Wo stehen Sauber und Audi?
Binotto: Wir sind am Beginn der Reise, um Sauber in das Audi-Formel-1-Team und schließlich in ein Topteam zu transformieren. Unser Ziel ist es, 2030 um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Bis dahin liegen fünf Saisons vor uns. Von diesen fünf Jahren werden die ersten drei dafür verwendet, das Team aufzubauen und die nächsten zwei, um sich zu konsolidieren und Feintuning zu betreiben, damit wir unsere Ziele erreichen können. Wir befinden uns jetzt am Anfang der ersten drei Jahre. Du schaffst diese Transformation nicht in einer Saison oder ein paar Monaten. Wo stehen wir? Das Team ist noch nicht da, wo wir hinwollen. Weder von der Mannstärke her, noch von den Werkzeugen. Aber wir sehen das nötige Wachstum.
Was bedeutet das in Bezug auf das Personal?
Binotto: Wir müssen noch eine Lücke von ungefähr 200 Leuten schließen. Das war vor ein paar Monaten noch deutlich mehr. Wir haben uns im letzten Jahr um 150 Mitarbeiter vergrößert und sind jetzt irgendwo bei einer Personalstärke von knapp 700 Leuten. Das ist ein steiler Anstieg. Wir werden uns damit in einem Jahr um ein Drittel der gesamten Belegschaft vergrößert haben. Doch es reicht nicht, nur neue Leute einzustellen. Sie müssen zu einem Team, zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen.
Wie steht es um die Fabrik und die Werkzeuge?
Binotto: Wir brauchen für mehr Leute, für eine höhere Eigenproduktion und einen neuen Simulator mehr Platz. Im Moment ist es schon ziemlich eng in den bestehenden Gebäuden, speziell im Technikbüro und in der Produktion. Wir müssen expandieren.
Sind diese Ziele erreichbar, im Rahmen der erlaubten Kapitalinvestitionen?
Binotto: Die Gebäude zählen nicht zu den vom Budgetdeckel kontrollierten Investitionen. Sämtliche Werkzeuge, die man bei seiner Arbeit benutzt, sind in der Höhe der Ausgaben begrenzt. Ich glaube, wir können mit dem verfügbaren Geld das kaufen, was wir brauchen. Es wäre natürlich besser, es schon zu haben. Es ist aber aus unserer Sicht ein akzeptabler Kompromiss.

Mattia Binotto will beim Aufbau des Teams auf junge, talentierte Fachkräfte setzen.
Wie schwierig ist es, gute Leute für die Formel 1 zu finden und die auch noch in die Schweiz zu locken?
Binotto: Die Formel 1 ist ein sehr spezifisches Geschäft. Da wir aber ein paar Jahre des Aufbaus vor uns haben, besteht unsere Strategie darin, hauptsächlich in junge Leute zu investieren. Sich darauf zu verlassen, Leute aus England anzuheuern, wäre der falsche Weg. Es gibt eine große Auswahl an Jobs in England, und es ist ihre Heimat. Die leben mit ihren Familien dort, die Kinder gehen in England in die Schule, viele haben Häuser oder Eigenheime. Ein Umzug in die Schweiz ist also nicht so einfach. Wir werden Fachkräfte aus England anheuern, aber punktuell. Deshalb bauen wir auch gerade ein externes Technikzentrum in England auf. Wir suchen aber auch nach jungen Universitätsabsolventen vor der eigenen Haustür. Die Universität in Zürich zählt in Bezug auf technische Berufe zu den sieben besten der Welt. Es gibt auch sonst in der Schweiz und Deutschland noch hoch qualifizierte Ausbildungsplätze. Für uns ist das eine Investition in die Zukunft. In drei Jahren sind diese jungen Ingenieure zu Spezialisten in unserem Geschäft herangewachsen.
Wie wichtig ist die Saison 2025 für Sauber? Tendieren Sie eher zur Taktik von Ross Brawn, früher als alle anderen alles in die nächste Saison zu werfen oder zu Red Bull, die selbst bei Regeländerungen bis zuletzt am aktuellen Auto weiterarbeiten, wenn es um etwas geht?
