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Verstappen nur Sechster
Känguru stoppt Verstappen-Serie

GP Monaco 2024

Der Red Bull war in Monte Carlo kein Auto für die Pole Position. Er stand auf Kriegsfuß mit den Randsteinen. Unter besten Umständen hätte es für Max Verstappen für die erste Startreihe gereicht. Ein Mauerkuss verbannte den Weltmeister auf Platz 6.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Monaco - 25. Mai
Foto: xpb

Ausgerechnet in Monte Carlo riss die goldene Serie. Nach acht Pole Positions in Folge, sieben davon in diesem Jahr, hat Max Verstappen beim Start zum ersten Mal keine freie Sicht nach vorne. Vor ihm bauen sich gleich fünf Autos auf. Als Sechster in der Startaufstellung muss der Weltmeister auf ein Wunder hoffen. Zum Beispiel ein Safety Car zur rechten Zeit. Ein Podium ist ein ferner Traum, geben selbst die Red Bull-Verantwortlichen zu.

Die erste Trainingsniederlage des Jahres kündigte sich lange an. Wie schon in Imola schlug Red Bull mit dem falschen Setup in Monte Carlo auf. Diesmal mit anderen Problemen. Die Autos des Meisterteams sprangen wie Kängurus über die Randsteine und Bodenwellen. Das hat direkte Auswirkungen auf die Reifentemperatur. Generell fehlte den Red Bull der Grip.

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Verzweiflungstat mit zwei Aufwärmrunden

Nach einem kleinen Fortschritt zwischen den ersten beiden Trainingssitzungen am Freitag war der Weg für Ingenieure für die Nachtschicht vorgezeichnet. Sie gingen mit der Bodenfreiheit höher und dem Fahrwerk weicher, aber nur bis zu dem Punkt, der nicht zu viel Abtrieb kostete. "Am Ende war es nur ein Kompromiss", bedauerte Sportchef Helmut Marko.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Monaco - 25. Mai
Motorsport Images

Die Randsteine bekamen dem RB20 in Monaco nicht gut.

Der Red Bull RB20 war auch am Samstag kein Auto, das den Fahrern Vertrauen einflößte. Sergio Perez bezahlte mit dem Ausscheiden im Q1. Kollege Verstappen vollbrachte Wunder und stand nach dem ersten Versuch im Q3 noch auf dem dritten Platz. Da schon zeichnete sich ab, dass Red Bull alle Register ziehen musste, um seinem Starpiloten ein Auto in die Hand zu geben, mit dem er wenigstens in die erste Startreihe fahren sollte.

Verstappen ging mit zwei Aufwärmrunden in die letzte K.O.-Runde. Eine langsame und eine schnelle. Marko sprach von einer "Verzweiflungstat", die man sich einfallen ließ, um Temperatur in die Reifen zu bekommen. Im allerletzten Versuch wollte der Weltmeister das Unmögliche erzwingen. Schon nach 200 Meter war die Fahrt beendet. Der Red Bull schlug mit den beiden linken Rädern an der Leitplanke von Ste. Dévote an.

Drei Zehntel Verlust in Sektor 2

Die Analyse der Sektorzeiten zeigte, wo Red Bull seine Zeit verlor. Im ersten Abschnitt war man noch mit Augenhöhe mit den Ferrari, McLaren und Mercedes. "Das war unser bester Sektor. Deshalb musste Max dort volles Risiko gehen. Das hat dann zu dem Leitplanken-Tuscher geführt", analysierte Marko.

Die Rundenzeit ging im zweiten Sektor verloren. Das ist der Abschnitt zwischen Mirabeau und Tabakkurve. Wer dort schnell sein will, muss in Mirabeau, Loews, Portier und der Hafenschikane über die Randsteine. Marko: "Unsere Fahrer konnten nicht voll drüber fahren, weil sonst das Auto zu unruhig wurde."

Sergio Perez - Red Bull - Formel 1 - GP Monaco - 25. Mai
Motorsport Images

Sergio Perez schied schon in Q1 aus.

Melbourne, Miami, Imola, Monte Carlo: Alle diese Rennen haben gemeinsam, dass Red Bull erst spät oder nie zu einer perfekten Fahrzeugabstimmung fand. Im letzten Jahr wäre das egal gewesen. Da war der Vorsprung so groß, dann man auch mit einem 90 Prozent-Setup gewann.

Doch jetzt liegen Ferrari und McLaren auf Schlagdistanz. Das verzeiht keine Fehler mehr. "Unser Auto ist schwer in sein Fenster zu bekommen", gibt Marko zu. Speziell auf Strecken, auf denen man ein Minimum an Federweg braucht. Das kann auch auf der nächsten Station in Montreal ein Problem werden. "Randsteine lassen sich im Simulator nicht darstellen. Da schluckt unser Auto alle Kerbs. Aber die Realität ist eben anders", bedauert Marko. Das führt dann dazu, dass selbst Red Bull sich mit den anerkannt besten Werkzeugen schwertut, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.

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