Es ist eines der Highlight-Wochenenden des Jahres im Motorsport: Parallel findet zum Großen Preis von Kanada (15.6.) auch das 24-Stunden-Rennen von Le Mans statt. Ferrari will bei beiden Veranstaltungen um den Sieg kämpfen. Die Chancen auf den Hattrick beim Ausdauerklassiker sind aber höher als in der Königsklasse.
In der Formel 1 hechelt die Scuderia erneut den Ansprüchen hinterher. 2025 sollte nach 17 Jahren ohne Titel endlich wieder ein WM-Sieg gefeiert werden. Doch von diesem Ziel sind die Roten in dieser Saison weit entfernt. Konstrukteurs-Weltmeister McLaren ist bereits enteilt. Im Formel-1-Fahrerlager wird deshalb viel über Christian Horner getuschelt. Der Teamchef des Red-Bull-Rennstalls wird mit Ferrari in Verbindung gebracht. Der in der Szene gut vernetzte Sky-Experte Martin Brundle berichtete von einem Treffen zwischen Horner und Ferrari-CEO John Elkann.
Ferrari erlebt eine sportlich wechselhafte Saison. Nach einem enttäuschenden Saisonauftakt konnte sich die Scuderia zuletzt steigern und sich auf Rang zwei bei den Konstrukteuren verbessern. Dennoch ist die interne Lage angespannt. Teamchef Frédéric Vasseur zeigte sich bei der offiziellen FIA-Pressekonferenz in Montreal ungewohnt gereizt und reagierte dünnhäutig auf kritische Nachfragen der Journalisten.

Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur muss laut italienischen Medienberichten um seinen Job bangen.
Vasseurs Vertrag läuft aus
Dem Franzosen war die Berichterstattung in der italienischen Presse sauer aufgestoßen. Sowohl die Gazzetta dello Sport als auch der Corriere della Sera hatten im Verlauf der Woche Kritik an Vasseurs Rolle innerhalb des Teams geäußert. Es werde hinterfragt, ob der Franzose die sportliche Gesamtverantwortung noch fest in der Hand habe, hieß es sinngemäß. Vasseur soll nur noch drei Rennen haben, um die Wende zu schaffen. Sein Vertrag läuft Ende des Jahres aus.
Parallel dazu machten erneut Gerüchte um Antonello Coletta die Runde. Der langjährige und erfolgreiche Leiter des Ferrari-WEC-Programms wurde von verschiedenen Medienvertreten bereits mit der Nachfolge Vasseurs in Verbindung gebracht. Coletta ist intern anerkannt und war maßgeblich am Aufbau des Hypercar-Projekts beteiligt. Dort eilen die 499P vor allem in dieser Saison von Sieg zu Sieg.

Wechselt Christian Horner von Red Bull zu Ferrari?
Horner wiegelt ab
Nach unseren Informationen gilt ein solcher Wechsel jedoch derzeit als unrealistischer. Im Fahrerlager der stattfindenden 24 Stunden von Le Mans geben die Insider einem solchen Transfer eine eher kleine Wahrscheinlichkeit. Die Scuderia scheint aktuell keine interne Lösung zu bevorzugen – zumindest nicht in dieser Personalie.
Die prominentere Lösung wäre Christian Horner. Der Red-Bull-Teamchef ist seit 2005 Teil der Truppe aus Milton Keynes und hat das ehemalige Jaguar-Team zu mehreren WM-Titeln geführt. Auf Nachfrage von Brundle in einem TV-Interview bekräftigte der Engländer hingegen, bei Red Bull bleiben zu wollen, und er keine Abschiedsgedanken hege.