Binotto: Wir sind in einer anderen Situation. Wir müssen uns als Team verbessern. Unser Projekt muss glaubwürdig und attraktiv sein. Umso leichter tun wir uns, Menschen und Sponsoren zu uns zu locken und die bestehende Mannschaft zu motivieren. Für mich ist 2025 eine wichtige Saison. Wenn wir in der Lage sind einen erkennbaren Fortschritt zu den letzten Rennen des Vorjahres zu zeigen, wäre das eine erste Belohnung für unser Team. Es wäre der Beweis dafür, dass es diese Mannschaft kann. Wir können nicht bis 2026 mit diesem Beweis warten. Fortschritt ist ein kontinuierlicher Lernprozess. Den startet man nicht auf Knopfdruck. Du musst verstehen, was für den Erfolg nötig ist. Nur so kannst du eine Entwicklungsrichtung für das Auto vorgeben. Der einzige Maßstab ist die Stoppuhr. Und die muss schon 2025 zeigen, dass wir gelernt und verstanden haben.
Ist es für Sauber trotzdem einfacher, früher als die Topteams die Entwicklung komplett auf 2026 umzuschwenken?
Binotto: Wir als Sauber hoffen auf einen guten Saisonstart, bei dem sich auch zeigt, dass wir aus dem letzten Jahr gelernt haben. Das würde es uns erlauben, uns so früh wie möglich auf 2026 zu konzentrieren.
Also ein Upgrade und dann volle Kraft voraus auf 2026?
Binotto: Es kann auch mehr als ein Upgrade sein, aber nicht sehr viele.

Sauber machte mit dem großen Upgrade Ende 2024 in Las Vegas einen Schritt nach vorne.
Was haben Sie vom letzten Upgrade 2024 gelernt?
Binotto: Ich glaube, wir haben verstanden, wo wir aerodynamisch eingeschränkt waren und was wir tun müssen, um da rauszukommen. Es geht hauptsächlich um die Aero-Charakteristik und die Fahrbarkeit des Autos. Die Rundenzeiten haben gezeigt, dass wir mit unserem Ansatz richtig lagen. So hatten wir eine Richtung für die Entwicklung des 2025er-Autos.
Das wird nächstes Jahr anders sein. Nichts, was sie 2025 lernen, hat Relevanz für 2026?
Binotto: Spezifisch auf die Form des Autos sicher nicht. Aber in Bezug auf unsere Werkzeuge kann es durchaus Lerneffekte geben. Um das Limit des Autos zu verstehen, musst du die Daten vom Auto, die Kommentare der Fahrer, die Simulationen und Windkanalarbeit in der Chassis-Entwicklung richtig deuten. Daraus entsteht eine bestimmte Arbeitsmethodik. Und die funktioniert unabhängig vom Auto. Also der Prozess des Verstehens, des Festlegens der Richtung und dem Messen von Verbesserungen. Darauf sind wir im Moment sehr fokussiert.
Muss Sauber in der Lage sein, das Haas-Wunder zu wiederholen?
Binotto: Das ist ein gutes Beispiel. Was andere geschafft haben, müssen wir auch können.
Audi will bis 2030 ein Topteam werden. Sie wissen von Ihrer Ferrari-Zeit, was das bedeutet. Wie weit weg ist dieses Team noch seinem Ziel?
Binotto: Es sind zwar fünf Jahre, aber es ist trotzdem ein sehr ambitioniertes Ziel. Du musst auf dem Weg dorthin die richtigen Entscheidungen treffen. Das ist viel Arbeit. Es geht nicht nur darum, die Mannschaft und die Infrastruktur aufzubauen. Du musst auch an der Kultur im Team arbeiten. Da liegt noch ein einiges vor uns. Wir müssen daher sehr gut sein, um das zu schaffen.
Diese Fünfjahres-Pläne gibt es in der Formel 1 schon ewig. Warum dauert es so lang?
