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Jonathan Wheatley wechselt zu Audi
Red Bull verkündet Audi-Teamchef

Nachdem Mattia Binotto als Gesamtprojektleiter verpflichtet wurde, hat Audi nun auch noch einen Teamchef für das Tagesgeschäft gefunden. Red-Bull-Sportdirektor Jonathan Wheatley wechselt von Milton Keynes nach Hinwil. Die deutschen Newcomer haben die Abschiedsmeldung der englischen Erfolgstruppe bestätigt.

Jonathan Wheatley - Red Bull - Formel 1
Foto: Red Bull

Der Umbruch bei Audi schreitet weiter voran. Am ersten Arbeitstag von Mattia Binotto bei Audi wurde direkt die nächste hochkarätige Personalie bekannt. Wie zunächst Red Bull am Donnerstag (1.8.) in einem Statement mitteilte, wird Jonathan Wheatley den neuen Werksrennstall künftig als Teamchef leiten. Der Brite war mehr als 18 Jahre erfolgreich bei Red Bull angestellt und leistete in der Funktion des Sportdirektors wertvolle Dienste.

Bekannt dürfte Wheatley den meisten Formel-1-Fans vor allem durch seine Rolle im Skandal-Finale von Abu Dhabi in der Saison 2021 sein. Als das heiße WM-Duell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen durch eine Safety-Car-Phase entschieden wurde, hatte Wheatley den damaligen Rennleiter Michael Masi erfolgreich dazu gedrängt, das Rennen eine Runde vor Schluss noch einmal anzupfeifen.

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Jonathan Wheatley - Red Bull - Formel 1
Red Bull

Als Sportdirektor ist Wheatley mitverantwortlich, dass Red Bull Jahr für Jahr den Preis für die schnellsten Boxenstopps abräumt.

Einseitige Red-Bull-Bekanntgabe

Wheatley war in seiner Funktion auch mitverantwortlich dafür, dass Red Bull seit Jahren die Nummer 1 bei den Boxenstopps ist. Der 57-Jährige, der Anfang der 1990er-Jahre als Mechaniker bei Benetton in die Formel 1 eingestiegen war, kennt sich auf dem politischen Parkett ebenso aus wie auf der technischen Seite des Geschäfts. Außerdem gilt der Brite als exzellenter Regelkenner, der jedes Schlupfloch auszunutzen weiß.

In einem Statement verkündete Red Bull den prominenten Abgang über die sozialen Medien: "Heute geben wir den Abschied von Sportdirektor Jonathan Wheatley bekannt, der sich einer neuen Herausforderung als Teamchef beim Audi F1-Projekt stellt. Das gesamte Team wünscht Jonathan alles Gute. Wir werden in den kommenden Wochen eine neue Teamstruktur bekannt geben."

Das Interessante an der Mitteilung ist, dass Audi offenbar nicht darüber eingeweiht war, dass Red Bull zu diesem Zeitpunkt mit der Personalie an die Öffentlichkeit geht. Normalerweise ist die Kommunikation bei solchen Wechseln immer von beiden Seiten abgestimmt. Beide Parteien verkünden die Nachricht simultan oder mit geringem Zeitverzug. Doch von Audi war bis zum späten Nachmittag nichts zu hören.

Jonathan Wheatley & Mattia Binotto - Red Bull - Formel 1
Red Bull

Wheatley und Binotto: Aus alten Konkurrenten bei Red Bull und Ferrari wird ein neues Führungsteam bei Audi.

Wheatley übernimmt die operative Seite

Auf Anfrage von auto motor und sport hieß es erst, dass man die Angelegenheit zu diesem Zeitpunkt nicht kommentieren wolle. Gerüchte über eine Verpflichtung von Wheatley waren aber schon im Fahrerlager von Spa-Francorchamps am vergangenen Wochenende aufgetaucht. Dass Binotto noch eine rechte Hand für das operative Geschäft in Hinwil gesucht hat, war ein offenes Geheimnis.

Zunächst geisterte der Name von Aston-Martin-Teamchef Mike Krack durch die Gerüchteküche. Zuletzt war dann plötzlich zu hören, dass sich Binotto um die Dienste von Wheatley bemüht. Mit Erfolg: Das italienisch-englische Duo bildet zukünftig als Doppelspitze die Geschäftsführung der Sauber Motorsport AG. Beide berichten direkt an den Verwaltungsratsvorsitzenden Gernot Döllner. "Die Aufgaben sind dabei klar verteilt und die Verantwortlichkeiten individuell geregelt."

Laut Audi ergänzt der für sechs Konstrukteurs-Weltmeisterschaften verantwortliche Wheatley spätestens ab Juli 2025 als Team Principal und Sprecher der Geschäftsführung die neue Doppelspitze. Er kümmere sich um die Leitung und Performance der Renneinsätze sowie die sportpolitische Vertretung auf Ebene der Teamchefs. Gernot Döllner erklärt: "Mit der Verpflichtung von Jonathan und Mattia sind wir einen entscheidenden Schritt in Richtung Einstieg vorangekommen. Ihre Erfahrung und ihr Können werden uns helfen, möglichst schnell im harten Wettbewerb Fuß zu fassen."

Jonathan Wheatley & Christian Horner - Red Bull - Formel 1
Red Bull

Nach Adrian Newey muss Christian Horner schon den zweiten hochkarätigen Abgang bei Red Bull verkraften.

Zerfällt das Red-Bull-Team?

Nach Adrian Newey muss das Weltmeister-Team somit nun schon den zweiten hochkarätigen Abgang innerhalb weniger Monate verkraften. Teamchef Christian Horner wollte nach seiner Affäre um geleakte WhatsApp-Nachrichten und Anschuldigungen einer Mitarbeiterin eigentlich den Eindruck vermitteln, dass die Geschäfte normal weiterlaufen und das Team nicht in Einzelteile zerfällt.

Entsprechend versuchte Horner, die Auswirkungen des neuesten Abgangs auf seinen Rennstall kleinzureden: "Red Bull ist enorm stark und tief besetzt. Der Wechsel bietet uns die Möglichkeit, andere innerhalb des Teams zu befördern." Bis Ende 2024 wird Wheatley noch in seiner Position als Sportdirektor bei Red Bull weiterarbeiten. Dann folgt die branchenübliche Sperrfrist, die Audis Angabe von Juli 2025 erklärt.

Für Audi ist Wheatley ein Glücksgriff. Während sich Binotto eine Stufe darüber auf die strategische Ausrichtung des Werksprojekts und die Zusammenarbeit der beiden Standorte in Hinwil (Chassis) und Neuburg (Motor) konzentrieren kann, soll der Neuzugang künftig das operative Tagesgeschäft beim Audi-Rennstall in Hinwil leiten. Der baldige Neu-Schweizer blickt voraus: "Ich freue mich, mit Mattia zusammenzuarbeiten, den ich seit vielen Jahren kenne. Er ist die richtige Person, um gemeinsam an diesem spannenden Projekt zu arbeiten."

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