Max Verstappen kann bekanntlich vom Rennfahren nicht genug bekommen. Neben seinen Grand-Prix-Terminen trainiert der Formel-1-Weltmeister jede Minute im heimischen Simulator. Dazu unterhält der Niederländer auch noch ein eigenes GT3-Team, das in der GT World Challenge (GTWC) an den Start geht. Hier setzt sich der Rennstallbesitzer bei privaten Testfahrten auch regelmäßig selbst hinter das Lenkrad, um am Setup zu tüfteln.
Diese Testfahrten finden normalerweise abgeschirmt auf privat gemieteten Rennstrecken, vorwiegend in Südeuropa, statt. Doch jetzt hat sich Verstappen überraschend aus der Deckung getraut. Im Rahmen der offiziellen Probe- und Einstellfahrten vor dem dritten NLS-Lauf drehte der Formel-1-Star am Freitag (9.5.) einige Runden in seinem 600-PS-starken Ferrari 296 GT3 auf der Nordschleife.
Die italienische Renn-Flunder wurde bei dem Eifel-Einsatz von Emil Frey Racing betreut. Der Schweizer Rennstall bringt den 296 GT3 diese Saison in der DTM und der GTWC an den Start. Für das erfahrene GT3-Team sitzt normalerweise Thierry Vermeulen, der Sohn von Verstappen-Manager Raymond Vermeulen, im Cockpit.

Auf dem Auto stand "Franz Hermann" als Fahrername. Drin saß aber der echte Max Verstappen.
Verstappen fährt unter Pseudonym
Eigentlich sollte der Eifel-Ausflug von Verstappen geheim bleiben. Deshalb fuhr der Pilot auch nicht unter eigenem Namen, sondern unter Pseudonym. Der erfolgreichste Rennfahrer der vergangenen Jahre trat als "Franz Hermann" an. Dieser Name wurde auch außen auf den Ferrari geklebt – neben der niederländischen Flagge. Weil sein richtiger Name aber auf dem Helm und dem Rennoverall zu lesen war, wurde schnell klar, wer hier wirklich im Auto saß.
Verstappen wollte wohl einfach in Ruhe ein paar Runden auf der spektakulärsten Rennstrecke der Welt genießen. Um nicht belästigt zu werden, ließ sich der frischgebackene Familienvater bei seinem Test-Einsatz von eigenen Security-Mitarbeitern abschirmen. Externe Fotografen wurden nicht in die Garage gelassen.

Die Techniker von Emil Frey Racing bekamen Setup-Feedback von einem vierfachen Formel-1-Weltmeister.
Weitere Nordschleifen-Einsätze in Planung
Dass Verstappen ein großer Fan der Nordschleife ist, war schon vorher bekannt. Der vierfache F1-Champion hatte bereits häufiger in der digitalen NLS (DNLS) erfolgreich an virtuellen Rennveranstaltungen teilgenommen. Die Simulator-Events reichen dem Red-Bull-Piloten nun aber offenbar nicht mehr aus. In Zukunft wird er wohl häufiger mal persönlich in die Eifel reisen.
Nach Informationen von auto motor und sport soll Verstappen angeblich planen, noch in diesem Jahr die sogenannte Nordschleifen-Permit zu erlangen. Diese spezielle Rennlizenz ist notwendig, um bei offiziellen NLS-Veranstaltungen und auch dem legendären 24h-Rennen auf dem Nürburgring teilzunehmen.
Im Rahmen eines Siegerinterviews bei einem DNLS-Event im Vorjahr hatte der Rennfahrer bereits sein Interesse an richtigen Renneinsätzen bekundet: "Die Nürburgring Nordschleife gehört zu meinen absoluten Lieblingsrennstrecken und ich hoffe, dass ich in ein paar Jahren auch mit einem echten GT3 hier an den Start gehen kann."