencrew liegen, sondern am Kommandostand." Hätten die Mechaniker beim Reifenwechsel bei Norris gepatzt, wenn der erst nach Piastri gestoppt hätte, wäre das ein Risiko gewesen hinter Mercedes oder Ferrari zu fallen. Mit der gewählten Taktik konnte man sich besser gegen Hamilton behaupten.

Man musste das Problem aber eben anschließend angehen, weil die Reihenfolge teamintern nicht mehr dieselbe war. "Wir wussten, dass das passieren würde, wenn wir Lando vorher reinholen. Aber wir hätten es nicht gemacht, wenn wir uns nicht sicher gewesen wären, das wir das lösen können", sagte Stella.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten