Ferrari schwer beschädigt: Hamilton überrollt Murmeltier

Ferrari-Schaden nach Wildunfall
Hamilton überfährt Murmeltier

GP Kanada 2025
Zuletzt aktualisiert am 16.06.2025

Für Lewis Hamilton läuft es noch nicht so richtig rund in seiner ersten Saison bei Ferrari. Auch beim zehnten Rennen in Kanada blieb der große Befreiungsschlag aus. Nach einem ordentlichen fünften Startplatz kam der siebenfache Montreal-Sieger am Ende als Sechster ins Ziel. Die meisten der 70 Rennrunden rollte der Engländer relativ einsam herum.

Der Grund dafür, warum Hamilton chancenlos im Niemandsland zwischen der Spitzengruppe und dem Mittelfeld hing, war ein ungeplanter Zwischenfall in der 13. Runde. Zwischen den Kurven 9 und 10 lief plötzlich ein Murmeltier vor den Ferrari mit der Startnummer 44. Der Pilot bemerkte den lebensmüden Nager nicht und rumpelte über das tierische Hindernis drüber.

"Ich habe gar nicht gesehen, was genau passiert ist. Ich habe erst hinterher gehört, dass ich ein Murmeltier getroffen habe", verriet Hamilton nach dem Rennen. "Das macht mich echt fertig. Ich liebe Tiere. Ich bin echt traurig, dass so etwas passiert ist. Das ist furchtbar. So etwas ist mir noch nie passiert."

Lewis Hamilton - Ferrari - GP Kanada 2025 - Montreal - Formel 1
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Problem mit Bremsen und Taktik

Nicht nur für das Tier hatte die Begegnung Konsequenzen. Auch der Ferrari überstand die Kollision nicht unbeschadet. "In der rechten Seite des Unterbodens klaffte ein großes Loch. Alle Leitbleche waren weg", berichtete der Pilot. Die Ingenieure sahen in den Daten, dass rund 20 Punkte Abtrieb verloren gingen, was einem Zeitverlust von einer halben Sekunde pro Runde entspricht.

Der Unterboden-Schaden war aber nicht das einzige Problem, mit dem Hamilton zu kämpfen hatte. Zur Rennmitte machten die Bremsen am Ferrari Zicken. Auch mit der Strategie war der Rekordsieger nicht glücklich. "Im ersten Stint waren wir wohl ein bisschen lange draußen und sind dann in den Verkehr gefallen. Da kam heute eins zum anderen. Ich bin schon froh, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein."

Lewis Hamilton - Ferrari - GP Kanada 2025 - Montreal - Formel 1
Ferrari

Hamilton macht Druck

Nach der Pleite von Montreal wartet Hamilton weiter auf sein erstes Grand-Prix-Podium mit Ferrari. So langsam steigt der Frustfaktor beim Neuzugang. Mit dem aktuellen Material glaubt der Pilot nicht mehr an einen schnellen Durchbruch: "Was wir jetzt brauchen, ist ein Upgrade. Es müssen sich viele Dinge ändern, damit wir wieder ganz vorne mitkämpfen können."

Doch auch seine Ingenieure machen Hamilton offenbar keine große Hoffnung, dass der große Schritt kurz bevorsteht. "Ich höre nicht viel. Aber ich hoffe, dass vielleicht schon beim nächsten Rennen etwas kommt. Ich weiß aber nicht, wie viel das bringt." Viel Zeit lassen sollte sich Ferrari nicht mehr. Nach Spielberg folgt bereits das Hamilton-Heimspiel in Silverstone. Eine Pleite vor den eigenen Fans würde den Frustfaktor noch erheblich steigern.