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Kritik an Norris’ Selbstkritik
„Ich will kein Drecksack sein“

GP Ungarn 2024

Ist Lando Norris zu sehr Softie, um den Weltmeister-Titel zu holen? Diese Frage polarisiert seit er sich immer wieder heftig in die Kritik nimmt. Er selbst denkt, man muss sich in der Formel 1 nicht härter geben als man ist.

Lando Norris - McLaren - Formel 1 - GP Ungarn - 18. Juli 2024
Foto: xpb

Es ist eine ganz eigene Welt. Eine, in der es noch vermeintlich harte Jungs braucht, die auf gar keinen Fall Schwäche zeigen. Deshalb kam die zuletzt häufige Selbstkritik von Lando Norris nicht überall gut an. Tatsächlich bekam man über die letzten Rennen das Gefühl, es sei ein bisschen ein Zickzack-Kurs. Mal ging der 24-Jährige wie nach dem Rennen in Barcelona hart mit sich ins Gericht, dann schwächte er seine Aussagen wenige Tage später wieder ab.

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Selbstkritik als Stärke?

Aber ist es heutzutage nicht eine Stärke, seine Fehler zu analysieren und auch dazu zu stehen? Schließlich erfordert das im Zweifel mehr Größe und Selbstbewusstsein, als zu schauspielern und so zu tun, als sei man der harte Hund, den nichts treffen kann.

Norris, der selbst immer wieder über das Thema mentale Gesundheit spricht, setzt jedenfalls auf Authentizität. "Wenn ich wollte, könnte ich mehr Drecksack sein oder mich wie ein Idiot verhalten und die Leute glauben lassen, dass ich so bin", sagte er. "Aber das muss ich nicht und will ich nicht. Ich will Witze machen, lachen und Spaß haben."

Tatsächlich kann zu harte Selbstkritik für einen Rennfahrer aber auch zur Falle werden. Schließlich wird es so noch schwieriger, sich aus einem Negativ-Strudel zu befreien, wenn man sich noch zusätzlich selbst für seine Fehler bestraft. Die richtige Balance zu finden, ist dabei nicht so einfach. Und in genau dieser Situation steckt womöglich auch gerade Sergio Perez bei Red Bull.

Lando Norris - Max Verstappen - McLaren - Red Bull - Formel 1 - GP Spanien - Barcelona
xpb

Max Verstappen und Lando Norris werden oft verglichen.

Norris ruht in sich selbst

Den Weg aus dem Labyrinth findet wohl derjenige am ehesten, der sowohl die nötige Resilienz, also die psychische Widerstandskraft, mitbringt, sich von Niederlagen zu erholen. Als auch die durchaus nötige Abgebrühtheit vom Kaliber eines Max Verstappens.

"Ich bin zufrieden mit meiner Balance", sagte der McLaren-Pilot in Ungarn und wirkte dabei sehr in sich selbst ruhend, auch wenn er zuletzt ironischerweise sogar für seine Selbskitik kritisiert wurde. "Ich respektiere, was die Leute sagen. Aber ich weiß, was ich denke und was ich besser mache als 99 Prozent der anderen. Ich höre mir an, was die Leute meinen. Aber letztlich kann ich sagen und denken wie ich will. Und ich kann das für mich selbst besser beurteilen als alle anderen."

Klar, dass viele den WM-Zweiten im direkten Vergleich mit Verstappen sehen. Sind es derzeit doch die härtesten Konkurrenten im WM-Kampf. Und da schneidet Norris mit seiner Persönlichkeit sicher harmoniebedürftiger als der Red Bull-Pilot ab. Für den Briten hat das aber keine Relevanz. "Die Dinge funktionieren für jeden anders. Die Leute haben unterschiedliche Arten, wie sie gewinnen, angreifen oder sich verteidigen. Ich mache das, was für mich funktioniert", sagte er. Und so viel Selbstsicherheit trotz des Grundrauschens um ihn herum, ist bereits eine Stärke im WM-Kampf neben der Strecke.

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