Binotto: Diese fünf Jahre bauen auf Erfahrungen aus der Vergangenheit auf. Es gibt Beispiele, da hat es auch länger gedauert. Die meiste Zeit beansprucht das Wachsen des Teams zu einer Einheit, in der jeder in der Lage ist, permanent am Limit zu arbeiten. Das ist eine Mentalitätssache. Das passiert nicht von heute auf morgen. Du kannst dir den modernsten Simulator der Welt kaufen, aber das reicht nicht. Du brauchst die Menschen, die die Resultate richtig interpretieren und an die Ingenieure weitergeben. Du brauchst einen Fahrer, der das, was er im Simulator fühlt, richtig lesen kann. Den Unterschied machen immer die Menschen.

Der Sauber C45 muss in allen Belangen besser sein als das 2024er-Modell, sonst bleibt das Team am Ende des Feldes kleben.
Was muss besser werden als 2024?
Binotto: Das Auto, und da reden wir vor allem von der Aerodynamik. Die Entwicklungsrichtung. Das Reifenmanagement. Die Fahrdynamik. Da holen die Topteams gegenüber dem Rest die meiste Zeit heraus. Deshalb sind die Abstände im Rennen immer größer, als auf eine Runde in der Qualifikation. Zu gutem Reifenmanagement müssen die Technik und der Fahrer beitragen. Mit Nico Hülkenberg haben wir einen der besten Qualifyer. Und wir hoffen auch beim Reifenmanagement von seiner Erfahrung zu profitieren.
Weil er bei Haas gesehen hat, wie man sich im Reifenmanagement verbessern kann?
Binotto: Ja, seine Erfahrungen auf diesem Gebiet werden da sehr hilfreich sein. Wir erwarten uns von ihm einen großen Beitrag in Bezug auf das Verständnis, was das Auto macht und in welche Richtung man gehen muss. Wir hatten in den letzten zwei Rennen ein gutes Stück aufgeschlossen. Und als Nico unser Auto nach dem Finale in Abu Dhabi getestet hat, war er sehr angetan.
Die Testfahrten in Bahrain sind vorüber. Wie war Ihr Eindruck vom neuen Auto?
Binotto: Die Testergebnisse sind schwer zu lesen. Und das gilt für alle Teams. Ich sehe große Unterschiede in den einzelnen Testprogrammen und Arbeitsweisen. Deshalb ist es schwer, eine Rangliste zu erstellen.
Und wie hat sich der Sauber verhalten?
Binotto: Die Daten aus dem Windkanal korrelieren gut mit der Rennstrecke. Bei ein paar Fahreigenschaften müssen wir noch nachbessern. Wir haben viel Arbeit in die Fahrzeugabstimmung investiert, um das Auto besser zu verstehen.
Wird Sauber 2025 zum ersten Mal an der Budgetobergrenze operieren?
Binotto: Ich hoffe, ja. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir nicht das Geld dafür hätten. Das haben wir. Du musst aber auch wissen, wie du den Spielraum, den das Reglement lässt, richtig ausnutzt, um das Limit auszuschöpfen. Das ist auch etwas, das wir noch lernen müssen. Du musst nicht nur technisch aggressiv entwickeln, du musste auch die Finanzregeln optimal interpretieren.

Binotto hofft, dass dank des Namens Audi viele Sponsoren angelockt werden können.
Das Kapitel Sauber wird mit dieser Saison enden. War es schwer noch Sponsoren und Partner zu finden oder lockt der Name Audi schon neue an?
Binotto: Sponsoren zu finden, ist nie einfach. Wir wissen, dass wir nicht nur ein schnelles Auto auf der Strecke brauchen, um erfolgreich zu sein. Wir müssen auch wirtschaftlich gut dastehen. Du brauchst Einkünfte in einer bestimmten Höhe, um deinen Geschäftsplan zu erfüllen. Audi hilft natürlich – und auch der Investor, den wir an Bord haben. Wir erleben durchaus: Immer wenn der Name Audi fällt, schießt das Interesse steil nach oben. Das belegen Kontakte in den sozialen Netzwerken. Sponsoren interessieren sich für dieses Projekt. Dennoch müssen wir als Projekt selbst glaubwürdig sein und zeigen, dass wir Fortschritte machen.
Sind die Regeln für 2026 jetzt klar definiert?
