Wenn sich das Fahrerkarussell in der Formel 1 dreht, erinnert das immer ein bisschen an eine Reise nach Jerusalem. Wer bleibt am Ende übrig, wenn die Musik aufhört und wer findet doch noch in letzter Sekunde einen Platz? Am Donnerstag in Spielberg wurde das Bild rund um das Stühlerücken etwas klarer. Pierre Gasly wurde bei Alpine bestätigt, Lance Stroll bei Aston Martin. Die wichtigste Information kam aber von Max Verstappen. Der Niederländer bekannte sich erst etwas durch die Blume und dann aber sehr deutlich zu Red Bull.
Verstappen erteilt Mercedes Absage
"Es ist am wichtigsten, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto für die Zukunft haben. Momentan ist es etwas eng. Aber wir konzentrieren uns auch schon darauf, nächstes Jahr konkurrenzfähig zu sein." Wer diese Zeilen richtig interpretiert, wusste bereits, dass Verstappen den Schmeicheleien von Mercedes, die den dreimaligen Weltmeister abwerben wollten, widerstanden hat.
Auf weitere Nachfragen der Journalisten zu seiner konkreten Zukunft verdeutlichte der umworbene Pilot noch einmal: "Die Aussagen sollten reichen für die Antwort, für wen ich nächstes Jahr fahren werde." Bis er schließlich von einem weiteren Journalisten konkret mit der Ja-Nein-Frage, ob er für Red Bull fährt, konfrontiert wurde. Auf diese antwortete Verstappen: "Ja."
Max Verstappen wird nicht der neue Teamkollege von George Russell.
Mercedes wohl mit Antonelli
Damit ist klar, dass trotz der großen Unruhen rund um Teamchef Christian Horner zu Beginn der Saison erst einmal alles beim Alten bleibt. Mercedes hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass man Verstappen gerne als Nachfolger von Lewis Hamilton verpflichten würde. Mit dieser konkreten Ansage von Verstappen ist klar, dass sich diese Pläne erledigt haben.
Für Mercedes dürfte damit Andrea Kimi Antonelli die beste Option sein. Der 17-jährige Italiener gilt als Supertalent. Doch in der aktuellen Formel-2-Saison konnte der Rookie seine Fähigkeiten bisher noch nicht so richtig zeigen. Nach sechs Rennwochenenden liegt er noch ohne Sieg und ohne Podium auf Rang 9 der Fahrerwertung.
Verstappen, der die Fahrer-WM seit dem Grand Prix von Spanien im Jahr 2022 anführt, hat neuerdings auch Probleme, sich gegen die Konkurrenz zu wehren. Die Überlegenheit aus der vergangenen Saison ist dahin, wie die letzten Rennen gezeigt haben. McLaren hatte in Barcelona klar das schnellste Auto.
"Sie sind überall solide", sagt der 26-Jährige. "Sie konnten in Barcelona die Reifen mehr pushen als alle anderen, und das ohne einen starken Verschleiß. Das müssen wir besser machen. Genauso wie wir das Thema Kerbs bei langsamen Geschwindigkeiten angehen müssen."
Während in Monaco und in Kanada der Freitag für Verstappen turbulent verlief, hatte er in Barcelona etwas mehr Ruhe. "Es waren ein paar chaotische Wochenenden", sagte er. "Das darf nicht mehr passieren. In Barcelona lief es normal. Aber wir waren ein bisschen zu langsam."
