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Formel-1-Star spricht über Depressionen
Hamilton gibt Einblick in seine Seele

Seit dem Kindesalter kämpft Lewis Hamilton mit seiner mentalen Gesundheit. Der Mercedes-Pilot sprach in einem Interview offen über die Probleme, die ihn schon lange begleiten und was ihm hilft.

Lewis Hamilton - Mercedes - Formel 1 - Silverstone - GP Italien - 30. August 2024
Foto: xpb

Es ist immer noch ein Tabuthema. Vor allem in der Welt des Sports. Viele Menschen legen es den Athleten als Schwäche aus, wenn die Sportler über Depressionen sprechen. Lewis Hamilton ist die Lichtgestalt der Formel 1. Das Wort des siebenmaligen Weltmeisters hat Gewicht. Was er sagt, kann Menschen zum Nachdenken bringen. Deshalb schlägt sein Interview mit der britischen "Sunday Times" Wellen. Dort hat der Engländer offen über seine psychischen Probleme gesprochen. Der Mercedes-Pilot gab Einblicke in seine Kämpfe gegen Depressionen, die ihn insbesondere in den letzten Jahren begleitet haben.

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Hamilton, der mit 105 Siegen die meisten Grands Prix in der Geschichte der Formel 1 gewonnen hat, äußerte sich zu den enormen mentalen Belastungen, die der Spitzensport mit sich bringt. "Es gibt Zeiten, in denen ich mich wirklich nicht gut gefühlt habe. Es war ein dunkler Ort, an dem ich mich oft befand", gab Hamilton Einblick in seine Gefühlswelt. Dabei spielte er auf die anhaltenden psychischen Schwierigkeiten an, die er im Laufe seiner Karriere erlebt hat und mit denen er bis heute konfrontiert ist.

Lewis Hamilton - Formel 1 - 2024
Wilhelm

Lewis Hamilton war in seinem Leben immer mit Rassismus konfrontiert.

Rassismus im Alltag

Die Depressionen begannen, als er noch ein Kind war. "Ich habe mein ganzes Leben lang mit meiner psychischen Gesundheit zu kämpfen gehabt – von einem sehr frühen Alter an, als ich etwa 13 Jahre alt war." Hamilton wurde in der Schule gemobbt. Andere Kinder bewarfen den damaligen McLaren-Junior mit Bananen und beschimpften ihn rassistisch. Die negativen Erlebnisse unterdrückte Hamilton. Er wollte jedoch vor seinem Vater, der ihn bei seiner Karriere in der Jugend unterstützte, keine Schwäche zeigen. Doch die Gefühle aus der Kindheit verschlimmerten sich im Laufe der Jahre. "Als ich in meinen Zwanzigern war, hatte ich einige wirklich schwierige Phasen."

Die 2020 ausgebrochene Corona-Pandemie trug ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass sich die negativen Emotionen verstärkten. Der Brite betonte, dass der plötzliche Rückzug in die Isolation und die Unsicherheiten rund um das Weltgeschehen auch bei ihm tiefe Spuren hinterlassen haben. "Die letzten Jahre waren extrem hart. Die Pandemie hat uns alle auf die Probe gestellt, und ich habe definitiv Momente gehabt, in denen ich mich verloren gefühlt habe", erklärte Hamilton. Diese Erfahrungen hätten ihn jedoch auch dazu veranlasst, offen über seine psychische Gesundheit zu sprechen, um ein Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen.

Der Formel-1-Routinier nutzte die Pandemie dazu, seinen Alltag umzustellen. Er begann mit dem Meditieren und viele Laufeinheiten helfen Hamilton heute. "Am Anfang ist es mir schwergefallen, meinen Geist zu beruhigen. Aber es ist ein wirklich guter Weg, um mit mir selbst und meinen inneren Gefühlen in Kontakt zu kommen und zu verstehen, was ich für mich tun kann."

Lewis Hamilton - Formel 1 - Shanghai - GP China 2024
Wilhelm

Die sozialen Medien genießt Hamilton mit Vorsicht.

Hamilton schützt sich vor Hass

Der 39-Jährige sprach auch über die Rolle der sozialen Medien und die Auswirkungen von öffentlicher Kritik auf sein Wohlbefinden. Der Superstar der Königsklasse polarisiert wie kein anderer Fahrer. "Manchmal war es schwer, einfach durch den Tag zu kommen, ohne von der Negativität überwältigt zu werden. Die Kommentare, die man online liest, können unglaublich destruktiv sein", erklärt er. Deshalb halte er sich in bestimmten Momenten bewusst von sozialen Plattformen fern, um sich zu schützen.

Im Kampf gegen seine Depressionen hatte Hamilton in der Vergangenheit Hilfe gesucht. "Vor Jahren ich mal mit einer Frau gesprochen, aber das hat mir nicht wirklich geholfen." Die Erfahrung ändert jedoch nichts an seiner Haltung, es nochmal mit professioneller Unterstützung zu versuchen. "Ich würde immer noch gerne jemanden finden."

Erstmals hatte der nächstjährige Ferrari-Fahrer nach dem Heim-Erfolg in Silverstone dieses Jahres über seine mentale Gesundheit gesprochen. Hamilton hatte nach fast drei Jahren ohne Formel-1-Sieg an die harte, schwierige Zeit in den vergangenen Jahren erinnert und welche Täler er durchschreiten musste.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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