Binotto: Wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Deshalb stecken wir schon in der ersten Phase der Entwicklung. Die Regeln sind aber noch nicht finalisiert. Bei so einer großen Regeländerung findet man auf dem Weg zum Endprodukt immer noch Stellen, wo nachjustiert werden muss.
Sie waren lange bei Ferrari. Werden Sie bei Audi anwenden, was Sie bei Ferrari gelernt haben, oder ist das eine andere Aufgabe, weil Ferrari so ein spezielles Team ist?
Binotto: Ich sehe meine Erfahrungen, die ich über die Jahre gemacht habe als Vorteil. Ich arbeite jetzt in einem anderen Land, mit anderen Leuten und einer anderen Kultur. Da werde ich mich anpassen. Ich sage nicht, dass alles in der Vergangenheit immer richtig war, aber es ist eine Referenz. Aber unser Ziel muss es sein, unseren eigenen Weg zu gehen. Deshalb müssen wir einige Dinge auch anders machen.
Eine Übereinstimmung ist, dass Auto und Motor vom gleichen Team gebaut werden, allerdings mit 400 Kilometern dazwischen. Ist das im Vergleich zu Ferrari ein Nachteil?
Binotto: Das macht einen Unterschied. Es kann ein Vorteil sein, alles unter einem Dach zu haben. Wir haben bei Audi zwei unterschiedliche Firmen, die zu einem Team zusammenwachsen müssen. Das ist eine andere Situation. Aber die Geschichte hat gezeigt, dass man auch Titel gewinnen kann, wenn Auto und Motor nicht am gleichen Standort entstehen. Es liegt an uns, das zu zeigen.

In Neuburg entsteht die Power Unit von Audi. Das Chassis baut das Team weiterhin im schweizerischen Hinwil.
Wo sind Sie häufiger: in Hinwil oder in Neuburg?
Binotto: In Hinwil. Da gibt es mit dem Aufbau der Mannschaft und der Fabrik mehr Arbeit zu tun. Und normalerweise steuert das Auto am Ende mehr zur Rundenzeit bei als die Antriebseinheit.
Kann es trotzdem sein, dass die ersten Jahre unter den neuen Regeln wie 2014 vom Motor dominiert werden?
Binotto: Das ist gut möglich. Wir sollten uns aber da keine Sorgen machen, auch wenn ein Hersteller vielleicht mit einem Vorsprung loslegt. Wir haben Zeit, das aufzuholen. Deshalb sollten wir uns nicht nervös machen lassen, falls das eintritt. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren, lernen und die richtigen Schlüsse ziehen.
Fred Vasseur von Ferrari ist aber ziemlich besorgt, dass einer ins Schwarze trifft, vor allem mit der Variable, dem Kraftstoff?
Binotto: Topteams stellt sich die Situation etwas anders. Unsere Aufgabe ist 2026 eine andere. Unser Landeplatz liegt noch ein bisschen weiter weg.
Alle beginnen bei Null. Keiner hat eine Referenz. Ist das ein Vorteil für einen Neueinsteiger?
Binotto: Ich würde sagen, es könnte auch ein Vorteil für die Topteams sein. Eine eingespielte Organisation könnte mit der Aufgabe am Anfang eventuell besser umgehen und deshalb ein besseres Produkt abrufen. Wir starten jetzt und lernen – die Zeit wird zeigen, was oder wer dabei einen Vorteil haben wird.
Wie teilen Sie und Teamchef Jonathan Wheatley sich die Aufgaben auf?
Binotto: Die Verantwortungsbereiche sind klar aufgeteilt. Er ist verantwortlich für alle Abläufe an der Rennstrecke, für das Management der Fahrer, die Kommunikation, Marketing und Sponsoren. Ich kümmere mich mehr um das, was in der Fabrik passiert. Also Teamaufbau, Fahrzeugentwicklung und Prozesse.

Der Audi-Vorstandsvorsitzende Gernot Döllner (links) ist laut Mattia Binotti (rechts) stark in das Audi-F1-Projekt involviert.
Und wenn irgendwann mal die Frage nach der Fahrerwahl auftaucht?
