Christian Horner wird auch in Zukunft lieber Red Bull als Espresso trinken. Die aufkommenden Gerüchte, er könnte zu Ferrari als Teamchef wechseln, konterte er in Barcelona ganz geschickt. Er sagte: "Natürlich ist schmeichelhaft, mit anderen Teams in Verbindung gebracht zu werden. Aber mein Engagement gilt zu 100 Prozent Red Bull. Ich meine, mein Italienisch ist schlechter als Flavios Englisch, also wie um alles in der Welt sollte das funktionieren?"
Selten bot eine Pressekonferenz so viel Unterhaltung wie die mit Christian Horner und seinem Alpine-Kollegen Flavio Briatore. Denn die beiden hatten sichtlich viel Spaß, sich die Bälle zuzuspielen. Als Briatore danach gefragt wurde, welche Qualität die Person haben muss, die Ex-Teamchef Oliver Oakes ersetzt, antwortete Horner vorschnell für ihn: "Billig".
Dabei witzelte Briatore gleich zu Beginn der Pressekonferenz selbst über sein Gehalt, als es hieß, er sei ja jetzt seit zwölf Monaten Berater von Alpine. "Nein, noch nicht so lange. Es sind zehn Monate. Wenn ich mir meinen Gehaltsscheck anschaue, sind es nur zehn Monate!"
Briatore träumt von WM-Titel 2027
Tatsächlich hat Briatore aber auch ein bisschen ernstere Töne angeschlagen, als es um die Pläne für Alpine ging. Der Mann, der 2009 nach dem Crashgate-Skandal eigentlich lebenslang von der FIA gesperrt wurde, sagte: "Wir sind im Moment nicht so konkurrenzfähig, wie ich es mir wünsche, aber das braucht Zeit. Es braucht viel Zeit, um ein siegreiches Auto, ein siegreiches Rennen, ein siegreiches Team aufzubauen. Ich weiß, dass ich es schon einmal geschafft habe. Ich hoffe, das gelingt mir wieder."
Briatore will Alpine wieder zum Siegerteam machen.
Dabei kam Briatore damals schon zu Benetton ohne technische Vorkenntnisse in die Formel 1. Der Erfolg des 75-Jährigen lebt eher von seinem besonderen Gespür. Und einer speziellen Einstellung. "Wenn man in der Formel 1 ist, träumst du auch mal, um diesen Job zu machen. Man hofft." In diesem Fall ist seine Vision der Weltmeister-Titel im Jahr 2027. Ab der nächsten Saison wird man mit Mercedes-Antriebseinheiten am Start sein.
Fahrer für WM-Kampf entscheidend
Doch wie stellt er sich den Fahrplan zum Titel vor? "Bevor wir so performen, wie ich das will, brauchen wir das ganze Jahr 2025. Und 2026, um konkurrenzfähig zu werden und zumindest manchmal auf dem Podium zu stehen. Das sind die Ziele, die wir anstreben. Und warum nicht 2027? Wir sehen, was mit Red Bull passiert ist. Wir sehen, was mit allen anderen passiert ist. Das hängt auch davon ab, was für einen Fahrer wir 2027 haben werden."
