F1-Motorenbauer Mario Illien im Interview

Mario Illien stellt sich im Interview
Motorenpapst Illien im Gespräch

Zuletzt aktualisiert am 16.01.2024

Die Geschichte der Formel 1 zählt neben berühmten Fahrern und Teams auch Konstrukteure sowie Ingenieure zu ihren Legenden. Eine davon ist der Schweizer Mario Illien. Der 74-Jährige gilt als Vater vieler erfolgreicher Formel-1-Motoren. Mit seiner Firma Ilmor baute er für Mercedes ab 1993 die Antriebe, die zunächst bei Sauber und dann ab bei 1995 McLaren zum Einsatz kamen.

1998 und 1999 sprangen drei WM-Titel mit seinen Motoren heraus. Der Antrieb in den von Adrian Newey designeten Autos galt damals als der beste im Formel-1-Zirkus. Erst als die Beryllium-Kolben verboten wurden, schlossen Ferrari und insbesondere BMW technisch auf.

Adrian Newey - Neil Oatley - Mario Illien - McLaren-Mercedes - Formel 1
xpb

Ilmor-Gründung 1984

Mario Illien erlernte den Beruf als Technischer Zeichner, ehe er Anfang der 1970er-Jahre Maschinenbau am Technikum Biel studierte, das er 1977 abschloss. Zwei Jahre später heuerte der Ingenieur bei der Motorenschmiede Cosworth im englischen Northampton an. Dort lernte Illien er Paul Morgan kennen, mit dem er 1984 die Firma Ilmor gründete.

Die beiden entwickelten dank der finanziellen Unterstützung von US-Motorsport-Legende Roger Penske den Ilmor-Chevrolet-Motor und beendeten die Dominanz von Cosworth. Zwischen 1987 und 1993 siegten die Ilmor-Antriebe bei 86 IndyCar-Rennen, gewannen sechsmal das Indy 500 und fünf Meisterschaftstitel.

Mario Illien - Ilmor - Mercedes - Formel 1 - IndyCar
Motorsport Images

Formel-1-Einstieg 1991

Die ersten Ilmor-F1-Motoren waren ab 1991 im Einsatz. Unter anderem verwendeten March (Leyton House), Sauber und Pacific die Antriebe. Zur Saison 1993 stieg Mercedes bei Ilmor ein und wechselte mit dem Schweizer Motorenpapst exklusiv 1995 zu McLaren. Nach dem Tod von Paul Morgan 2001, kaufte Mercedes mehr Anteile von Ilmor. Ab 2005 hielt der Konzern alle Anteile an der Firma. Noch heute baut Mercedes im englischen Brixworth seine F1-Power-Units, dort entwickelte Ilmor zuvor seine Antriebe.

Mario Illien und Roger Penske erwarben die 2001 vom Schweizer gegründete Special Projects Group und die Namensrechte von Ilmor. Seitdem baut Illien wieder IndyCar-Motoren im Auftrag von Honda und Chevrolet. Zusätzlich unterstützte er Honda bei der Verbesserung ihrer Power Unit in der Formel 1. Die Japaner wiesen zum Einstieg 2015 einen beträchtlichen Rückstand gegenüber der Konkurrenz auf. Mittlerweile zählt die Antriebseinheit zu den besten im Feld. Max Verstappen und Red Bull feierten seit 2021 insgesamt fünf Titel mit Honda-Power.

Mario Illien spricht mit unserem Formel-1-Experten Michael Schmidt detailliert über seine Anfänge und größten Erfolge im Motorsport. Mit vielen spannenden Anekdoten aus der Vergangenheit. Schauen Sie rein!