Binotto: Dann werden wir das gemeinsam entscheiden. Wir haben einen ähnlichen Hintergrund und funken deshalb auch auf der gleichen Wellenlänge. In jedem Fall zusammen mit Gernot Döllner, dem Vorstandvorsitzenden von Audi, der in das Projekt involviert ist. Er bringt sich da auch ein und unterstützt das Projekt, wo er kann.
Ist die Zeit der Zweifel, ob Audi wirklich hinter dem Projekt steht, vorbei?
Binotto: Audi steht voll dahinter, und ich glaube, keiner zweifelt das mehr an. Dass sich der Staatsfonds von Katar an dem Projekt beteiligt, war eine wichtige Message. Das vermittelt auch intern die Botschaft, dass es sich um ein langfristiges Engagement von Audi handelt.
Audi war im Motorsport, ob Rallye, Tourenwagen oder Le Mans, immer sofort erfolgreich. Weiß man in Ingolstadt, dass die Formel 1 eine andere Hausnummer ist?
Binotto: Als ich meine ersten Gespräche mit Audi geführt habe, hatte ich den Eindruck, dass wir ein klares und gemeinsames Verständnis der Situation haben. Dass es Zeit braucht, um Erfolg zu haben. Gernot Döllner hat das bei unserer Pressekonferenz letztes Jahr in Monza deutlich zum Ausdruck gebracht, dass man sich realistische und langfristige Ziele setzen muss. Audi ist eine ehrgeizige Marke, aber sie denken auch rational. Sie verstehen die Größe der Aufgabe.

Nico Hülkenberg (links) und Gabriel Bortoleto (rechts) bilden das Fahrer-Duo bei Sauber für die Formel-1-Saison 2025.
Neben Nico Hülkenberg haben Sie sich für Gabriel Bortoleto entschieden. Warum für ihn?
Binotto: Über sein Talent besteht kein Zweifel. Das zeigen seine Ergebnisse in der Formel 3 und Formel 2. Er hat großes Potenzial. Das Erste war seine Einstellung. Er ist für sein Alter sehr reif und sehr entschlossen. Es ging ihm nicht darum, irgendeinen Platz in der Formel 1 zu bekommen. Er hat uns das Gefühl gegeben, dass er Teil des Projekts sein und irgendwann mit Audi gewinnen will. Er ist noch sehr jung, und das passt in unsere Philosophie, unsere Zukunft mit jungen Leuten aufzubauen und in sie zu investieren.
Er hatte vor seiner Unterschrift sehr wenig Formel-1-Erfahrung, nur einen TPC-Testtag mit McLaren. Wie konnten Sie ihm da helfen?
Binotto: Er hat die vom Reglement erlaubten 1.000 Kilometer in einem älteren Formel-1-Auto schon abgespult. Wir hatten zwei TPC-Tests, einen in Imola, den anderen in Barcelona. Dann ist er natürlich letztes Jahr noch den Reifentest für Pirelli in Abu Dhabi gefahren, außerdem an einem Filmtag. Wir haben alles genutzt, was möglich war. Trotzdem ist er wahrscheinlich von allen Rookies derjenige mit der geringsten Kilometerleistung. Aber was wir von ihm bis jetzt gesehen haben, hat uns beeindruckt. Er lernt sehr schnell. Er fühlt sich jetzt schon viel komfortabler in einem Formel-1-Auto als vor den 1.000 Kilometern bei den TPC-Tests. Außerdem sitzt er jede Woche einen Tag im Simulator. Nur um Weihnachten herum hatten wir zwei Wochen Pause. Dazu kommen viele Gespräche mit den Ingenieuren in Bezug auf Setup, auf Dinge wie das Energie-Management. Er ist so gut vorbereitet auf die Saison, wie es im Rahmen der Regeln möglich war. Wir haben alle Gelegenheiten genutzt.
In der Formel 1 braucht man auf dem politischen Parkett Allianzen. Die Mercedes-Teams sind eine Einheit, die Ferrari-Teams eine andere. Mit wem schließt sich Audi zusammen?
Binotto: Das ist ein guter Punkt. Es gibt ein paar Teams, die in keiner Allianz sind. Es wäre gut, wenn diese Teams eine bilden würden.