Max Verstappen: GT3-Fuhrpark mit Ferrari, Porsche & Co.

Verstappens GT3-Fuhrpark
Warum fährt ein Red-Bull-Pilot Ferrari?

Zuletzt aktualisiert am 20.05.2025

Die Aufregung war groß als Max Verstappen zwischen den Rennen in Miami und Imola plötzlich auf der Nordschleife aufgetaucht ist. Im eng getakteten Grand-Prix-Plan halten sich Formel-1-Piloten an ihren freien Wochenenden normalerweise von Rennstrecken fern. Doch Verstappen tickt da bekanntlich etwas anders. Rennautos sind für den Niederländer Beruf und Hobby zugleich.

Viele fragten sich nach dem Testtag im Rahmen der Probe- und Einstellfahrten der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), warum der F1-Weltmeister in einem Ferrari 296 GT3 saß. Schließlich ist Ferrari in der Königsklasse einer der direkten Konkurrenten von Red Bull. Hätte man da nicht ein anderes Fabrikat wählen können, das etwas unverfänglicher gewesen wäre?

In diesem Fall lag der Grund nahe, warum Verstappen den Italiener für die rasante Eifel-Rundfahrt eingepackt hatte. Das Team "Verstappen.com Racing" setzt auch bei den Sprint-Events der GT World Challenge einen Ferrari 296 GT3 ein. Pilotiert wird das Modell hier von Sim-Racing-Star Chris Lulham sowie Thierry Vermeulen, dem Sohn von Verstappen-Manager Raymond Vermeulen.

Ferrari 296 GT3 - Thierry Vermeulen - GT World Challenge 2025
GTWC / SRO

Ferrari freundlich eingestuft

Um die technische Betreuung kümmert sich der Schweizer GT-Rennstall Emil Frey Racing, der nun auch das Nordschleifen-Abenteuer von Verstappen begleitete. Wie Verstappen in Imola bestätigte, nutzten die Techniker beim Setup des Autos auch die aktuellen NLS-Informationen für die Balance of Performance (BoP). Im Vergleich mit anderen GT3-Autos soll der Ferrari eine eher freundliche BoP-Einstufung besitzen.

Durch die enge Verwandtschaft zum Serienmodell halten sich die Einsatzkosten in Grenzen. Wie auf der Straße wird der Renn-296 von einem turboaufgeladenen 3-Liter-V6-Motor angetrieben, der je nach Einstufung ca. 600 PS und 712 Nm Drehmoment auf die Hinterachse wuchtet. Trotz Riesenflügel auf dem Heck, der den Luftwiderstand ordentlich erhöht, soll der Hunderter-Sprint in unter drei Sekunden absolviert werden.

Schon im nächsten Jahr plant Ferrari dem 296 GT3 ein Evo-Paket zu verpassen. Dann muss auch Verstappen nachrüsten, wenn er auf dem neuesten Stand der Technik bleiben will. Das Rennpferd aus Maranello ist aber nicht der einzige GT3-Bomber im privaten Fuhrpark. Für Verstappen.com-Racing ist bei den Endurance-Läufen der GT World Challenge auch noch ein Aston Martin Vantage GT3 Evo im Einsatz, ebenfalls pilotiert von Vermeulen und Lulham sowie Harry King als drittem Fahrer.

Audi R8 GT3 - Thierry Vermeulen - ADAC GT Masters - 2022
ADAC

Nächste Einsätze schon in Planung?

Bei seinen privaten Track-Day-Events, die Verstappen regelmäßig auf Strecken in Südeuropa, wie zum Beispiel Mugello, Le Castellet oder Jerez, veranstaltet, kamen in der Vergangenheit auch noch der mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Audi R8 GT3 und der Porsche 911 GTR R zum Einsatz (siehe Galerie). Für den künftigen Red-Bull-Motorenpartner Ford saß der vierfache Formel-1-Champion auch schon im neuen Mustang GT3.

Genug Auswahl für weitere Nordschleifen-Einsätze wäre also vorhanden. Wir erwarten aber, dass Verstappen erst einmal bei dem Ferrari bleiben wird. Immerhin brannte der Red-Bull-Pilot damit direkt beeindruckende Rundenzeiten in den Asphalt. Schon beim NLS-Doppel-Event Mitte September könnte es ein Wiedersehen mit dem Superstar geben. Dann könnte Verstappen seine Nordschleifen-Permit an einem Wochenende abhaken.